Vampirblut (German Edition)
ausgucken konnte n .
David nahm natürlich neben mir Platz und rückte nahe an mich heran, damit er mit mir zusammen in das Programmheft schauen konnte. Für Sekunden schloss ich genervt die Augen und stieß die Luft aus. Dakota hatte sichtlich Spaß an Davids unbeholfenen Annäherungsversuchen. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich kämpfte mit dem Unbehagen, was diese in mir hervorriefen. Ich warf Dakota einen grimmigen Blick zu, weil diese grinste, als David meine Haare über meine Schulter zurückstrich, damit er besser in die Programmzeitschrift sehen konnte. Wenn es nicht unhöflich gewesen wäre, hätte ich gestöhnt. Stattdessen presste ich fest die Zähne aufeinander und ging etwas auf Abstand.
„Also, was hätten wir denn zur Auswahl?“, sinnierte David. „Was magst du denn so?“, wollte Tucker wissen.
Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Mir ist alles Recht. Nur nichts Blutiges. Ich mag Horrorfilme gar nicht.“ Nichts wäre für mich schlimmer gewesen, als vielleicht in einen Vampirfilm zu gehen. Man musste das Schicksal – oder in dem Fall die Tränen – ja nicht herausfordern.
„Schade“, sagte Tucker mit einem Grinsen in meine Richtung. „Ich mag Blut in Filmen ja auch nicht. Aber im Kino fühlen sich die Mädchen dann immer irgendwie verpflichtet mit ihren Sitznachbarn zu kuscheln, wenn es zu gruselig wird.“ Tucker grinste in Richtung David, der darauf knallrot anlief.
„Lies doch mal vor, was kommt!“, warf Dakota schnell ein, als sie meinen entrüsteten Gesichtsausdruck sah.
„Okay“, sagte ich und hoffte, dass was kommt, was weder zu gruselig, noch zu romantisch war. „Also, wir hätten; Highschool Musical 3, Der Mann, der niemals lebte mit Leonardo DiCaprio, The Strangers – ein Horrorfilm, Baby Mama – da geht es um eine Karrierefrau, die sich eine Leihmutter nimmt.“
„Highschool Musical, das wäre doch schön“, rief Dakota begeistert.
„Bestimmt nichts für die Jungs“, warf ich zurück und dachte eher; wohl zu langweilig für die Jungs. Da könnte jemand auf dumme Gedanken kommen.
Tucker nickte zustimmend. „Wie wäre es mit Leo DiCaprio?“, meinte David. „Das klingt nach Action.“
„Ja“, sagte ich begeistert. Action war vielleicht nichts für mich, aber ich musste ja nur zwei Stunden brennende Autos, Pistolenschüsse und Sirenen ertragen. Und das war es doch wert, wenn der Film es nur schaffen würde, Davids Augen auf die Leinwand zu fesseln.
Als die Kellnerin mit dem Essen kam, rückte David wieder ein Stück ab von mir, wofür ich ihm überaus dankbar war. Es war wirklich nicht einfach die Freundlichkeit zu waren, wenn einem ein Junge fast auf den Schoß rückte, weil er dachte, er hätte eine Chance.
David wollte unbedingt mein Essen zahlen, was meine Vermutung nur noch bestätigte, nämlich, dass er dachte, ich hätte zu diesem Doppeldate ja gesagt, weil ich Interesse an ihm hatte. Das, was ich jetzt tun wollte, wäre um so vieles einfacher gewesen, wenn ich David wirklich nicht hätte leiden können. Aber ich konnte ihn leiden. Und vielleicht hätte ich mich in einem anderen Leben wirklich über seine Annäherungsversuche gefreut. Aber in diesem Leben war kein Platz für ein „Uns“. Ich beschloss also dem ganzen Einhalt zu gebieten und bestand darauf selbst zu zahlen.
„David, ich möchte lieber selber zahlen. Versteh mich nicht falsch, du bist ein netter Kerl, aber ich bin nicht bereit für eine Beziehung. Das hier ist kein Date. Wir sind nur Freunde, mehr nicht.“ Das so gerade heraus zusagen, hatte mich einiges an Überwindung gekostet, und als ich jetzt Davids enttäuschtes Gesicht sah, bereute ich gleich so direkt gewesen zu sein, aber es war wohl das Beste ihm jetzt reinen Wein einzuschenken, als zuzulassen, dass er sich den ganzen Abend weiter Hoffnungen machte.
Dakota warf mir einen enttäuschten Blick zu. Ich setzte meine Du-wusstest-das-vorher-Miene auf und ging vor David und Tucker aus dem Restaurant.
Schnell holte mich Dakota ein und verlangsamte unseren Schritt, damit wir hinter den Jungs zurückfielen. „Kannst du es nicht wenigstens versuchen? David hat dich wirklich gern.“
„David kennt mich gerade zwei Tage, Dakota. Woher will er das jetzt schon wissen?“, antwortete ich ihr mürrisch.
„Wie lange kanntest du William, bevor du dich Hals über Kopf in ihn verliebt hast?“, sagte sie zwinkernd.
„Das ist was anderes“, gab ich bockig zurück. „Ich kann mich nicht aus Mitleid an David binden. Für William
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