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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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und hing schlaff an ihren Armen. Freundlich lächelte sie uns aus blassen, eingefallenen Augen an.
    Als wir das Zelt betreten wollten, griff sie nach meiner Hand. „Lass mich einen Blick in deine Zukunft werfen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, betrachtete sie meine Handfläche. Ihre Lippen wurden schmal, sie runzelte die Stirn und zog die Augenbrauen zusammen. Ihre Finger, mit denen sie mein Handgelenk fest umschlossen hielt, zitterten. „Es ist soweit“, murmelte sie zu meiner Hand. Dann blickte sie mir mit ernstem Gesicht in die Augen. Tucker schüttelte im Rücken der Frau den Kopf, als wollte er sagen: „Nicht ernst nehmen. Nur eine alte Frau, die spinnt.“
    „Dein Schicksal wird sich bald erfüllen“, fuhr die Zigeunerin fort. „Eine große Aufgabe steht dir bevor.“ Sie nahm meine Hand zwischen ihre und drückte mir etwas in die Handinnenfläche, dann verschloss sie meine Finger zur Faust. „Du bist wahrlich auserwählt. Nutze dein Geschenk sinnvoll.“
    Ich entzog ihr meine Hand und starrte sie entgeistert an. Ohne ein weiteres Wort wendete sie sich von uns ab und ging in das Zelt.
    Ich starrte auf meine geschlossene Faust, dann öffnete ich sie langsam, Finger für Finger. Etwas Silbernes blitzte mir entgegen, als ich vorsichtig durch einen Spalt lugte.
    Dann öffnete ich die Faust ganz, darin lag eine Kette mit einem silbernen Kreuzanhänger.
    Das Kreuz war wunderschön. In seiner Mitte befand sich ein ovaler roter Stein und die Balken des Kreuzes waren reichlich verziert mit Schnörkeln. Verwundert starrte ich auf die Kette. Warum schenkte mir eine fremde Frau ein solch schönes und wahrscheinlich auch wertvolles Schmuckstück?
    „Oh. Das ist ja schön!“, rief Dakota hinter mir aus, als sie über meine Schulter spähte und ihr Blick auf das silberne Geschenk in meiner Hand fiel, was der Grund für meine offensichtliche Starre war.
    Tucker verfiel in lautes Lachen, während ich der alten Frau noch immer verwirrt hinterher schaute. „So ein Blödsinn. Was sollte das denn?“
    Dakota strich mit ihren Fingerspitzen über das Kreuz. „Das ist wirklich schön. Warum sie dir das gegeben hat? Und was das wohl zu bedeuten hat: „Du bist wahrlich auserwählt?““
    „Keine Ahnung“, zuckte ich mit den Schultern und schob die Kette in meine Hosentasche. Dann folgten wir Tucker ins Innere des Zeltes, wo die Stimme des Zirkusdirektors schon den Beginn der Show verkündete.
    Schon bald hatten wir die Zigeunerin vergessen und amüsierten uns beim Karussellfahren, Reiten und Losen. Tucker schoss mit dem Luftgewehr einen riesen Spongebob aus Plüsch für Dakota und war mächtig stolz uns sein Können vorführen zu dürfen.
    Der Duft von Zuckerwatte, Hamburgern und Taccos zog uns an eine Imbissbude. Mit unserem Essen in der einen Hand, und einer Cola in der Anderen, setzten wir uns auf eine Bank und beobachteten das Treiben um uns herum. Stimmengewirr, bunt blinkende Lichter, ohrenbetäubende Musik und Sirenen hallten durch die Nacht und verkündeten von dem Spaß, den man hier haben konnte und nicht verpassen sollte.
    Uns gegenüber, nur ein paar Meter weit weg, stand lässig an eine Laterne gelehnt William. Er starrte irgendwo ins Leere. Unter der Laterne wirkte seine Haut noch blasser als sonst. Er wirkte wieder einmal unglaublich toll und zog mich sofort wieder in seinen Bann, aus dem ich mich nur schwerlich lösen konnte, wenn ich ihn sah.
    Ich saß da, knabberte am Strohhalm meiner Cola und versuchte zu ergründen, was William an sich hatte, was dieses unerklärliche Interesse an ihm in mir weckte.
    Dakota riss mich aus meinen Gedanken. „Süß oder? Ist das nicht William?“ In ihrem Gesicht lag ein vielsagendes Grinsen, welches mir bedeuten sollte, dass sie insgeheim an Plänen arbeitete, die am Ende nur peinlich für mich werden würden. Also beschloss ich meiner tatkräftigen Freundin besser gleich das Handwerk zu legen, indem ich ihr Desinteresse vorspielte, um zu verhindern, dass sie zu einem ihrer all zu nervigen Verkupplungsversuche überging.
    „Naja“, antwortete ich so gelassen, wie es mir möglich war und zuckte mit den Schultern.
    „Ein bisschen blass, aber Nix, was die Sonne hier bei uns nicht in den Griff bekommen könnte.“ Dakota grinste und war wohl schon versucht, ihn zu uns rüber zu holen, als William seinen Blick abrupt in unsere Richtung lenkte, als hätte er uns hören können.
    Schnell konzentrierte ich mich auf eine Gruppe Mädchen, die neben William stand. Sie

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