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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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auch Waffen für die Warlords bringen, die sie gegen uns einsetzen. Ich dulde ihre Gegenwart nicht.«
    Bran zuckte mit den Schultern. »Wie du meinst.«
    Mac hörte ihnen nicht weiter zu. Wenn Reynard gerade mit Schreibarbeiten beschäftigt gewesen war, musste das Zimmer unten sein Büro sein. Sich dort einmal umzusehen dürfte sich lohnen. Vielleicht fand Mac einen Hinweis, wo Sylvius festgehalten wurde – beispielsweise im Dienstbuch. Gewöhnlich schrieben die Leute dort alles hinein, was irgend von Bedeutung sein könnte, und dazu zählte die Gefangennahme eines Inkubus ganz sicher.
    Wenn Reynard draußen saß, war sein Büro wahrscheinlich leer. Eine riskante Annahme, zudem sich dort unten Übernatürlichenfallen befinden könnten. Andererseits war Mac in seinem Job schon an ähnlich gefährliche Orte gegangen, und da war er bloß ein Mensch gewesen.
    Bloß ein Mensch?
Der Dämon in ihm wurde wohl ein bisschen übermütig. Bestünde auch nur die leiseste Chance, wäre Mac liebend gern wieder menschlich geworden.
    Aber wäre es das Beste?
    Dies war nicht der geeignete Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.
    Mac verwandelte sich abermals zu Staub und streckte sich lang aus, als er die Felswand hinuntertrieb, um möglichst nicht aufzufallen. Als er wieder menschliche Gestalt annahm, hockte er in einer Ecke des Zimmers.
    Plötzlich wurde ihm mulmig. Vor Anspannung taten ihm beinahe die Schultern weh.
Verstärkung wäre nicht schlecht.
Oder ein Durchsuchungsbefehl. Eben das ganz normale Prozedere. Eine nette Zelle, in die man am Ende des Arbeitstages einen Bösen sperren konnte.
Klar doch! Vergiss es!
    Einen Moment lang verharrte Mac vollkommen regungslos, lauschte und fühlte nach Luftbewegungen. Nichts. Er konnte keinen Grund für sein Unbehagen ausmachen, aber seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, auf seinen Instinkt zu vertrauen. Vorsichtig, Millimeter für Millimeter, richtete er sich auf.
    Wieder einmal hatte er Glück. Er war tatsächlich allein im Zimmer. Es war dunkel, sämtliche Lichter waren gelöscht. Obwohl er nachts gut sah, musste Mac sich anstrengen, um Einzelheiten zu erkennen.
    Der Raum war nicht ungewöhnlich, etwa so groß wie ein geräumigeres Schlafzimmer. An zwei Wänden standen deckenhohe Regale, in denen sich dicke ledergebundene Bücher drängten, die Nummern trugen. Alte Dienstbücher? Wie viele Jahre deckten sie ab? Waren sie alle von Reynard geschrieben? Falls ja, hauste der Kerl schon reichlich lange in der Burg.
    Mac wandte sich der anderen Seite des Zimmers zu. Dort füllte ein bequem aussehender Sessel eine ganze Ecke aus. Allerdings war das auch das einzige Möbel hier, das Ruhe und Entspannung signalisierte. Ansonsten gab es einen grünen Metallaktenschrank, dessen zerkratzte und abgeschabte Oberflächen »Sperrmüll« schrien.
Ebenfalls Schmugglerware?
    Schließlich fiel Macs Blick auf den Schreibtisch, der im rechten Winkel zur Tür stand. Er war unordentlich, voller Papiere, einer Kerzenlaterne und einem Tintenfass neben einem aufgeschlagenen Buch von der Größe einer Jumbo-Cornflakes-Packung.
Ja!
    Mac schlich auf den Schreibtisch zu, wobei er sein Schwert festhielt. Es wäre gar nicht gut, sollte er versehentlich etwas umstoßen und sich so verraten.
    Dann erstarrte er. Es war so dunkel, dass er sie um ein Haar übersehen hätte. Auf dem Bücherregal, aufgestellt wie bunter Nippes, lagen drei Kästen. Mac beugte sich näher hin und bemühte sich, im schwachen Feuerschein von draußen etwas zu erkennen.
    Der mittlere Kasten war rot lackiert und passte genau zu Constances Beschreibung. Instinktiv wanderten Macs Finger zu Hollys Talisman. Er war noch dort, sicher unter seinem Hemd. Sämtliche Sinne in höchste Alarmbereitschaft versetzt, hielt Mac eine Hand über die Kisten.
    Komm schon, Dämon, wenn du mich hörst, wie wär’s mit ein bisschen Unterstützung?
Er antwortete sofort. In diesen winzigen Würfeln steckten tatsächlich fühlende Wesen.
    Ja!
Mac schnappte sich die rote Kiste und stopfte sie in die Tasche seines Karohemds. Es war ein wenig eng, aber zumindest konnte sie nicht herausfallen.
    »Bedienst du dich selbst?«
    Mac fuhr herum. In der Tür stand Reynard.
    Ups!
    Ohne Zeit zu vergeuden, konzentrierte Mac sich darauf, zu Staub zu werden.
    Nichts geschah.
    Er versuchte es noch einmal.
    Er saß in der Falle.
    Der Dämon in der Kiste jaulte panisch, doch Mac beachtete ihn nicht, während er sich weiter bemühte, sich zu verwandeln.
Wieso funktioniert es nicht?
    Auch beim

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