Vampirdämmerung / Roman
die Struktur, das Sträuben und das Schmelzen von ihrem vergessen. Tödliche Früchte waren nun einmal die köstlichsten.
Denk an die Reißzähne!
Leider waren auch die irgendwie erotisch gewesen.
Gott, ich bin pervers! Was hab ich denn bloß mit diesen abgedrehten Weibern?
Er wollte Constance noch viel mehr, als er jemals Geneva gewollt hatte. Was gar nicht gut war. Constance war viel gefährlicher, denn kaum war er in Sicherheit vor ihren Zähnen, wollte er wissen, wieso sie allein war, wieso sie noch nie gebissen hatte und warum sie ihn als ihren Ersten ausgesucht hatte. Neugier hieß immer, dass man irgendwie in einer Beziehung landete.
Ja, klar, als hätte ich die Zeit, mich mit einer hungrigen Vampirin einzulassen!
Dabei hatte sie Momente lang so traurig gewirkt, dass es ihm das Herz brach. Dieses melancholische Lächeln konnte einem harten Kerl schon mal unter die Haut und direkt ins weiche Marshmallow-Zentrum gehen. Und kaum war er weich geworden, hatte er seine kühle Logik eingebüßt, die ihn zu einem guten Detective machte. In diesem Zustand beging er Fehler – wie zum Beispiel, sich seine Seele aussaugen zu lassen.
Vergiss es!
An erster Stelle stand der Job. Leichen und Papierkram …
Was diesmal nicht als Ausrede herhielt.
Ich bin kein Cop mehr.
Diese Erkenntnis traf ihn aufs Neue.
Sie hatten ihn gefeuert, weil er ein Freak war. Weil er diesen Mit-dem-Schwanz-denken-Fehler schon einmal gemacht hatte.
Mac vergrub sein Gesicht in den Händen, während ein wilder Mix unterschiedlichster Gefühle in seiner Brust wütete. Scham. Verzweiflung. Wut. Reue. Ekel.
Dämonen zerstören. Ich war früher bei den Jungs mit der Marke, die Leute retten.
Neben den Gefühlen, die sozusagen ein Wettrennen in ihm veranstalteten, empfand er ein rastloses Pochen von Macht, die in ihm wuchs, als wäre sie mit seinem Puls getaktet. Er hob den Kopf und stützte instinktiv seine Arme auf die Couch. Hitze flutete seinen Körper wie ein plötzliches versengendes Fieber. Schweiß brannte in den Schnitten und Schürfungen, die Bran ihm zugefügt hatte.
Starke Emotionen ließen den Dämoninfekt aufflammen, als würde er sich an der zusätzlichen Energie nähren. Mac hob eine Hand und musterte sie im Dämmerlicht. Nein, er war ganz, kein krümelnder Staub. Ein gutes Zeichen. Mac fand es zum Kotzen, wenn die Auflösung ihn aus heiterem Himmel überfiel – zum Beispiel in der Kassenschlange im Supermarkt.
Er schloss die Augen, atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. Das Pochen floss durch seinen Blutkreislauf, schwemmte seine Nerven in Wellen. Nicht schmerzhaft und übelkeiterregend wie anfangs, als er frisch infiziert gewesen war. Heute handelte es sich mehr um eine ganz eigene Erregtheit, als würde jemand durch die Gänge seines Körpers flitzen und sämtliche Lichter anschalten. Als würde jede Zelle in Alarmbereitschaft versetzt.
Wieso tut es nicht weh?
Letztes Jahr, als Geneva ihn gewandelt hatte, schmerzten all seine Organe höllisch. Dies hier fühlte sich vollkommen anders an, und Mac wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Er sprang auf und lief im Zimmer umher.
Vielleicht ist es gar nicht der Dämon. Vielleicht hast du dir in der Burg eine völlig neue Monstergrippe aufgesackt.
Was wusste er denn schon? Womöglich hatte er neuerdings die Riesenkrakenkrankheit und würde jeden Moment gigantische Tentakel bekommen.
Scheiße!
Er brauchte dringend ein besseres Übernatürlichenimmunsystem. Geneva und ihre Dämonenbazillen hätten doch eigentlich reichen sollen, um ihn gegen alles resistent zu machen, was noch da draußen herumflog.
Also, was ist dann los? Du bist ein Detective. Los, ermittle gefälligst!
Das Problem war, dass er kaum zum Nachdenken kam, seit der ganze Dämonenhorrortrip losgegangen war. Es kam ihm vor, als hätte er nur wirren Brei im Kopf, in den jemand mit einem breiten Stiefel hineingetrampelt war und ihn in sämtliche Windrichtungen verteilt hätte.
Erbärmlich! Denk so, als würdest du einen Fall lösen!
Was bedeutete: noch einmal zurückgehen, alles von Grund auf nachprüfen und die Indizien kühl und sachlich betrachten. Das dürfte nicht leicht werden, bedachte man, was auf dem Spiel stand. Falls seine Dämonenseite die Oberhand gewann, würde er nach jemandes Leib und Seele suchen, die er vernichten konnte. Viele Leiber, viele Seelen. Dann wäre er selbst sein schlimmster Feind, und es würde ihn nicht im Mindesten kratzen.
Verdrossen lief Mac in das kleinere
Weitere Kostenlose Bücher