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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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aberwitzigen Kraft auf Abstand. »Wenn du nicht aufhörst, werde ich mich nicht beherrschen können.«
    »Wäre es denn schlimm?«
    »Nur falls du nicht bereit bist, einen Dämon zum Liebhaber zu nehmen. Ich habe keinen Schimmer, was mein Dämon anstellen könnte, aber er will dich.«
    Und dann fühlte sie ihn: eine Druckwelle von Verlangen, die von ihm ausging und sie nach hinten schleuderte. Er trat einen Schritt vor. Allein die Nähe seiner Energie zwang Constance beinahe in die Knie. Ihre Kiefer sehnten sich schmerzlich danach, ihn zu schmecken, und ihr Leib fühlte sich an, als drohte er unter der Wucht seiner Lust zu zerbrechen.
    Constance keuchte, schlang die Arme um ihren Oberkörper und bibberte vor Enttäuschung. Nun begehrte sie ihn für so vieles mehr als ihre erste Mahlzeit. In ihr hatte sich etwas aufgetan, das sich allen erdenklichen Arten von Verlockungen hingeben wollte. Allem, was sie vermisste, seit sie siebzehn Jahre alt gewesen war. Vor allem aber wollte sie es ganz für sich.
    Aber durfte sie ihren Wünschen Vorrang geben, wenn sie eine Rettung zu planen hatte? Konnte sie so selbstsüchtig sein?
    Er sah ihr Zaudern. Seine Züge verhärteten sich, und das rote Licht in seinen Augen flammte auf, doch er ließ sie los.
Verdammnis!
Fast wünschte sie, er wäre nicht so anständig.
    »Der Dämon ändert alles, nicht? Es ist anders, wenn ich nicht wie ein Abendessen rieche.« Mac sah sie eindringlich an. »Ich hoffe, du hast mich nicht hergebracht, weil du hofftest, hier deine Zähne in mich zu versenken.«
    Constance machte sich gerade und versuchte, hinreichend Wut aufzubringen, um die Lust fortzuspülen, die in ihr brannte. Was ihr nicht gelang. »Welche Bedeutung hat das noch?«
    »Süße, wenn du das fragen musst, bist du schon zu lange hier.«
    »Mag sein.« Sie spürte, wie sie in sich zusammensackte, und streckte den Kopf nach oben, denn sie weigerte sich, so niedergeschlagen auszusehen, wie sie sich fühlte.
    Wieder betrachtete er sie mit diesem Blick, der ihr bis in die Seele reichte und über sie urteilte.
    Sie fürchtete, jeden Moment in Tränen auszubrechen. »Es tut mir leid. Bitte, geh nicht fort! Lass Sylvius nicht für meine Fehler bezahlen!«
    Sie schloss die Augen und wünschte, sie hätte ihm von dem Küchentisch erzählen können, von der Familie, die sie sich erträumte, und davon, wie er gekommen war und bewirkte, dass dieser Traum beinahe greifbar wurde, weil sie nun sein Gesicht in den Bildern sah.
    Doch er erkannte bloß, dass sie versucht hatte, ihn zu überlisten. Wieder einmal.
    »Bitte!«, flehte sie erneut und zwang sich, ihn anzuschauen.
    Eine lange Zeit blickte er sie schweigend an. Seine Gedanken waren wie Wolken, die über sein Gesicht getrieben wurden. Am deutlichsten war die Lust, sengend heiß in ihrer Offenheit.
    »Bitte!«, wiederholte sie leiser.
    »Es gibt einige Dinge, die ich herausfinden muss. Versprich mir, dass du hierbleibst, bis ich zurückkomme!«
    »Ich kann nicht.«
    »Versprich es!«
Mac packte sie fest und schüttelte sie, so dass ihre Füße den Boden nicht mehr berührten.
    Constance biss die Zähne zusammen. »Lass mich los!«, befahl sie ihm ruhig.
    Er winkelte seine Arme an und drückte sie an sich. Sein Atem strich ihr warm über die Wange. »Du musst mir dein Wort geben. Ich helfe dir nicht, wenn ich wiederkomme und dich von Fehlwandlern in Stücke gerissen oder von den Wächtern gepfählt vorfinde. So selbstlos bin ich nicht.«
    Seine Dämonenenergie besaß die Kraft einer Brandungswelle. Macs Hände zitterten, als er seine Finger entspannte, bis er aufhörte, ihr die Oberarme zu zerquetschen. Doch immer noch hielt er sie, und immer noch fühlte sie das kaum zu bändigende Verlangen in seiner Berührung.
    Ihre Angst rang mit dem Wunsch, sich an ihn zu klammern, doch sie hatte ihren Stolz. »Ich lebe hier schon lange Zeit, Conall Macmillan. Ich bin keine leichte Beute.«
    Er schluckte, sichtlich um Selbstbeherrschung bemüht. »Das ist mir gleich.«
    Constance überlegte, sich zu weigern, ihr Aufgeben hinauszuzögern, denn etwas daran war köstlich.
Dies ist kein Spiel. Es ist ernst.
    Innerlich fluchte sie, verhielt sich indessen vernünftig. »Na schön. Aber ich warte nicht lange.«
    »Soll mir recht sein.« Nun ließ Mac sie los und verschränkte seine Arme vor der Brust, als wollte er auf diese Weise verhindern, Constance aufs Neue zu packen. Gleichzeitig strömte die Hitze davon wie Wasser durch ein Sieb. »Auf später also!«
    Kühl.

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