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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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dem Bratspieß?« Sie sah zu Mac, der aussah, als könnte er sich nur schwer das Lachen verkneifen, was Constance verwunderte. »Was meinst du damit, mir würde deine Wahl nicht gefallen? Weshalb sollte ich nicht mögen, was du gern ansiehst?«
    »Ich könnte mich täuschen. Jedenfalls freue ich mich, einen langen entspannten Abend mit dir zu verbringen und es herauszufinden. Heute versuchen wir es am besten mit einer romantischen Komödie.«
    »Und was ist das?«
    »Eine witzige Geschichte, die glücklich endet.«
    Constance war erleichtert. »Ja, ich glaube, das würde mir gefallen.«
    »Siehst du? Ein bisschen verstehe ich von diesen Dingen.«
    »Wie kommst du darauf, dass ich nichts Schweres und Ernstes mag?«
    »Du schon, aber ich würde dabei einschlafen. Das tue ich bei solchen Problemfilmen immer.«
    »Obgleich ernste Geschichten einen guten Einfluss auf deine Seele haben können?«
    »Meine Seele ist so verkorkst, dass sie kein Film mehr retten kann.«
    »Was ich dir sogar glaube. In dem letzten Buch, das du mir mitgebracht hast, standen Dinge, die meine Mutter niemals gutgeheißen hätte.«
    »Und wie steht es mit dir?«
    Constance schmunzelte verhalten. »Ich weiß nicht. Ich müsste sie ausprobieren, ehe ich mich entscheide. Du verdirbst mich, Conall Macmillan.«
    »Ich bin ein Dämon.«
    »Das ist keine Entschuldigung für einen unrechten Lebenswandel.«
    Der Diener kam, nahm Macs Essensbestellung auf und schenkte ihnen Wein nach. Es war eine gute Gelegenheit, das Thema zu wechseln. Constance stellte Fragen über die Gerichte, die an den anderen Tischen serviert wurden, über die Kleidung der anderen Gäste, die Gebäude draußen in der Straße und alles andere, was ihr aufgefallen war. Mac beantwortete sie sämtlichst mit solch einer Geduld, dass Constance schon Mitleid mit ihm bekam. Deshalb lenkte sie das Gespräch in eine Richtung, die für ihn interessanter sein mochte.
    »Konntest du etwas von Atreus erfahren?« Sie hatte gehört, dass Mac die Frau namens Ashe gerettet hatte, auch wenn er es nicht weiter ausführte.
    Er schüttelte den Kopf, legte eine Hand auf ihre und streichelte sie sanft mit dem Daumen. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf ihrem beschämend nackten Arm. »Ich bin nicht sicher, was davon real war.«
    »Was hat er gesagt?«
    Constance neigte sich weiter über den Tisch, streckte aber die Schultern nach hinten, denn bei solch spärlichem Stoff, der ihre Brüste bedeckte, war sie lieber vorsichtig. Macs Augen wanderten sogleich zu ihrem Dekolleté, als wollte er die schwarze Seide mit reiner Willenskraft zur Seite schieben. Und Constance bemerkte das rote Glitzern in seinen Pupillen, das anscheinend immer auftauchte, wenn er erregt war. Der Dämon in ihm regte sich und machte seine Hand auf ihrer glühend heiß.
    Ein herrliches Kitzeln fuhr ihr durch den Bauch, als sie sich ausmalte, was diese Nacht noch bereithielt.
    »Was weißt du über den Avatar?«, fragte er.
    »Ah«, sagte sie, »ich kenne Teile der Geschichte.«
    »Erzähl!«
    Macs Essen wurde serviert, so dass er seine Hand von ihrer nehmen musste. Bei dem reichen Aromengemisch, das von seinem Teller aufstieg, wurde Constance ein bisschen mulmig. Während sie sich zurücklehnte, wählte er Messer und Gabel aus einer Vielzahl von Besteck rechts und links neben seinem Teller aus. Constance war froh, dass sie nicht mit dieser Auswahl kämpfen musste, denn dabei hätte sie sich fraglos als die niedere Magd zu erkennen gegeben, die sie war.
    Sie widmete sich lieber Macs Frage. »Es könnte sein, dass sich in der Legende Wahrheit mit Erfundenem vermengt.«
    »Erzähl mir einfach, was du weißt.« Der Blick, mit dem er sie ansah, kam von einer anderen Seite an ihm. Er war geradeheraus, streng und unnachgiebig – und er hatte nichts mit Kleidung oder Dates zu tun.
    Sie räusperte sich. »Der Avatar gehörte der Burg. Sie war ein Geist und machte den Wind, die Sonne und die Wälder.«
    »Nicht das Gefängnis für Monster, das die Burg heute ist?«
    »Ja und nein. Die Geschichte, die ich kenne, geht so: Einst beschlossen neun Hexenmeister, sie sollten die Einzigen sein, die magische Kräfte besitzen, und schufen mit einem mächtigen Zauber einen Kerker für alle anderen Übernatürlichen, den sie die Burg tauften. Dann begannen Sterbliche, den Zauberern zu misstrauen, und wollten nicht mehr, dass sie über ihre Ländereien herrschten. Nach einer langen Schlacht zogen die Zauberer sich in die Burg zurück. Weil diese nun ihr

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