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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Trotzdem sah der Sheriff das Lächeln auf Claytons Gesicht. Nur zeigte es keine Freude, sondern einen gewissen Triumph.
    Dann schüttelte der G-man den Kopf und zielte genau zwischen die Augen des Sheriffs. »Wie kann man nur so dumm sein und sich um Dinge kümmern, aus denen man seine Finger möglichst heraushalten sollte?«
    »Wieso denn…?«
    »Du hättest nicht in dieses Haus hineingehen sollen. Es ist für dich eine Tabuzone.«
    Ducesse begriff das nicht. »Warum denn nicht? Ich… ich… mußte es beobachten.«
    Clayton senkte die Waffe wieder, zielte auf die Brust. »Ja, das stimmt. Beobachten. Mehr auch nicht. Beobachten heißt nicht, daß du das Haus betreten sollst. Aber das hast du getan, und das wird dir letztendlich das Genick brechen.«
    »Wieso?«
    »Willst du nicht verstehen?«
    »Ich habe nichts getan. Ich… ich… habe mich schon gewundert.«
    »Über was?«
    »Über die beiden hier.«
    »Meine Freunde«, erklärte Clayton lächelnd.
    »Wie?«
    »Ja, es sind meine Freunde. Sie sind uralt und gleichzeitig so herrlich neu. Sie gehören einer neuen Generation von sehr Alten an. Sie sind eine Legende, eine Sage, und sie werden das weiterführen, was sie damals begonnen haben.«
    »Was… was war das denn?«
    »Blut. Sie saugen Blut. Sie trinken Blut. Sie sind eine Blut-Legende. Du hast doch ihre Zähne gesehen, nicht wahr?«
    Ducesse nickte.
    »Kannst du dir vorstellen, was sie damit machen?« Der Sheriff senkte den Blick.
    Clayton trat näher und lachte dabei leise. »Warum sagst du das Wort nicht? Es ist doch so einfach. Du brauchst es nur auszusprechen. Vampire, Sheriff. Die beiden sind Vampire, aber sie sind noch mehr. Sie sind eine alte Vampir-Legende…«
    Der Sheriff hatte mit offenem Mund zugehört. Er hatte alles verstanden, er wollte es nur nicht begreifen. Dabei hatte er sie selbst in diesem Blut schwimmen sehen. Sie hatten ihm die Gesichter und ihre Zähne gezeigt, es war alles so plastisch für ihn gewesen, doch erst jetzt, wo ihm der G-man die Zusammenhänge noch einmal erklärt hatte, wurde ihm die gesamte Tragweite bewußt. Er befand sich noch mit beiden Beinen in der Realität, doch er war von etwas Irrealem umgeben, das gleichzeitig wieder real war.
    Damit kam er nicht zurecht. Das war zuviel für ihn. Er war ein Gefangener zwischen den Zeiten. Er wußte nicht, wo er hinschauen sollte. Nach vorn oder zurück.
    Er blieb stehen.
    Seine Lippen zuckten, er sah das Lächeln auf Claytons Gesicht, und ihm fiel erst jetzt auf, daß dieser Mann eine Brille trug. Das Gestell war so dünn, daß die Brille nicht auffiel. Sie hatte sich auch dem fahlblonden Haar angepaßt.
    »Hast du es gepackt, Sheriff?«
    Gary Ducesse konnte nicken. In der Tat hatte sich der Vorhang ein wenig geöffnet. Scharf holte er Luft und suchte dabei nach den richtigen Worten. »Das sind… das sind echte Vampire?«
    »Natürlich.«
    Noch einmal versuchte er es. »Abe die gibt es doch nicht.«
    Der G-man verdrehte die Augen, so daß sie einen regelrechten Aufschlag zeigten. »Was heißt, es gibt sie nicht? Du hast doch selbst gesehen, daß es sie gibt.«
    »Aber…«
    »Nein, Ducesse, sie sind echt. Sie werden bald aus ihrem Bad steigen und sich mit dir beschäftigen. Du bist uns in die Falle gelaufen. Es war deine Schuld.«
    Gary Ducesse hatte zugehört, aber es nicht richtig verstanden. Seine Gedanken drehten sich einzig und allein um die beiden Vampire und um ihre Gier.
    Sie wollten Blut, sein Blut!
    Dieser Satz wiederholte sich ständig in seinem Kopf. Immer und immer wieder. Er wurde lauter, er steigerte sich, in seinem Kopf brandete er hin und her. Es war wie eine Musik, die sich von Sekunde zu Sekunde verstärkte.
    Es kam, wie es kommen mußte. Seine Gedanken explodierten. Er bekam einen psychischen Riß, und plötzlich war ihm alles egal. Der G-man, die Waffe, das Haus – er wollte nur raus aus dieser verdammten Falle.
    Deshalb rannte er vor.
    Damit überraschte er selbst den G-man. Er hatte nichts vom inneren Kampf des Mannes mitbekommen, sah den Sheriff nur plötzlich dicht vor ihm erscheinen, und dann rammte ihn die mächtige Gestalt des Gesetzeshüters. Sie traf ihn hart. Er hätte schießen können, aber Ducesse wußte auch, daß die Vampire mit dem Blut eines Toten nichts anfangen konnten, denn dieses Blut floß nicht mehr.
    Beide prallten zu Boden. Der Sheriff hatte es dabei besser, weil Clayton unter ihm lag. Er trat noch auf den Körper des Mannes, sprang nach vorn auf die Tür zu, aber Clayton drehte

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