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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Vampirjägerin, die sich vorgenommen hat, mich vor mir selbst zu schützen.«
    »Das muss ja abgedreht sein.« Er konnte nicht umhin zu lachen.
    »Ja, ganz toll. Wir sollten Eintritt nehmen.« Mit diesen Worten stand sie auf, packte ihren Rucksack und hievte ihn auf ihre Schultern. Er sah so schwer aus, dass Mac schon fürchtete, Holly könnte nach hinten kippen und hilflos wie eine Schildkröte auf dem Rücken landen.
    Bei dieser Vorstellung schmunzelte er. »Soll ich dir deine Bücher zum Kurs tragen?«
    »Nein danke. So spare ich mir das Fitnesscenter. Ich muss mich beeilen.« Sie schnappte sich ihren Kaffeebecher und gab Mac einen Kuss auf die Wange. »Lass dich nicht unterkriegen! Ich melde mich.«
    Nachdem sie ein paar Schritte gegangen war, blieb sie stehen und drehte sich zu ihm. Im Sonnenschein wirkte sie noch blasser und zarter. »Halt dich von der Burg fern, ja? Keine Erkundungstouren, ehe wir wissen, womit wir’s zu tun haben!«
    »Geht klar«, versicherte Mac. »Mich zieht da nichts hin.«

[home]
10
    2. Oktober, 14.00 Uhr
101.5 FM
    W illkommen, Erdlinge, zu
Oscar am Nachmittag,
eurer Sendung mit Tipps, wo man hingeht, was man braucht und wo der kluge übernatürliche Verbraucher es bekommt. Ich bin euer Moderator Oscar Ottwell vom Silvertail-Wolfsrudel.
    Als ersten Gast haben wir Dr.Ruby Yaga bei uns, die uns alle Fakten über sicheren Sex verrät und was er für uns übernatürliche Typen bedeutet, plus, welche Produkte auf dem Markt sind, die uns die Mondscheinnächte etwas weniger gruselig machen.
    Beginnen wir aber zunächst mit einem Grußwort von unserem Sponsor, Wily Wolf Delicatessen.«
     
    Mac floss durch die Burgtür und verharrte in einer spiralförmigen Säule, bevor er seine menschliche Gestalt annahm. Er hatte die Augen vor Konzentration zusammengekniffen, so dass er Constance erst einen Moment später bemerkte, als er sich umschaute.
    Sie starrte ihn mit bohrendem Blick an. »Wie hast du das angestellt, Dämon?«
    »Ich bin verpufft«, antwortete er, ohne über seine Worte nachzudenken. Er war viel zu sehr von ihrem Anblick und der Überlegung gebannt, ob er entzückt oder verstört von dem sein sollte, was er sah.
    Sie hockte an der Wand gegenüber der Tür, die Knie bis unter ihr Kinn angezogen. Es bedurfte keines Softietrainings, um zu erkennen, dass sie geweint hatte. Sie sah furchtbar aus, die Augen rotgerändert und ihr Haar zerwühlt, wo sie sich mit den Fingern hindurchgefahren sein musste.
    Ach du Schande!
Seine Situation als Zwiespalt zu bezeichnen, wäre arg beschönigend gewesen. Mac hatte es mit einer schönen weinenden Frau zu tun, die gleichzeitig eine mordende Irre war und versucht hatte, ihn zu beißen. Sollte er sie trösten und schnellstens wegrennen? Der Höhlenmensch in ihm war verwirrt.
    »Schon jemanden gebissen?«, erkundigte er sich.
    Sie funkelte ihn böse an. »Das ist nichts, worüber man scherzt!«
    »Ähm, nein, würde ich auch sagen.«
    Wieder fuhr sie sich mit den Fingern durch das Haar. »Ach, geh weg! Was weiß ein Dämon denn schon davon!«
    »Ach, geh weg!«, ahmte er sie nach. »Das hat meine Gran auch immer gesagt. Inzwischen bin ich allerdings zu alt, um mich einfach wegscheuchen zu lassen.«
    »Nun, ich bin allemal verdammt alt genug, die Großmutter der Großmutter deiner Großmutter zu sein. Und ein Großteil dieser verdammten Jahre hat mich wahrhaftig geschafft. Nenn mich einfach eine verdammte Vampirkönigin.«
    Mac zog die Brauen hoch. Das war eine Menge »verdammt«, sogar für einen Vampir. »Ich weiß nicht. Ich bin der Königin mal begegnet. Die ist echt so schaurig, wie man es einzig in Jahrtausenden werden kann. Gemessen an ihr würde ich behaupten, wir zwei spielen noch in der Jugendliga.«
    »Jugendliga?«, wiederholte sie mürrisch.
    Anscheinend gab es in der Hölle keinen Baseball. Hätte er sich ja denken können!
    Als sie zu ihm aufsah, standen ihr einzelne Strähnen zu Berge, die sie zu heftig geknetet hatte. Frische Tränen schimmerten auf ihren Wangen, die eindeutig menschlich waren. Vampirtränen waren rosa. Also hatte sie noch kein Blut getrunken. Zudem hatte Mac ihre Augen noch kein Mal golden oder silbern aufblitzen gesehen, wie sie es bei einem Vampir gewöhnlich taten. Sie hing zwischen zwei Spezies fest. Sie beide gaben wahrlich ein schräges Paar ab.
    Mac ging zu der Mauer hinüber, an der sie lehnte. Trotz ihrer bissigen Vorstellung von gestern machte er sich keine allzu großen Sorgen. Seine Waffe war mit

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