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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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wahr: Engel und Kreuze und auf dem Kopf stehende Fackeln. Die Zähne, die nach mir schnappten, waren so weiß wie der Marmor, aus dem diese Steine geschlagen waren. „Ich komme in Frieden“, sagte eine Krähe, die auf einem Mausoleum saß.
    „Ja, alles klar“, murmelte ich verschlafen.
    Die Dornen einer Rose piksten mich in den Finger, und ich schaute auf den Grabstein daneben: Sterling stand darauf. Silber - ja genau, das brauchte ich, eine silberne Kugel.
    „Nein, im Ernst, es ist schon neun Uhr! Du kommst zu spät zur Arbeit!“
    Ich blinzelte und sah Mátyás’ Gesicht vor mir. Er grinste mich fröhlich an, als ahnte er meine Reaktion voraus. „Oh, Scheiße!“, rief ich, sprang auf und hielt mir sofort meinen schmerzenden Schädel. „Oh, Göttin, aua!“
    Sein Gelächter verfolgte mich, als ich die Treppe hinaufstolperte, um mir etwas zum Anziehen zu suchen. Ich ging an „meine“ Schublade und nahm einen blutroten BH und ein schwarzes, rückenfreies Top heraus. Dann stöberte ich in meinem Teil von Sebastians Kleiderschrank, bis ich eine brauchbare Jeans und meine schwarz-roten Converse-Schuhe fand.
    Während ich nach einem Paar Socken und diversen Accessoires fahndete, schaute ich zu dem ordentlich gemachten Bett. Es so unbenutzt zu sehen versetzte mir einen Stich. Ich strich die Decke auf der Seite glatt, wo ich am Vorabend gelegen hatte, und warf unbewusst einen Blick aus dem Fenster, um nach Sebastians Auto Ausschau zu halten.
    Nachdem ich mir rasch die Haare gekämmt hatte, ging ich ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen und etwas für mein Aussehen zu tun. Dafür, dass es mir ziemlich miserabel ging, sah ich eigentlich halbwegs annehmbar aus, als ich wieder herauskam.
    Mátyás erwartete mich mit einer Tasse Kaffee in der einen und Sebastians dunkelster Sonnenbrille in der anderen Hand. „Die brauchst du wahrscheinlich“, sagte er grinsend.
    Ich bedachte ihn mit einem wütenden Blick, nahm seine Gaben aber dankbar an. „Dhampire sind vermutlich immun gegen die Nachwirkungen von Alkohol, was?“
    „Total“, entgegnete er.
    Ich setzte die Sonnenbrille auf. „Als bräuchte ich noch mehr Gründe, um dich nicht leiden zu können!“
    „Du solltest ein bisschen freundlicher zu dem Typen mit dem Jaguar sein.“
    Mein benebeltes Hirn konnte seiner Logik nicht so recht folgen. „Warum?“, fragte ich matt.
    „Ich fahre dich in die Stadt.“
    „Du fährst mich?“
    „Ja, und du nimmst das schwarze Buch mit.“
    „Warum?“
    „Damit du von unterwegs anrufen kannst.“
    Ich war schlagartig hellwach. „Das hättest du wohl gern! Den Teufel werde ich tun!“, rief ich und stemmte die Hände in die Hüften.
    „Dann musst du dir wohl ein Taxi rufen“, sagte Mátyás. Seinem Ton nach zu urteilen, wusste er ganz genau, dass ich auf keinen Fall ein Taxi bestellen würde, wenn ich ohnehin schon spät dran war. Ein Wagen brauchte zwanzig Minuten, bis er hier draußen war, und dann noch einmal zwanzig Minuten für den Weg zurück in die Stadt. Außerdem kostete es ein Vermögen, auch wenn ich immer genug Taxigeld bei mir hatte.
    Ich funkelte Mátyás wütend an, bis mir klar wurde, dass er es wegen meiner Sonnenbrille sowieso nicht sehen konnte. „Na gut“, fügte ich mich schmollend und holte das Buch aus dem Badezimmer, wo ich es auf dem Spülkasten hatte liegen lassen.
    Ich hatte gehofft, Mátyás würde wieder laute Musik hören, sodass ich nicht mit ihm reden musste, aber ich hätte wissen sollen, dass mir so ein Glück nicht zweimal beschert war.
    „Du bist grauenhaft, wenn du getrunken hast“, bemerkte Mátyás, als wir aus der Einfahrt fuhren. Obwohl er die Klimaanlage einschaltete, öffnete ich das Fenster. Von der zirkulierenden verbrauchten Luft wurde mir übel, und ich bekam Platzangst.
    „Hmmm“, machte ich nur, denn benebelt wie ich war, konnte ich sein Urteil weder bestätigen noch bestreiten. Der Himmel war strahlend blau, und ich kniff trotz der Sonnenbrille die Augen zusammen. Wir fuhren an Pferden vorbei, die an einem steilen Hang grasten. Falken segelten, von der Thermik getragen, über uns hinweg.
    „Was du in dem Buch gefunden hast, hat dir nicht gefallen, hm?“
    Ich sah Mátyás drohend an.
    „Du wirst dich an sie gewöhnen müssen. Du bist nicht sein einziges Beißspielzeug, nur seine aktuelle Favoritin.“
    „Ich bin überhaupt kein Spielzeug, ich bin seine Verlobte!“ Ich zeigte ihm meinen Ring. „Schon vergessen?“
    Er würdigte mich keines Blickes. Der

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