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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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schwarzen in der großen Halle –, und der war ihm ziemlich unheimlich gewesen. Gut vorstellbar, dass dort ein Opferritual veranstaltet werden konnte.
    De Winter seufzte. »Tja, ich sehe nicht, was es uns bringen soll, uns mit dieser Avatar-Geschichte zu befassen. Was hat die mit Fairview zu tun?«
    Macs Block fing Feuer. Fluchend klatschte er eine Hand auf die Flammen. Gleichzeitig rückte Caravelli weg und schüttete sein Wasser auf das Feuer, ehe es sich ausbreiten konnte.
    Sämtliche Vampire im Raum gingen auf Abstand zu Mac. Feuer gehörte zu den wenigen Dingen, die sie verletzen konnten. Mac saß nur da und starrte auf die erlöschenden Flammen.
Was zum Geier war das denn?
    Perry zog einen Stift aus seiner Tasche, streckte die Hand über den Tisch und rührte in den durchnässten, verkohlten Resten, bis keine Glut mehr zu sehen war. »Hast du es mal mit Tabletten gegen Sodbrennen versucht?« Er blickte Mac über seine Brillenränder hinweg an. »Ich habe gehört, dass du die Seelenfressersache überwunden hast, aber wie lange bist du schon ein Feuerdämon?«
    »Können wir beim Thema bleiben?«, unterbrach de Winter. »Solche Flammen zu werfen zeugt lediglich von schlechtem Benehmen.«
    Mac konnte nicht einmal einen klaren Gedanken fassen, da ging die Tür auf, und Lor sah hinein, als wäre er nicht sicher, ob er den richtigen Raum erwischt hatte.
    »Wo zum Henker warst du?«, fuhr Mac ihn an.
    Der Hund kam herein, gefolgt von Connie und Viktor.
    Schlagartig vergaß Mac alles und war auf den Beinen.
Warum ist sie hier? Sie sieht verängstigt aus! Wo ist der Junge?
    Connies Hand lag auf Viktors Kopf, während der Hund laut schnüffelte und die Gerüche sämtlicher Kreaturen im Zimmer aufnahm. Connie sah abgekämpft aus.
    Caravelli verspannte sich spürbar. »Constance, was ist passiert? Geht es dir gut?«
    »Sie stand vor Macs Wohnungstür, als ich gerade herkommen wollte«, erklärte Lor. »Und sie bringt schlechte Nachrichten. Wir haben weniger Zeit, als wir dachten.«
    »Gar keine«, verbesserte Connie ihn, deren Stimme leise, aber fest klang. Sie schaute sich im Konferenzraum um und blickte jedem der Anwesenden in die Augen. »Die Wachen haben gegen den Captain gemeutert.«
    Nun wanderte ihr Blick zu Mac. Sie standen an entgegengesetzten Enden des Raumes, doch die Intimität, mit der sie ihn ansah, stellte eine direkte Nähe zwischen ihnen her. »Sie haben Atreus, den einzigen Hexer, der die Macht besaß, sich ihnen entgegenzustellen.«
    Wie zur Hölle haben sie das angestellt?,
fragte Mac sich.
    »Und sie haben Sylvius.«
    Mac hielt den Atem an.
Deshalb also ist sie hier.
    »Den Opferknaben?«, fragte de Winter.
    Für einen Moment schloss Connie den Mund, und Mac bemerkte, dass ihr Kinn bebte. Sie kämpfte mit den Tränen. »Ja.«
    Gott, sie ist wahrlich tapfer!
    Errata fluchte. »Das reicht! Wir müssen ihn holen, und wir müssen diese Hunde retten.«
    Dann sprachen alle auf einmal. Connie schlich an den Wänden entlang zu Mac, wo sie ihre kalten Finger in seine wob und sie fest drückte. »Wäre Lor nicht bei dir zu Hause gewesen, ich weiß nicht, was ich getan hätte.«
    Mac neigte sich zu ihr und flüsterte: »Aber du hast es geschafft. Du hast uns gefunden!«
    »Da waren so viele Menschen und so viele Häuser«, entgegnete sie leise. »Ich ahnte ja nicht, dass dein Heim so weit fort ist. Diese Stadt ist riesengroß!«
    Fairview war eigentlich eine mittelgroße Stadt, doch verglichen mit einem Dorf aus dem achtzehnten Jahrhundert nahm sie sich gewiss gigantisch aus. Mac hielt Connies Hand fester.
    Sie senkte den Kopf. »Ich dachte, mit meinen Vampirkräften wäre ich stark genug, um die Wächter abzuwehren, aber sie waren mir immer noch überlegen. Sie sind Soldaten, und ich nicht. Ich konnte nichts anderes tun, als Hilfe zu holen. Wie erbärmlich ich mir vorkomme!«
    »Du hast getan, was nötig war«, widersprach Mac ihr. »Nachdem du Jahrhunderte nicht in dieser Welt warst, hast du deinen Hunger und deine Angst überwunden und bist durch eine vollkommen fremde Gegend gewandert, um die richtige Nachricht zu den richtigen Leuten zu bringen. Das ist eine ziemlich reife Leistung.«
    Nun sah sie wieder zu ihm auf. Sie wirkte müde und traurig, aber Mac erkannte auch einen Anflug von Stolz. »Ja, es war wohl das Richtige. Und ich habe nicht einmal jemanden gebissen.«
    Abermals drückte Mac ihre Hand. »Braves Mädchen.«
    »Ich glaube allerdings, dass ich einigen Angst einjagte.«
    Das wollte Mac nicht

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