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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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fremden Sprache. Mac fühlte, wie die Atmosphäre im Raum leichter wurde, als hätte jemand ein Fenster aufgerissen. Der Zauber, der Mac von der Verwandlung abhielt, war fort.
    »Captain!«, brüllte Bran und stürzte sich auf Mac.
    Der Wächter war zu schnell. Mac kippte nach hinten, wobei die Kisten ihm aus den Händen fielen. Sein Kopf krachte an ein Bücherregal, doch er schaffte es, Bran zur Seite zu rollen und ihm die Faust gegen das Kinn zu rammen. Brüllend tobte der Dämon in ihm an die Oberfläche und verlangte brennende, rohe Gewalt. Macs Haut entflammte buchstäblich. Er packte Bran wie eine zu schwere Sporttasche und schleuderte ihn knurrend durch das Zimmer.
    Reynards Muskete feuerte donnernd. Mac drehte sich weg und wich der Kugel aus, die in den Aktenschrank krachte. Eine Wolke beißenden Rauchs verpestete die Luft. Tollwütig vor Zorn, packte Mac die Muskete beim Lauf, riss sie Reynard aus der Hand und schmiss sie hinter ihn. Dann zerrte er den Captain am Arm näher zu sich.
    Reynard war ein starker Kerl, doch bei der Wucht, mit der Mac ihn einhändig zu sich zog, verloren seine Füße die Bodenhaftung. Mac drückte ihn mit dem Rücken gegen das Bücherregal und schlang die Hand um seinen Hals, so dass der Captain auf seinen Zehenspitzen balancieren musste, damit Mac ihn nicht erwürgte. Die Knöpfe an seiner Uniformjacke waren aufgegangen, und auch sein Hemd klaffte auf. Darunter waren blaue Tattoos zu sehen. Die Markenzeichen der Wächter, die nicht recht zu diesem ach so zivilisierten Mann passen wollten.
    Wut rauschte in Macs Ohren, und er lebte sie aus, genoss die Kraft seiner Muskeln, das schwindelerregende Gefühl seiner Stärke. Diese Männer waren so zerbrechlich wie Spielzeuge.
    Er hatte bekommen, was er hier wollte. Er hatte nicht einmal eine Waffe gezogen. Warum hätte er das tun sollen? Mit seinem Verstand, seinen Muskeln und der Brutalität des Dämons
war
er die perfekte Waffe.
    Reynard würgte und atmete in rasselnden Stößen. Seine Haut wurde rot von Macs heißer Hand.
    Mit aller Macht seines Geistes kämpfte Mac um Kontrolle. So gut es sich auch anfühlte, er würde seiner dunklen Seiten nicht nachgeben. Langsam ließ er Reynard wieder herunter.
    Er hörte Bran von hinten herbeistürmen. In dem Augenblick, in dem der Wächter sprang, wurde Mac zu Staub.
    Das Letzte, was er hörte, war, wie die beiden Männer zusammenstießen.
    Ja, er hatte schon immer ein Faible für Bugs-Bunny-Comics gehabt.

[home]
17
    M ac materialisierte sich ohne einen Laut, vorbei an den Riegeln, die das Sommerzimmer sicherten. Oder sichern sollten. Wieder einmal sorgte er sich, dass die Riegel nicht ausreichten, um den Raum wirklich zu schützen. Was wäre, wenn Reynard kam, um sich Sylvius wiederzuholen?
    Mehr Schlösser – und auch Schutzzauber müssten her. Türmagie klang eher nach Lors Abteilung. Wenn die Höllenhunde ihm schon helfen wollten, wäre das doch mal eine sinnvolle Idee – und besser als nutzlose Prophezeiungen.
    Hör auf zu meckern!
    Mac blickte sich um.
Es tut gut, wieder hier zu sein.
Was für ein merkwürdiger Gedanke; schließlich war er nur wenige Stunden weg gewesen. Constance saß in einem Sessel, die Beine angewinkelt, so dass sie halb auf ihren Füßen hockte, und war in das Piratenbuch vertieft. Es musste spannend sein, denn sie kaute auf ihrem Daumennagel.
    Alles an ihr war zugleich unschuldig und unverhohlen sinnlich. Mac überkamen die Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht wie eine heiße Flutwelle.
O ja!
    »Connie«, sprach er sie an.
    Sie schrak zusammen und schlug ihr Taschenbuch zu. »Mac!«
    »Entschuldige!«
    Sie lief zu ihm und und machte einen kleinen Hüpfer, um die Arme um seinen Hals zu schlingen. »Ich bin aufgewacht, und du warst fort!«
    Einen Moment lang verlor er sich ganz darin, sie einfach nur wahrzunehmen: ihr seidiges Haar, ihre starken schmalen Arme, den zarten Duft ihres Parfüms. Er hielt sie fest an seine Brust gedrückt und wollte sie nicht einmal lange genug loslassen, dass er sie hätte küssen können. »Du wusstest doch, wohin ich wollte.«
    »Ich war besorgt.«
    Wie nett! Schon lange hatte sich niemand mehr um ihn gesorgt.
    »Hey«, entgegnete er, »ist ja gut! Ich bin wieder da.« Nun küsste er sie lang und ausgiebig, bis er sich schließlich zwang, den Kuss zu beenden.
    »Hast du die Wachen gefunden?«, fragte sie.
    »Ja.« Mit einiger Mühe zog er die rote Kiste aus seiner Hemdentasche. Er hatte sie dort regelrecht hineingequetscht, so dass

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