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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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einfach war das?
    Ich schnappte nach Luft. „Okay?“
    „Ja“, sagte er. „Es gibt natürlich Regeln.“
    Natürlich, dachte ich und wartete, immer noch verwirrt.
    „Erst wenn wir absolut sicher sind, wie man ihn besiegen kann, nehme ich dich mit. Und du trainierst mit mir, jeden Tag. Ich will kein Risiko eingehen.“
    Langsam ging ich auf William zu und blieb neben ihm stehen. „Du meinst, ich darf dir wirklich helfen?“ Ich wusste nicht, was ich von dieser plötzlichen Wendung halten sollte, und rechnete immer noch damit, dass er es sich anders überlegen würde, aber mit diesen Regeln konnte ich mehr als einverstanden sein – glücklich. Tägliches Training hieß, täglich bei William zu sein. Der Gedanke daran versetzte mich in Hochstimmung. „Warum? Ich meine, warum änderst du jetzt deine Meinung?“
    Er zögerte kurz, wendete sich zu mir um. „Ich denke, dein Entschluss steht fest. Und ich hab mir überlegt, was gefährlicher für dich wäre, wenn du allein bist, oder bei mir.“
    Bei mir, wie schön das klang.
    „Da Echnaton dich jetzt sowieso schon in die Sache mit rein gezogen hat und von dir weiß, denke ich, wärst du in meiner Nähe weniger angreifbar“, erklärte er. „Und so schwach bist du jetzt auch nicht mehr, aber du hältst dich im Hintergrund.“
    Ich war glücklich, nicht wegen der Aussicht auf meinen – sehr wahrscheinlichen – baldigen Tod, denn ich wartete ja immer noch darauf, dass sich mein Schicksal bald erfüllen würde, sondern weil ich bei William sein würde, jeden Tag.
    William grinste mich breit an. „Deine Freude ist ja schier grenzenlos. Die Aussicht darauf, dass wir beide bald tot sein werden, ist für dich so erheiternd?“
    Beschämt senkte ich den Blick. „Nein, nicht die Aussicht darauf“, murmelte ich.
    Er griff nach meiner Hand, zog mich langsam auf sich zu und drückte mich sacht an seine muskulöse Brust.
    Mein Puls pochte fest gegen meinen Hals. Ich wagte nicht, zu atmen. Aufgeregt krabbelten die Millionen Ameisen in meinem Bauch, sodass mir schlecht wurde. Ich fürchtete, jeden Moment die Kontrolle über meine Beine zu verlieren.
    Er senkte sein Gesicht in meine Haare und sog tief den Duft ein. „Hmm. Du hast mein Shampoo benutzt.“
    Vorsichtig versuchte ich mich, aus seiner Umarmung zu lösen. Er gab keinen Zentimeter nach. Ich hob den Kopf, um ihm in die Augen zu blicken. „Du hast auch dazu deine Meinung geändert?“
    „Na ja, da wir sowieso beide in absehbarer Zeit sterben werden, sollten wir die paar Tage noch nutzen und nicht mit aller Kraft versuchen, gegen etwas an zu kämpfen, was so mächtig ist wie Liebe.“
    Liebe, er hatte tatsächlich Liebe gesagt. Ich traute meinen Ohren nicht. Ich hob meine Hände an seine Brust und drückte ihn etwas von mir weg. Er protestierte mit einem Seufzen, gab aber nach. Ich ließ mich, noch immer bemüht meine Körperkontrolle wieder zu erlangen, auf den Boden vor dem Kamin sinken.
    Bisher hatte ich die Möglichkeit, dass William sich doch dazu durchringen würde, mir näher zu kommen, zwar sehnlichst herbeigewünscht, aber jetzt wo diese Chance so greifbar nah war, kamen doch wieder Zweifel in mir auf. Zweifel darüber, was eine Beziehung zwischen uns beiden alles kaputtmachen könnte. Angst, dass ich verletzt werden könnte. Genau jetzt, im denkbar ungünstigsten Augenblick, sah ich meine Mutter vor mir. So viele Male stand sie vor mir mit Tränen im Gesicht, wenn eine ihrer Beziehungen mal wieder ein unglückliches Ende genommen hatte. Ich musste die Sache aufklären, bevor William und ich uns noch näher kamen, als wir es ohnehin schon waren.
    Ich holte tief Luft, schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und stellte die Frage, die mir schon so lange auf der Seele brannte: „Das blonde Mädchen, das vom Fest, wer war das?“
    Meine Mutter hatte auch mal eine Beziehung, zu einem Mann gehabt, der schon vergeben war. Sie wusste es damals nicht, aber als seine Frau von ihr erfuhr, war die Wahrheit für meine Mutter einfach nur grauenvoll. Sie hatte sich schreckliche Vorwürfe gemacht, eine Ehe zerstört zu haben und einem Kind den Vater genommen zu haben. Ich wollte nicht denselben Fehler begehen. Ich musste erst wissen, ob William schon vergeben war.
    William setzte sich mir gegenüber, nahm meine Hand und führte sie an seine Lippen. Ich entzog sie ihm wieder. „Ich hab euch gesehen. Du hattest sie umarmt. Vielleicht verstehst du das nicht, aber ich muss das erst wissen.“
    „Das ist eine lange

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