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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Burgtür dicht zu halten, sollte alles andere versagen.
    Aufgrund seiner einzigartigen Dämonenfähigkeiten fiel Mac die Rolle zu, die Gefangenen der Wächter aufzuspüren, und man hoffte, dass er sich unbemerkt hin- und mit den Gefangenen wieder wegschleichen konnte. Er würde allein gehen.
    Jedenfalls dachte er das.
    Connie sah ihn mit einem Blick an, der ihre blauen Augen hart wie Stahl erscheinen ließ.
    »Aber es ist zu gefährlich!«, beharrte Mac, auch wenn es selbst in seinen Ohren nach einem ziemlich lahmen Einwand klang.
    »Genau wie du bin auch ich ein Monstrum, Conall Macmillan. Du brauchst jemanden, der dir zur Seite steht. Und es ist mein Sohn, den wir retten. Ich bin keine feine Dame, dass ich hier herumsitze und Spitzenborten klöpple, während du in die Schlacht ziehst. Du brauchst mich.« Sie fühlte nach dem Messer an ihrem Gürtel. »Ich kenne die Burg besser als du, und alles muss rasch vonstatten gehen.«
    Sie hatte recht, doch Mac war nun einmal an das universelle Credo der Machohelden gebunden. »Aber …«
    »Genug!« Sie piekte ihm ihren Finger in die Brust. »Du passt auf mich auf, wenn ich es dir sage! Fürwahr, ich liebe dich, Mann, doch du denkst nicht klar! Willst du zweieinhalb Jahrhunderte Erfahrung in den Wind schlagen oder gar vorgeben, ein großer böser Dämon zu sein, würde dich zum Allwissenden machen?«
    Sie liebt mich!
An dieser Stelle verhakte sein Verstand sich.
    »Nun?«, fragte sie.
    »Und wenn du verletzt wirst?«
    »Ich bin ein Vampir!«, antwortete sie ungeduldig. »Und wenn du verletzt wirst? Niemand sollte diese Aufgabe allein bewältigen.«
    Mac gab auf.
Sie liebt mich.
    Perry trieb eine Sig Sauer für Mac auf, fast wie dessen alte Waffe. Er bot auch an, eine Waffe für Connie zu besorgen, die jedoch meinte, sie brauchte nichts weiter als ihr Messer.
    »Die Handhabung bin ich gewöhnt. Ich habe früher Hühner ausgenommen, musst du wissen«, erklärte sie und zog das Messer zum dreißigsten Mal hervor, um seine Schärfe zu prüfen.
    »Wie praktisch!«
    »Ich musste arbeiten, um zu leben.«
    »Und?«
    Sie betrachtete ihn ein wenig unsicher, als wüsste sie nicht recht, ob es günstig für sie war, sich gegen ihn durchgesetzt zu haben. »Feine Herren ziehen gemeinhin stickende und klöppelnde Damen vor.«
    Mac berührte ihre Wange, ein weiteres Mal fasziniert von ihrer kühlen Schönheit. Ja, Connie war wie der Winter: ganz Schnee und Dunkelheit. »Wer sagt, dass ich ein feiner Herr bin?«
    Ihre Antwort bestand darin, das Messer wieder an ihren Gürtel zu stecken, und das auf sehr aufreizende Weise. Dann lächelte sie. Es war kein Mona-Lisa-Lächeln, sondern ein richtig breites Grinsen.
    O ja!
    Mac weigerte sich allerdings standhaft, Viktor mitzunehmen. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war ein chaotisches Werbiest, das sehr lückenhaft gehorchte. Und außerdem hatte er die Kreatur mittlerweile zu liebgewonnen, als dass er den riesigen tolpatschigen Hund unnötig Gefahren aussetzen wollte.
    Bald darauf war Viktor in einem Truck unterwegs zum Anwesen des Silvertail-Rudels. Dort gab es Werkaninchen, die er nach Herzenslust jagen konnte, und einen riesigen eingezäunten Bereich, der sich bestens als Freilauf für extragroße Hunde eignete.
    »Hey, Dämonenjunge!«
    Mac drehte sich um.
Na klasse!
Es war Ashe.
    Er sah Hollys Schwester, die ein leichtes Maschinengewehr über der Schulter trug, streng an.
    Ihr entging nicht, dass er vor allem das Gewehr registrierte. »Es ist auf schwere Silbermunition umgerüstet. Ich kenne da einen Typen bei Colt.«
    »Sollst du dich nicht eigentlich erholen?«, fragte er.
    »Mir geht es gut.«
    Mac glaubte ihr nicht, denn sie sah blass aus, und so, wie sie sich bewegte, hatte sie immer noch Schmerzen.
    Ashe blickte zu Connie. »Hallo.«
    »Hallo. Wir hatten uns gar nicht bekanntgemacht. Mein Name ist Constance.« Connie musterte Ashe von oben bis unten. »Bist du Hollys Schwester?«
    »Richtig. Ashe Carver.«
    »Bist du hier, um Vampire zu töten?«, fragte Connie misstrauisch.
    »Heute nicht«, antwortete Ashe. »Wie ich höre, steckt dein Sohn in ernsten Schwierigkeiten. Da wird eine Menge Action angesagt sein.« Sie tätschelte ihre Waffe.
    Mac wandte sich an Ashe. »Bedenke ich, dass ich dir eben erst den Arsch gerettet habe, finde ich es eigentlich nicht witzig, dass du ihn gleich wieder riskieren willst.«
    Ashe zog eine Grimasse, die aber nichts Feindseliges hatte. »Tja, kann man nie wissen, Feuerspeier. Ich könnte mich

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