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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Bewegung schaukelte mein Körper hin und her und die Ketten klirrten leise, wenn ihre Glieder sich aneinander rieben.
    Ich stöhnte, jeder Muskel meines Körpers schmerzte, als ob tausend Nadeln in ihm steckten. Ich fragte mich, wie lange ich wohl schon hier hing.
    Mit Grauen dachte ich an Dakota. Ich hoffte so sehr, dass sie es nach Hause geschafft hatte. Und ich hoffte, sie würde nicht zu William gehen. Was auch immer mit mir hier passieren sollte, er durfte hier nicht herkommen. Er durfte nicht versuchen, mich zu befreien. Das wäre unser beider Tod.
    Mit aller Kraft zog ich an den Ketten. Sie klirrten. Das Geräusch machte die Männer auf mich aufmerksam. Ruckartig wendeten sich alle Fünf zu mir um.
    Meine Augen blieben vor Schreck weit offen stehen. Mein Atem stockte. Niemals im Leben hatte ich etwas so grauenhaftes gesehen. Was war das?
     
    Langsam kam der Wikinger auf mich zu gelaufen. Nur wenige Zentimeter vor mir blieb er stehen. Seine Haut wirkte wie braunes Leder und war von dicken gelben Narben durchfurcht. Mit stechenden, gelben Augen blickte er mich an. Vom Haaransatz hin zu seiner Nasenwurzel verlief eine Linie spitzer Dornen. Ich denke, so könnte man es nennen. Ich hatte noch nie zuvor etwas Ähnliches gesehen. Dort wo eigentlich seine Augenbrauen sein sollten, auch dort waren Dornen. Und auch auf seinen Wangenknochen saßen diese gelben kleinen Spitzen, die gefährlich scharf aussahen. Als er seinen Mund öffnete, erschien hinter seinen dunklen, breiten Lippen eine Reihe spitzer Zähne, ähnlich wie bei einem Piranha.
    „Dornröschen ist aufgewacht“, lachte er.
    Ein Schauer lief über meinen Rücken. Seine Stimme war ein dunkles, lautes Hallen, und sein Anblick lies mich panisch nach Luft schnappen. Ich wollte wegrennen, aber ich schaffte es nicht. Immer wieder zog ich an den Ketten, die mich hier festhielten, doch sie gaben keinen Millimeter nach.
    Sein Lachen grollte von den Wänden wieder, und das Echo wirkte nur wenig bedrohlicher wie das Original.
    „Wie unhöflich von mir. Über die Jahrhunderte habe ich doch glatt meine Manieren vergessen. Das passiert, wenn man eingesperrt war, in ein enges Gefäß. Mein Name ist Echnaton. Dir habe ich also meine neu gewonnene Freiheit zu verdanken, dir und deinen Freunden. Also vielen Dank dafür“, sagte er so laut lachend, dass es in meinen Ohren schmerzte.
    „Wir …“, stotterte ich, kaum hörbar. Meine Stimme war vor Angst fast weg. Mein Hals war ganz trocken und es kratzte fürchterlich, als ich versuchte zu sprechen. „Wir haben Sie befreit?“
    „Ja, ihr“, grollte es aus dem Mund des Monsters. „Ich war seit nunmehr einhundertachtundfünfzig Jahren in einem engen Gefäß gefangen, verbannt von einem mächtigen Medizinmann der Miwok und einem Pfarrer. Als ihr hier unten spielen wart, habt ihr das Gefäß zerstört und mich befreit“, lachte er grollend.
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Das musste der schwarze Rauch gewesen sein, der aus dem Gefäß kam, als ich es zerbrochen hatte.
    „Was ... Was bist du?“, stammelte ich.
    „Oh, das weißt du nicht? Ja woher auch. Schließlich bevölkert ja die dümmste aller Pestilenzen jetzt diese Erde – die Menschheit. Ich bin ein Gott. Genau genommen bin ich ein Dämonengott. Früher war ich hier die Nummer Eins. Das war, bevor die Menschheit diese Erde überzog, wie eine Seuche.“
    „Und was willst du von mir?“, hakte ich nach und kämpfte immer noch mit den Ketten, weil die Schmerzen in meinen Schultern langsam unerträglich wurden.
    „Von dir will ich gar nichts. Ich bin nur an William interessiert. Du bist nur das Mittel zum Zweck. Meine Lakaien haben euch gemeinsam im Park gesehen“, sagte er, während er an die Wand hinter mir ging, um meine Ketten etwas zu lockern, damit ich meine Arme herunter nehmen konnte – eigentlich schnellten sie durch das Gewicht der Ketten ganz von alleine herunter und rissen mich mit sich zu Boden.
    „Hier, setz dich“, wies mich der Dämon an und reichte mir einen alten, klapprigen Stuhl. „Ich will ja kein schlechter Gastgeber sein. Schließlich habe ich so was wie eine Kinderstube genossen.“ Dann gab er mir ein Glas mit Wasser, an dem ich argwöhnisch schnupperte, bevor ich es hastig leerte, was der Dämon mit – „Jungfrauenblut ist uns heute leider ausgegangen.“ - kommentierte.
    „Also, wo waren wir stehen geblieben. Ja, William. Er hat etwas, was mir gehört. Etwas von Wert – Wert für mich. Er kann damit nichts anfangen. Ich

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