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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Einer der Werwölfe hatte sich gewandelt und rannte allen anderen voraus. Um seinen Hals wehte noch seine Krawatte, und er heulte nach Blut.
    Mist!
Mac packte Connie und wurde zu Staub.
    Es war eine Sache, jemanden aus der Burg herauszubringen. Eine ganz andere war es, einen Passagier über eine weitere Entfernung mitzuschleppen. Er hielt es so lange durch, wie er irgend konnte, ehe sie auf einem Friedhof etwa acht Blocks entfernt landeten und auf einer der schmiedeeisernen Parkbänke wieder Gestalt annahmen. Das kalte Metall fühlte sich gut an, wie eine kühlende Eispackung. Denn Mac tat alles weh. Als wäre er gerade einen Marathon gelaufen.
    Connie war bleischwer, vollkommen entkräftet und kippte zur Seite. Ihr Kopf auf seinem Knie war kalt und klamm. Vampire hatten eine niedrige Körpertemperatur, aber Constance war wie tiefgekühlt. Mac zog sein Jackett aus und hängte es ihr über. Ob sie die Kälte in ihrer gegenwärtigen Verfassung überhaupt spürte? Ihre Lider öffneten sich zögernd. Selbst in der Dunkelheit konnte er sehen, dass ihre Augen zu umwölkt waren.
    »Connie?«, sprach er sie an und beugte sich zu ihrem Ohr. Ihr altmodisches Parfüm stieg ihm entgegen und mischte sich mit dem Geruch von Blut und Shampoo. Sie antwortete nicht, blinzelte nicht einmal.
    Macs Bauch wurde zu einem eisigen harten Klumpen. Gleichzeitig flammte ohnmächtiger Zorn in ihm auf. Er wollte sie schütteln. Er wollte sich selbst ohrfeigen, dass er nicht durchgängig auf sie aufgepasst hatte.
    Eine Notaufnahme für Vampire existierte nicht. Er brauchte einen anderen Vampir, einen, dem er vertrauen konnte. Mac klappte sein Handy auf und wählte Hollys Nummer zu Hause. Dabei betete er, dass Caravelli dort war.
    Immerhin eines an diesem Abend ging gut. Zehn Minuten später bremste der T-Bird quietschend vor der Kirche. Mac hörte, wie die Tür zugeschlagen wurde, und dann war auch schon Caravelli zu sehen, der auf sie zugerannt kam. Der Vampir murmelte etwas auf Italienisch – ein Gebet oder einen Fluch, das konnte Mac nicht sagen.
    Alessandro hielt lange genug inne, um Macs veränderte Gestalt anzusehen, dann beugte er sich über Connie. Vorsichtig drehte er ihr Gesicht zu sich.
    »Sie ist bewusstlos«, sagte Mac.
    Caravelli befühlte ihre Haut, hob eines ihrer Lider und sah sich ihre Zähne an. »Sie ist kaum verwandelt. Wer immer das gemacht hat, hatte keine Ahnung.«
    »Was braucht sie?«, wollte Mac wissen, der ihren Kopf in einer Hand wiegte. »Was es auch ist, ich beschaffe es ihr!«
    Caravelli betrachtete ihn eine halbe Ewigkeit schweigend. »Dir ist klar, dass sie eine Unschuldige verwundet hat.«
    Wag es nicht!
Doch Caravelli wagte es. Es war sein Job, die Monster unter Kontrolle zu halten.
    Mac fluchte. »Es war meine Schuld. Sie hat versucht, es mir zu sagen. Ich habe nicht zugehört und sie aus der Burg gebracht.«
    »Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?«
    »Weiß ich nicht! Ich hab’s gar nicht geblickt. Ich dachte, ich hätte alles im Griff, was passieren könnte.«
    Caravelli fluchte wieder und benutzte Worte, die Mac nicht einmal kannte. Sein Tonfall hingegen sagte alles.
    Mac strich Connie das Haar zurück. Es war aus den Nadeln und Spangen gerutscht und lag nun auf seinem Schoß wie Fetzen schwarzer Seide. Seine Haut wurde zusehends heißer, denn der Dämon in ihm litt nicht minder als der Mann. »Tu etwas, um Gottes willen!«
    Nichts. Dann wurde Caravellis Haltung kaum merklich weicher. »Na schön. Sie braucht starkes Blut. Vampirblut. Ihr erster Schöpfer war nicht alt genug.«
    »Was heißt das?«
    »Er hatte nicht genug Kraft, um sie erfolgreich zu wandeln.« Caravelli zog sich die Lederjacke aus. Darunter trug er ein Grateful-Dead-T-Shirt. »Einen Vampir zu schaffen ist nicht leicht. Aber es gibt immer wieder Idioten, die denken, sie könnten es.«
    »Und wenn ein Amateur einen Patzer begeht?«
    »Wenn beide Glück haben, stirbt das Opfer.« Er nickte zu Connie. »Soweit ich von Holly weiß, haben die Wachen sie direkt in die Burg gebracht, als sie auferstand. Das war es, was sie all die Jahre am Leben erhielt. Die Magie der Burg wirkt lebenserhaltend.«
    »Und ich habe sie in Gefahr gebracht«, folgerte Mac verbittert.
    Caravelli stieß einen unschönen Laut aus. »Sie hätte es besser wissen müssen, als mit einem Dämon auszugehen. Setz sie auf!«
    Mac tat es. Als der Vampir ein Messer aus seinem Stiefel zog, versteifte Mac sich.
    »Entspann dich! Das ist für mich.« Caravelli schenkte ihm

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