Vampirblut (German Edition)
hab ...“ Ich korrigierte mich. „... hatte ich Gefühle. Für David nicht.“
„Hatte?“, hakte Dakota nach.
„Okay. Du hast recht. Ich habe immer noch etwas für ihn übrig. Aber das ändert nichts an der Tatsache, was er ist.“
Inzwischen waren wir vor der Kinokasse angelangt und reihten uns in die lange Reihe Wartender mit ein. David schien immer noch verärgert zu sein. Er wich meinem fragenden Blick aus.
„Siehst du was du angerichtet hast?“, flüsterte Dakota mir energisch zu.
„Ich habe nichts angerichtet. Ich hab ihm überhaupt nicht dazu ermuntert, dass er denken könnte, ich würde etwas für ihn empfinden“, gab ich wütend zurück und kniff die Augen zusammen. Ich war erleichtert, als wir endlich auf unseren Plätzen saßen und das Licht ausging. Ich saß zwischen David und Dakota, versuchte aber, mich so weit es ging zu Dakota rüber zu lehnen, um David nicht wieder zu irgendwelchen Annäherungsversuchen zu verleiten.
Der Film war wirklich spannend und ich mochte Leonardo DiCaprio sowieso. Er war ist guter Schauspieler. Also waren es keine so langen zwei Stunden, wie ich erwartet hatte. Ich war so gefangen im Filmgeschehen, dass ich erst gar nicht mitbekam, wie David doch wieder näher rückte und sich zu mir rüber beugte.
Erst fast zum Ende des Films bemerkte ich, warum David so nahe kam. Neben ihm saßen zwei Männer, die wohl dachten der Kinosaal gehöre ihnen. Als der Vorhang zu ging und das Licht angeschaltet wurde, machten sie keine Anstalten aufzustehen, sondern beäugten mich missmutig. Da es auf der anderen Seite der Stuhlreihe keine Ausgangsmöglichkeit gab, mussten wir über sie hinweg steigen. David half mir, indem er mir eine Hand reichte. Die zwei Männer grinsten mich frech an, als ich unbeholfen über ihre Beine kletterte. Ihre Straßenkleidung war ganz schmutzig, ihre Haare ungepflegt.
Als ich sie endlich überklettert hatte, standen sie gleich auf und drängten sich so zwischen Dakota und mich. Ich bekam eine Gänsehaut. Der Mann direkt hinter mir senkte sein Gesicht an mein Ohr und flüsterte: „Wo ist denn dein wachsamer Ritter heute? Hast ihn wohl zu Hause gelassen?“
Ich war starr vor Schreck und für einen Augenblick fühlten meine Füße sich schwer wie Blei an, wodurch ich fast stehen geblieben wäre. Ich war mir sicher, das waren Vampire.(Was auch sonst?)
David nahm meine Hand und zog mich aus der Sitzreihe, und schob mich dann vor sich, sodass er jetzt direkt vor den beiden Männern lief. Sein Körper war angespannt und ich spürte, dass ihm nicht wohl bei der Sache war.
Ohne mich zu wehren, hielt ich Davids Hand fest in meiner. Ein Blick über meine Schulter, zeigte mir, dass Dakota und Tucker immer noch hinter den beiden miesen Typen feststeckten. Die beiden Männer gaben ihnen keine Möglichkeit, an ihnen vorbei zu kommen. Erst als wir aus dem Kino raus waren, konnten Tucker und Dakota uns erreichen. Als ich mich wieder umblickte, war von den Männern nichts mehr zu sehen.
„Was waren das denn für Gestalten? Kanntest du die?“, wollte David wissen, der noch immer meine Hand hielt.
Ich schüttelte den Kopf und warf Dakota ein Stirnrunzeln zu, was sie mit einem Achselzucken kommentierte.
„Was wollte der von dir? Der hat dir doch was zugeflüstert?“, hakte David nach.
„Nichts weiter. Sie haben jemand gesucht, den ich flüchtig kenne. Wahrscheinlich haben sie uns mal zusammen gesehen“, antwortete ich so gelassen wie möglich und bereute, dass ich mir keine Lüge hatte einfallen lassen.
„Wen denn?“, fragte Dakota und starrte mich mit aufgerissenen Augen an, als wüsste sie die Antwort schon.
Ich nickte nur.
„Du meinst William? Sie haben dich nach William gefragt?“, gab sie erstaunt zurück.
Ich nickte wieder nur.
„Was wollen sie denn von dem? Den kennen wir ja nun wirklich kaum“, fragte Tucker erstaunt, der wohl von Dakota wirklich nichts über meine Bekanntschaft mit William erfahren hatte.
Als wir um die Ecke des Parkplatzes bogen, blieb mein Herz vor Schreck stehen. Dort standen wieder die zwei Männer, und sie hatten Verstärkung bekommen; jetzt waren sie zu viert.
Mir rutschte das Herz in die Hose, mein Hals schnürte sich zu und ein enges Band legte sich um meine Brust. David umfasste schützend meine Taille und zog mich näher an sich heran. Jetzt war ich dankbar für seine Berührung, sie hatte etwas Beruhigendes.
Wir versuchten einen Bogen um die Männer herumzulaufen, die in ein irres Lachen verfielen, worauf
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