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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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wissen.
    Sie wandten sich der Versammlung zu.
    »Es heißt, ein zweites Höllenhunderudel sei ebenfalls zum Ausgang unterwegs, aber noch weiter zurück als das erste«, sagte Lor gerade. »Das sind mindestens dreißig Hunde, die von Prinz Miru-kais Männern verfolgt werden.«
    »Was ist mit den Wächtern?«, wollte Mac wissen.
    »In der Panik vor dem Zusammensturz der Burg hat sich herumgesprochen, dass es die Tür gibt. Sie bewachen den Ausgang.«
    »Verdammt!«, entfuhr es Perry Baker. »Wir können nicht kurzfristig hinreichend Leute zusammentrommeln. Dazu brauchten wir alle Einzelgänger zusätzlich zu den Rudeln und Rotten.«
    Errata schwang ihren Stuhl herum und erhob sich geschmeidig. »Überlasst das mir! Radiosender sind schließlich nicht bloß für Talkshows da.«
    10. Oktober, 4.00 Uhr
101.5 FM
    »Hier spricht Errata Jones vom Campussender 101.5 FM an der Universität von Fairview. Dies ist eine offizielle Mitteilung und ein Aufruf an Freiwillige. Diejenigen Mitglieder der Übernatürlichengemeinde, die Essen und Unterkunft für Mütter und Kinder bieten können, rufen bitte den Sender an unter 250–555–2787. Bitte meldet euch umgehend! Wir brauchen Decken, Kleidung und Essen. Mitglieder des Friedensverbandes und all jene mit medizinischer Ausbildung melden sich bitte baldmöglichst beim Empire Hotel. Dort stehen Organisatoren bereit. Ich danke euch allen!«
     
    Das Radio rief, und die Leute kamen.
    Werkatzen, Höllenhunde, Vampire, Zaunreiterinnen und sogar zwei der Feen. Alessandro sagte, es wären einige bekannte Gesichter dabei, aber auch manche, die noch nie jemand gesehen hatte. Einsame Wölfe, eine Familie von Werbären, die ein Café in der Innenstadt betrieb. Die Bakers und der Rest des Silvertail-Rudels, die stets gut organisiert waren, erschienen als Erste.
    Angesichts des kurzfristigen Aufrufs war die Bilanz eindrucksvoll. Alle versammelten sich in der schmalen Gasse vor der Burgtür, tranken Kaffee aus Pappbechern und standen in Gruppen beisammen. Die Ratsmitglieder wanderten von einer Gruppe zur nächsten und weihten sie in den Plan ein. Alles in allem brachten sie ungefähr vierzig Kämpfer zusammen. Die anderen standen bereit, um sich der Flüchtlinge und Verwundeten anzunehmen.
    »Leider nicht die Zahlenstärke, die wir brauchten, um die Burg im großen Stil zu stürmen«, stellte Caravelli bedauernd fest. »Zu schade! Ich wollte schon immer mal so was machen.«
    Mac schnaubte. »Denk an Robin Hood – Guerillataktik!«
    »Pah, Männer in grünen Strumpfhosen!«
    »Okay, dann denk eben nicht an Robin Hood.«
    »Du scheinst mir recht hitziger Stimmung.«
    »Ach was? Bin ich womöglich ein Feuerdämon?«
    »Hast du das plötzliche Verlangen, für einen Kalender zu posieren?«
    »Das sind die
Feuerwehrmänner!
Du weißt schon, die mit den Dalmatinern und den drolligen gelben Hüten.«
    »Das ist nur was für Menschen. Ein bisschen Ruß, und sämtliche Werkätzchen liegen dir zu Füßen, und nur dir, auf dass du ihnen die zarten Schwänzchen entflammst.«
    »Dein Vampirhumor ist momentan so was von unangebracht!«
    »Was wärst du denn lieber, der große böse Dämon oder der Junge mit dem gepunkteten Hund?«
    »Ich dachte, du magst kein Feuer.«
    »Ich gucke gern zu, wie du dich windest.«
    »Lass es lieber, Grufti! Auch ich habe meine Grenzen. Hey, kann mir irgendjemand eine Waffe leihen? Meine hat der Zauberer zermatscht.«
    Lor brachte seine Hunde. Mit einer Handvoll Höllenhunde und Lors Beta-Hund fiel Caravelli die Aufgabe zu, die erste Gruppe von Hunden zu finden und in Sicherheit zu bringen. Das war der einfachste Teil des Plans, denn Lors Informationen nach befand sich das Rudel nur etwa eine Meile östlich vom Ausgang.
    Sobald sie draußen waren, sollte Caravelli den Rückweg für die Krieger sichern, die tiefer in die Burg vordrangen. Während sie annahmen, dass die nächsten Burgbewohner die Werkatzen waren, deren Lager Mac gesehen hatte, bestand immer noch die Gefahr, dass eine Wachpatrouille oder ein feindlicher Warlord aufkreuzte.
    Das Silvertail-Rudel, zusammen mit Lor und den anderen Hunden, sollte sich auf die Suche nach den Flüchtlingen machen, die noch weiter weg waren. Alle anderen Kämpfer blieben bei Holly. Sie bezogen an der Tür Posten, wo Hollys Magie die letzte Verteidigungslinie bildete, falls irgendetwas Böses aus der Burg herauswollte. Dies stellte die heikelste Aufgabe dar, und Holly war die Einzige von ihnen, die hinreichend Magie besaß, um die

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