Vampirblut (German Edition)
einen blinden Rausch verfallen war.
Dakota stand auf und zog mich mit sich. „Wir gehen jetzt erstmal ein Eis essen. Tucker wartet schon auf uns. Er hat gute Neuigkeiten für uns.“ Dakota wartete gar nicht auf meine Zustimmung, sondern zog mich einfach hinter sich her.
15.Kapitel
Ich wehrte mich nicht, sondern ließ zu, dass sie mich mit sich nahm.
Vor dem Diner zog Dakota ein Papiertaschentuch aus ihrer Jacke und wischte mir das Gesicht sauber. „Wir wollen doch nicht, dass jeder gleich sieht, was für schrecklichen Kummer du die letzten Tage durchgemacht hast.“
Im Diner war alles dunkel. An der Tür hing das Geschlossenschild. Ich tippte mit dem Finger darauf und schaute Dakota fragend an.
„Oh. Das gilt nicht für uns“, sagte sie lachend. Sie öffnete die Tür und schob mich in das Diner. Kaum hatte ich den ersten Fuß hineingesetzt, da ging das Licht über der Theke an und überall tauchten unter Tischen Köpfe auf.
„Überraschung!“, brüllten fast zwanzig fremde Menschen, wie aus einem Mund.
Hatte ich meinen Geburtstag vergessen? Nein, der war im Februar. Mit offenem Mund und wie versteinert stand ich in dem kleinen Diner und verstand so gar nichts. Ich warf Dakota einen mürrischen Blick über die Schulter zu und zischte durch die Zähne.
Tuckers Vater kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Einen langen Moment hielt er mich in den Armen. „Das ist für dich. Weil du mich gerettet hast“, flüsterte er mir ins Ohr. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher, versprochen.“
„Aber ... Wie ... Was haben Sie denen erzählt?“, fragte ich erstaunt.
„Ich wäre entführt und verprügelt worden und dann aus einem fahrenden Auto geworfen worden und du hast mich gefunden“, flüsterte er.
„Das ist wirklich nett, aber das wäre nicht nötig gewesen.“ Zumal ich nicht gerne im Mittelpunkt stand, besonders heute nicht.
„Tucker und Dakota meinten, du brauchst etwas Abwechslung. Du hast so viel durchgemacht.“ Tucker und Dakota, die nun beide neben uns standen, nickten einstimmig.
„Mussten Sie denn gar nicht im Krankenhaus bleiben?“, fragte ich Tuckers Vater verwundert.
„Eigentlich schon, aber ich habe mich heute Mittag entlassen lassen“, sagte er schmunzelnd. „Krankenhäuser sind mir ein Graus.“
„Los, jetzt lasst uns etwas Party machen“, forderte Tucker. „Dakota hatte gemeint, du fändest es schön, schon ein paar Leute zu kennen, bevor die Schule losgeht. Das sind so ziemlich alle aus unserer Jahrgangsstufe.“
Tucker führte mich herum und stellte mich nacheinander meinen zukünftigen Klassenkameraden vor. Das war noch schlimmer als ein Leichenschmaus. Das war einfach nur peinlich. Von allen wurde ich genauestens gemustert. Jeder war über freundlich zu mir und jeder wollte mit der Heldin persönlich ein paar Worte wechseln. Ich fühlte mich einfach schrecklich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit bei Händeschütteln und Dankesreden gab es zum Glück etwas zu essen und alle waren mit dem Verschlingen von Hamburgern, Eis und Cola beschäftigt.
Da ich das Glück hatte, an meinem Tisch nur Dakota, Tucker und seinen Vater sitzen zu haben, ergriff ich die Möglichkeit mich über diesen Aufriss, der hier wegen mir veranstaltet wurde, zu beschweren. „Dakota, du weißt doch, dass ich so was nicht mag. Ich suche schon nach einer Ausrede für den morgigen Empfang und jetzt überrascht ihr mich hier mit so einer riesen Party.“
„Ach komm schon. So schlimm ist es doch gar nicht. Außerdem brauchtest du mal etwas Abwechslung. Du musstest mal raus aus diesem ganzen Horror“, verteidigte sie sich.
„Dakota hat recht. Ich frag mich, wie du das aushältst, den Kampf gegen diese ...“ Tuckers Vater schüttelte angewidert den Kopf. Der Mann, der mir jetzt gegenübersaß, sah um vieles besser aus als noch gestern. Er hatte dasselbe dunkle Haar wie sein Sohn, nur bildete sich bei ihm schon ein lichter Kranz über der Stirn. „Ich dachte wirklich ich muss sterben. Und dann rettet mich ein Mädchen, das so alt wie mein Sohn ist.“
„Ich hab doch eigentlich gar nichts gemacht. William hat die Vampire zur Strecke gebracht.“
„Du musst dich nicht schlechter machen, als du bist. Ich hab mitbekommen was du geleistet hast. Was wollt ihr denn jetzt eigentlich gegen diesen Echnaton unternehmen?“
„Nichts“, antwortete Dakota, bevor ich etwas
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