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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Schlafzimmer, das er zum Arbeitszimmer umfunktioniert hatte. Auf dem Schreibtisch stapelten sich Papiere, doch er riss die Schublade auf und wühlte darin, bis er seinen Notizblock und einen Stift gefunden hatte. Ihm fehlte seine Partnerin. Ihm fehlten die Labore, Computer und die Zusammenarbeit bei Fallermittlungen. Leider musste er mit den simpelsten Mitteln auskommen: Papier, Stift und Hirn.
Dann muss es eben so gehen.
    Sein Notizblock war schwarz und klappte nach oben auf. Es war dieselbe Art Block, die er auch bei der Polizeiarbeit benutzt hatte. Allein ihn in der Hand zu halten tat gut. Mit Block und Stift kehrte Mac ins Wohnzimmer zurück und schaltete das Licht an. Nachdem er sich wieder auf die Couch gesetzt hatte, blätterte er zu einem leeren Blatt und begann zu schreiben.
    Rückkehr der Dämonensymptome in Gegenwart von scharfer Vampirbraut
Erstes Zu-Staub-Verfallen unfreiwillig, unter Nötigung
Burg ein wesentlicher Faktor?
Nicht alle Symptome wie vorher: kein Schmerz, starke Erhitzung
    Es war ein holpriger, lahmer Start, aber immerhin etwas. Beim Schreiben verhalf ihm die pulsierende Energie in seinem Körper zu einem klareren Verstand und schien ihm die Kontrolle über seine Gedanken zu erleichtern. Für einen Moment hatte er das Gefühl, wieder ganz der Alte zu sein.
    Zu wenige Daten, um Ursache und Wirkung festzulegen
    Der fünfte Punkt gefiel ihm nicht. Vor allem blockierte er Macs Ideenfluss. Perverserweise bedeutete die Tatsache, dass er ein Dämon war, nicht zwangsläufig, dass er sich damit auskannte. Aber er weigerte sich, die »Endstation: Dämonenstadt« als unausweichlich hinzunehmen.
Zeit, die Rechercheschuhe anzuziehen!
    Es gab nur eine Person, die je versucht hatte, ihm zu helfen. Sie besaß Bücher, Quellen und eine Wagenladung magischer Kräfte. Neue Hoffnung regte sich in Mac, als er notierte:
    Zu Holly Carver gehen
    Dann runzelte er die Stirn. Auf dem Papier sah es gut aus, aber die Idee hatte durchaus etwas Beunruhigendes. Mac klappte den Notizblock zu. Sein Magen fühlte sich an wie eine Tüte voller kanadischer Riesentauwürmer, die sich panisch wanden. Hollys blödes Haus hatte letztes Mal, als er dort gewesen war, versucht, ihn grün und blau zu schlagen. Und es war gewiss ungünstig, dass er vorgehabt hatte, Hollys Seele zu fressen. Das dürfte ihr Verhältnis nachhaltig getrübt haben.
Verdammt! Verdammt! Verdammt! Miese Dates rächen sich hinterher immer.
    Er holte langsam Luft und biss die Zähne zusammen. Einst hatte es zwischen Holly und ihm richtig gefunkt. Plötzlich überkam ihn bei aller Grübelei ein Anflug von Schadenfreude.
Caravelli wird stinksauer, falls sie mir hilft. Geschieht ihm recht. Dieser Idiot hat mich schließlich in die Burg gesperrt!
    Genüsslich malte er sich das Gesicht des Vampirs aus. Na, das war doch mal ein echter Lichtblick in diesem Fiasko!
    Hey, wenn das Leben dir eine Riesenkrakenpest auftischt, mach Calamari!

[home]
8
    A she Carver blickte mürrisch dem großen hellhaarigen Vampir nach, allerdings zogen ihre Brauen sich nach oben. Der Anblick war wirklich nicht schlecht. Nein, sie konnte verstehen, dass Holly ihn scharf fand, besonders von hinten. Was Ashe jedoch nicht verstand, war, wie ihre eigene Schwester so blöd sein konnte.
    Ashe wandte den Blick von dem ab, was sie gar nicht hätte ansehen sollen, und stattdessen Holly zu. Seit über fünfzehn Jahren war Ashe nicht zu Hause gewesen, und Holly war kein Kind mehr. Ashe hatte eine schwache Frau im Bann des Vampirgifts erwartet. Doch Holly war eine Carver wie aus dem Bilderbuch: Sie war stark, sie war klug, und sie hatte ihr Leben im Griff.
    Etwas, an dem Ashe, ehrlich gesagt, noch arbeiten musste.
    Die Familiengene waren wie eine Medaille mit zwei Seiten. Holly kam nach ihrer Mutter: klein und dunkelhaarig mit zarten Gesichtszügen. Ashe war groß, blond und athletisch wie die Vorfahren väterlicherseits.
    Holly kannte ihre Eltern hauptsächlich von Fotos, wohingegen Ashe sich nur zu gut an sie erinnerte. Dad, der an derselben Stelle stand wie jetzt Holly und mit Mom redete, während sie am Tresen Sandwiches machte … Die Erinnerung versenkte ihre Zähne in Ashe wie die Dornen einer Bärenfalle. Oder wie ein Vampir. Für einen kurzen Moment wünschte Ashe, sie wäre nicht hergekommen.
    »Du weißt nichts über Alessandro«, zischte Holly, sowie die Vordertür ins Schloss fiel, und riss Ashe in die Gegenwart zurück.
    »Den Fangzahnknaben? Was gibt es über den zu

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