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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Unterlippe. Alessandro war bereits halb aufgesprungen, willens, dieses Schwesternproblem zu lösen, da hob Holly eine Hand. »Lass es! Bitte, lass es!«
    Er setzte sich wieder.
    Ashe sah ihre Schwester misstrauisch an. »Was lassen?«
    Hollys Stimme war belegt. »Komm nicht hier rein und fang an, mich und meinen Partner zu bedrohen!«
    »Sie macht mir keine Angst«, warf Alessandro ein.
    Ashes Augen fixierten ihn bohrend. »Betrachte es als Intervention, Holly. Zu deinem Besten.«
    Holly beugte sich vor und zischte ungewöhnlich hart und schroff: »Du pfählst meinen Freund nicht, und erzähl mir
nie,
wie ich mein Leben führen soll! Dazu hast du keinerlei Recht.«
    Alessandro musste sich beherrschen, um nicht zu grinsen, während Ashe den Blick auf die Tischplatte senkte, ihre Züge wie versteinert.
    »Wieso bist du Vampirjägerin?«, wollte Holly wissen. »Was zum Geier willst du wem beweisen?«
    Ashe antwortete tonlos: »Ich bin gut darin. Das ist etwas, das sogar eine gebrochene Hexe kann.«
    »Das ist alles?«
    »Ich musste für mein Kind sorgen. Roberto war Stierkämpfer, und das ist keine geregelte Arbeit.«
    »Stierkämpfer?«, rutschte es Alessandro heraus. »Dein – Ehemann, vermute ich – ist ein Torero?«
    Ashe blickte weiter auf den Tisch, doch ihre Stimme klang schärfer. »War. Eins zu null für den Beefburger. So viel zur Romanze mit einem heißen Latino.«
    Nun sah sie wieder auf, allerdings zu Holly. Alessandro hätte ebenso gut unsichtbar sein können. »Mein Kind ist in einem Internat, einem monstersicheren mit der besten antimagischen Technik, die man für Geld kaufen kann. Anders kann man heute ja nirgends mehr sicher sein.«
    Holly betrachtete ihre Schwester kühl. »Heiliger Bimbam, Ashe!«
    Alessandro lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ein wohliger Schauer lief ihm über den Rücken. Er fühlte, wie die Luft um sie schwerer wurde. Das Haus war von der wachsenden Spannung im Raum geweckt worden.
Aber ist es für oder gegen mich? Ich gehöre nicht zur Carver-Familie, Ashe schon.
    Ashe, die Arme immer noch trotzig verschränkt, erwiderte Hollys unterkühlten Blick. »Ich bin auf jeden Fall nicht hier, um mir alte Videofilme aus unserer Kindheit anzugucken. Ich habe hier Arbeit zu erledigen, ob es dir passt oder nicht. Mein Zugeständnis an deine
Beziehung
ist, dass ich dich vorwarne. Wenn dein Fangzahnknabe seine Klamotten packt und sich verpisst, lasse ich ihn in Ruhe.«
    Das reichte! Alessandro stand auf und griff nach dem schwersten Lehrbuch, das er als den berühmten »stumpfen Gegenstand« zweckentfremden konnte. Ein Hieb mit
Einführung ins Wirtschaftsrecht
dürfte die meisten Menschen außer Gefecht setzen.
    In dem Moment, da er sich bewegte, sprang Holly auf und machte einen Schritt auf Ashe zu. »Alessandro, es tut mir leid, aber geh bitte für eine Weile nach draußen! Meine Schwester und ich müssen reden.«
    Ihre Blicke begegneten sich. Hollys war bedauernd, aber entschlossen. Also legte Alessandro das Buch schweigend ab. Ein fauliger, saurer Geschmack lag auf seiner Zunge und brodelte brennend heiß seine Kehle hinab bis zu seinem Magen.
    »Gib uns eine Stunde!«, bat Holly leise.
    Er war zu wütend, als dass er etwas antworten konnte. Wozu brauchten sie eine Stunde? Ashe hatte gerade einmal fünf Minuten benötigt, um ihn aus dem Haus zu werfen.
    Verdrossen schnappte er sich sein Schwert, dessen Gewicht ihm ausnahmsweise keinen Trost spendete.
    Alessandro hasste Probleme, die er nicht töten konnte!
     
    Mac schleppte sich durch seine Wohnungstür. Drinnen schloss er sie, verriegelte und lauschte. Gleichzeitig suchte er die fast vollständig dunkle Diele ab. Nichts. Er war allein. Kein Vampir mit Schwertern. Er könnte sogar in Sicherheit sein – zumindest in Sicherheit vor Dingen außerhalb seiner selbst.
    Schwarze, schleifende Panik zog sich zurück wie Flutwellen in einem Unwetter. Mac fluchte, auch wenn es keine Schimpfwörter gab, die das widerwärtige Gefühl in seinem Innern auszudrücken vermochten.
    Ich habe mich herausdämonisiert.
    Zum zweiten Mal bin ich der Burg entkommen.
    Er hatte willentlich auf seine Dämonenkräfte zugegriffen, die so selbstverständlich verfügbar gewesen waren wie ein Flaschenöffner. Das war schlecht. Das war nicht menschlich. Das machte ihn zwangsläufig zu weniger als einem Menschen und zu mehr von dem, was er fürchtete.
    Ich gleite zurück.
    Aus der Burg zu gelangen war wichtig, aber er hatte es bewerkstelligt, indem er das, was

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