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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trennte den Besucher von den hier arbeitenden Gesetzeshütern. Zwei Schreibtische, ein dritter in der Ecke, auf dem ein Computer seinen Platz gefunden hatte.
    An den Wänden hingen alte Fahndungsplakate neben neuen Steckbriefen. Ein Kühlschrank und eine Kaffeemaschine waren ebenfalls vorhanden, und zu den Zellen führte eine zweite Tür.
    Dawson schwitzte. Er war noch jünger und sah in diesen Momenten aus wie jemand, der sich weit weg wünschte.
    »Hat der Sheriff Ihnen etwas gesagt oder angeordnet?« fragte ich.
    »Nein. Ich soll hier warten.«
    »Auf ihn?«
    »Das denke ich schon.«
    »Können Sie ihn erreichen?« fragte Abe.
    »Ja.«
    »Dann los.«
    Der Vertreter griff nach einem Handy. Während er wählte, erklärte er uns, daß sein Chef das Haus unter Kontrolle halten wollte, allerdings vom Wagen aus und aus relativ guter Deckung, denn die beiden sollten nicht wissen, daß sie beobachtet wurden. Dawson hielt das Gerät an sein Ohr. Er wartete darauf, die Stimme seines Vorgesetzten zu hören und schüttelte den Kopf, als dies nicht geschah. Kein Sheriff meldete sich.
    »Das verstehe ich nicht…«
    »Kriegen Sie keine Verbindung?« fragte ich.
    »Schon. Aber er geht nicht ran. Er… er… hebt nicht ab. Gestört ist es nicht.«
    Abe Douglas fluchte leise, und auch wir schauten nicht eben begeistert.
    »Vielleicht ist er mal pinkeln«, sagte Dawson.
    »Ja, vielleicht«, murmelte ich.
    Douglas nickte dem Knaben zu. »Versuchen Sie es in zwei Minuten noch einmal.«
    »Natürlich, Sir.«
    Abe klemmte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er starrte zu Boden und schüttelte einige Male den Kopf. »Was sagt ihr dazu?«
    »Abwarten.«
    »Deine Ruhe möchte ich haben, Suko.«
    »Was bringt es, wenn du aufgeregt bist?«
    »Nichts, ich weiß.«
    »Eben.«
    »Soll ich Kaffee kochen?«
    Abe warf Dawson einen Blick zu, der den Mann verstummen ließ. Er lächelte und schaute verlegen zur Seite.
    Auch ich hatte kein gutes Gefühl. Gegen wen wir auch immer kämpften, eines stand fest, diese beiden Vampirbrüder waren gefährlicher und auch mächtiger, als es den Anschein gehabt hatte. Hinzu kam, daß wir zuwenig von ihnen wußten. Wo kamen sie her, wo wollten sie hin?
    Welche Pläne verfolgten sie?
    Da ging noch zuviel durcheinander, und Abe Douglas wies Dawson darauf hin, es noch einmal zu versuchen.
    »Natürlich, Sir.« Er tippte wieder die Nummer und erreichte das gleiche wie beim ersten Versuch, nämlich nichts. »Das verstehe ich nicht«, murmelte er.
    »Aber wir«, sagte der G-man. »Kommt ihr?«
    »Sicher.«
    »He, wollen Sie…?«
    Da konnte uns Dawson nachrufen, was er wollte. Wir würden nicht auf ihn hören. Ohne uns abgesprochen zu haben, verfolgten wir den gleichen Gedanken.
    Sheriff Ducesse konnte in eine Falle gelaufen sein…
    ***
    Die Stimme! Diese verdammte Stimme.
    Ducesse wußte, daß er sie schon einmal gehört hatte. Er hatte sich auch mit dem Sprecher unterhalten, in diesem Haus kam sie ihm dumpf und verfremdet vor, als würde der Sprecher noch unter irgendwelchen Problemen leiden.
    Er nahm die Hand von seiner Waffe weg und schaute noch in den Bottich, in dem die beiden Gestalten schwammen. Ihre grinsenden Gesichter sagten ihm genug. Er wußte, daß auch sie von der Veränderung erfahren hatten.
    »Tritt zurück, Ducesse! Weg von dem Bottich!«
    »Und dann?«
    »Mach schon.«
    Nach zwei Schritten durfte der Sheriff wieder stehenbleiben, mußte aber die Waffe hervorholen und sie wegwerfen. Er ärgerte sich, daß er so reagierte, wobei er nicht mal die Waffe des anderen Mannes geschweige ihn selbst gesehen hatte, aber er wußte auch, daß er keinem Bluff erlegen war.
    »Sehr gut, Sheriff. Jetzt kannst du dich umdrehen!«
    Er tat es längsam. Er war wütend und fürchtete sich zugleich. Er sah den anderen noch nicht, aber das Schimmern der Waffe fiel ihm zuerst auf.
    Dann schauten sie sich an. Der Sheriff schluckte. Das war die Stimme, die ihm bekannt vorgekommen war. Jetzt wußte er auch, zu wem sie gehörte. Vor ihm stand Frank Clayton, der G-man. Ein FBI-Agent, mit dem er zu tun gehabt hatte. Clayton war schon bei ihm gewesen. Er hatte auch mit ihm telefoniert gehabt, er hatte sich nach dem Haus erkundigt, nach den Bewohnern, aber niemals so richtig dienstlich. Sein Interesse hatte sich mehr privat angehört, als hätte er vorgehabt, das Haus zu kaufen.
    Und jetzt stand er da und bedrohte den Sheriff mit seinem 38er, und das war kein Spaß.
    Es war düster.

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