Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
Vom Netzwerk:
ich?
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    14.Kapitel
     
     
     
    Der nächste Morgen kam viel zu schnell.
    Ich war noch nicht soweit, wieder mit meiner Großmutter zu reden. Erst musste ich mir selbst Klarheit verschaffen. Ich beschloss, William nach der Legende zu fragen. Vielleicht wusste er etwas darüber. Fast die ganze Nacht hatte ich wach gelegen und über all die Dinge nachgedacht, die sich in meinem Leben zutrugen, seit ich nach Vallington gekommen war. Es war fast so, als hätte der Park nur auf mich gewartet, um dann mein Leben zu zerstören. Ich sehnte mich nach Los Angeles zurück. Zurück in ein Leben, in dem es keine Dämonen gab.
    Aber wie würde mein Leben ohne William aussehen? Dämonenfrei, weniger gefährlich, ganz sicher. Aber es wäre ein Leben ohne William. Ein Leben, welches ich nicht bereit war, zu leben. Nicht jetzt, wo ich ihm begegnet war.
    Um meiner Großmutter nicht über den Weg zu laufen, beschloss ich denselben Weg aus dem Haus zu nehmen, den William immer nahm. Ich öffnete mein Fenster, zögerte kurz, da ich Angst hatte, der Sprung in die Tiefe, könnte mich doch verletzen, wagte es dann aber trotzdem.
    Ich schwang mich zum Fenster heraus und landete sicher auf meinen Füßen. Ich federte den Sprung ab, indem ich bei der Landung in die Hocke ging. Erstaunt blickte ich zu meinem Fenster hoch. Ich war wirklich aus dem Fenster gesprungen, ungefähr fünf Meter in die Tiefe, ohne mich zu verletzen. Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
    Williams Haus ragte majestätisch vor mir auf. Zum ersten Mal überkam mich beim Anblick der großen Fenster ein Gefühl der Unsicherheit. Etwas drückte mir in meinen Magen. Ich schüttelte den Kopf und betrat das Haus durch die schwere Eichenholztür. Es war ruhig und kühl, wie immer, wenn man Williams Haus betrat. Ich sog tief den Duft von William ein, der überall im Haus schwebte. Ein Blick in die Bibliothek sagte mir, dass William wohl noch schlief. Sicher hatte er einiges an Nachholbedarf. Die Verletzungen, die ihm gestern im Kampf zugefügt wurden, hatten ihn viel Kraft gekostet.
    Leise glitt ich die Treppen zu seinem Schlafzimmer hoch. Vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte durch einen Spalt hindurch. Wenn er noch schlief, wollte ich ihn nicht wecken. Er brauchte die Ruhe, um sich vollends erholen zu können. Sein Bett war zerwühlt, aber leer. Ich stieß die Tür weiter auf.
    William stand im Zimmer und wich vor mir zurück, bis in die von mir am weitesten entfernte Ecke. Wie vom Blitz getroffen blieb ich in der Tür stehen. Warum wich er vor mir zurück? Er musste doch keine Angst vor mir haben?
    Sein Gesicht war schmerzverzerrt, so wie in meinem Traum. Aus seiner Brust ertönte ein bedrohliches Knurren.
    „William?“, fragte ich vorsichtig.
    „Geh weg“, rief er angestrengt. Seine Hände hatte er fest zu Fäusten verschlossen.
    „Es ist ok, William. Es geht dir wieder gut. Du bist wieder gesund“, sagte ich.
    Wieder knurrte er. Seine Augen waren schwarz. „Geh!“, stöhnte er. Zitternd stand William da, seinen Rücken gegen die Wand gedrückt. „Menschenblut“, knurrte er. „Du warst es. Ich kann nicht ...“ Dann stürzte er sich zum Fenster hinaus.
    Ich stand da, völlig starr und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Doch ich wusste es, wollte es nur nicht wahr haben. Ich hatte William zu einem Monster gemacht. Mein Blut hatte William zu einem Monster gemacht.
    Meine Knie begannen zu zittern, als mir klar wurde, ich hatte William verloren. Vielleicht für immer verloren. In meiner Brust brannte es. Minutenlang konnte ich mich nicht rühren, an nichts anderes denken, als Williams schmerzverzerrtes Gesicht und das Knurren aus seiner Brust.
    Mechanisch lief ich nach Hause. Tränen liefen mir über das Gesicht. Menschen gingen an mir vorbei und warfen mir fragende Blicke zu, doch ich bemerkte sie nicht. Es war, als hätte der Albtraum, der gestern begonnen hatte, noch kein Ende gefunden. Mein Leben war ein Scherbenhaufen. Alles um mich herum zerbrach.
    Es schien fast so, als hätte die Welt nie vor gehabt uns unser Glück, unsere Liebe zu gönnen. Nur wenige Augenblicke von Glück hatten wir bisher erleben dürfen. Doch, so wie es jetzt aussah, würden das wohl die Einzigen bleiben.
    Meine Mutter riss mich in ihre Arme, dann wischte sie mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß, du hattest deinen Großvater gerne“, versuchte sie mich zu

Weitere Kostenlose Bücher