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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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flogen ihm kreuz und quer durch den Schädel, ohne dass er einen von ihnen greifen konnte.
Ich hasse Magie. Ja, ich hasse Magie wahrlich abgrundtief!
    Er holte Atem und schaute sich in der Höhle um. Hier gab es noch eine Tür. Wenigstens saßen sie nicht in der Falle.
    Dann sah er die anderen Hunde an. »Das hier sind fast ausschließlich Frauen und Kinder«, stellte er fest.
    »Ja«, bestätigte Bevan. »Die Männer sind tot. Ermordet von Fehlwandlern und Kobolden.«
    Alessandro fluchte im Geiste. Manche der Hunde hatten ihre Tiergestalt angenommen: schwarze Hunde, mit langen spitzen Schnauzen und spitzen Ohren. Sie alle waren sichtlich erschöpft, vor allem die Kinder. Auf einmal fiel Alessandro ein Bild aus seinem menschlichen Leben ein, wie er mit seinen eigenen kleinen Geschwistern spielte. Ja, er hatte bis heute einen untrüglichen Blick dafür, wann Kleinkinder müde waren.
    Nur fehlte ihnen die Zeit zum Ausruhen. Er betrachtete die Mütter, um deren Verfassung einzuschätzen. Alle waren in schlichte Kleidung aus grobem handgefärbtem Stoff gewandet, die vom vielen Tragen ausgebeult war. Und sie waren barfuß. Was sie allerdings auch hatten, waren bunte Ketten aus Holzperlen in solch leuchtenden, fröhlichen Farben, als wollten sie mit ihrem Schmuck der Düsternis der Burg trotzen.
Frauen finden immer einen Weg zu strahlen.
    Er musste den Perlen glauben. Diese Mütter würden ihre Kinder in Sicherheit bringen, sowie die Hunde und er einen Weg dahin ermöglichten.
    Bevan unterhielt sich mit einer der älteren Frauen, die viele Perlenketten um ihren Hals trug. Eine Älteste, und wahrscheinlich eine Großmutter, dachte Alessandro. Sie hielt ein kleines Mädchen auf ihrer Hüfte, das den Vampir mit großen dunklen Augen ansah.
Die wird eines Tages viele Herzen brechen.
    In der Hundesprache flogen die Worte nur so dahin, wobei viel auf die verbliebene Tür gezeigt wurde.
    »Was sagt sie?«, fragte Alessandro Bevan.
    »Die Tür dort führt zu dem dunklen Wasserbassin. Von dort ist es möglich, den Ausgang zu finden.«
    »Ist der Weg bewacht?«
    »Das ist nicht das Problem.«
    Bevan wandte sich wieder an die Frau, die weitersprach.
    »Was?«, hakte Alessandro nach, der allmählich die Geduld verlor. »Verschwinden die Gänge?«
    »Nein«, antwortete Bevan. Er fragte die Frau noch etwas, worauf er eine einsilbige Antwort erhielt. »Sie fürchten sich. Es ist etwas dort draußen.«
    »Was?«
    »Das weiß sie nicht. Eine Kreatur, die Dunkelheit verbreitet. Sie sind hier hineingerannt, als sie zu nahe kam. Und dann waren sie zu müde, um weiterzulaufen.«
    Alessandro drängte sich an Bevan vorbei zu der Tür.
    Der Hund fing ihn am Arm ab. »Was tust du?«
    »Du und deine Männer, ihr bleibt hier und bewacht diese Leute!«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich finde heraus, was das Etwas ist.«
     
    Connie und Mac rannten den schmalen Gang entlang, von dem aus man das Quartier der Wachen überblickte, als Mac stehenblieb und über das Geländer zu den leeren Bänken und Schlafsälen unten sah. Die Feuer brannten, aber es war niemand zu entdecken.
    »Was machen die Wächter?«, wollte Connie wissen.
    »Nichts Gutes, fürchte ich«, knurrte Mac. »Was ist das da?«
    Er zeigte auf eine Reihe von Gehegen, die in dem Hof standen und aussahen wie riesige Tennisschläger, die auf ihren Griffen standen. Anstelle des Netzgeflechts war irgendein Fell in den breiten Teil gespannt, der nur mit Bändern im Rahmen verflochten war, als sollte es sich dehnen können. Der Stoff sah hellbraun mit dunklen Punkten aus, und was immer das für Kreaturen waren, aus denen dies stammte – sie mussten riesig gewesen sein.
    »Trolle«, sagte Connie matt. »Sie waren Trolle. Das ist Brans Werk.«
    »Jagen die Wachen sie?«
    »Es ist eine Strafe. Trolle sind langsam, aber sie sprechen. Sie leben in Stämmen.«
    Mac wurde schlecht. Hatte eine dieser Häute dem Wesen gehört, von dem er gesehen hatte, wie es in eine Zelle geworfen wurde? Wütend stürmte er eine der Treppen hinab, die im Zickzack nach unten führten. »Siehst du jemanden in den Zellen?«
    »Sind die Höhlen die Zellen?«, erkundigte Connie sich, die mühelos die Treppe hinter ihm hinunterlief. »Denn in der da ist einer.«
    »Wo?«, fragte Mac.
    »Dort.« Sie zeigte auf eine Zelle in der gegenüberliegenden Mauer. »Er – ich denke, dass es ein Er ist – bewegt sich nicht.«
    Mac blinzelte in die Richtung. Sie hatte recht. »Gut erkannt. Das ist die Uniform eines Wachmanns. Ich wette

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