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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Unglücklicherweise konnte sie meinen Rat nicht hören.
    Lissa kletterte aus dem Fenster, und ich fluchte laut.
    „Was? Was siehst du? ʺ , erklang eine Stimme hinter mir.
    Ich schreckte aus meiner liegenden Position im Wagen auf und schlug mir den Kopf an der Decke an. Dann drehte ich mich um und sah Christian aus dem Gepäckraum hinter der letzten Reihe der Rückbänke spähen.
    „Was tust du hier? ʺ , fragte ich.
    „Welchen Eindruck macht es denn? Ich bin ein blinder Passagier. ʺ
    „Hast du nicht eine Gehirnerschütterung oder so etwas? ʺ
    Er zuckte die Achseln, als spiele das keine Rolle. Was für ein wunderbares Paar er und Lissa waren. Keiner von beiden ließ sich ‐ sogar durch eine ernsthafte Verletzung ‐ von verrückten Heldentaten abhalten. Klar, wenn mich Kirova gezwungen hätte, in der Akademie zurückzubleiben, säße ich jetzt direkt neben ihm im Laderaum.
    „Was geht bei ihr vor? ʺ , fragte er. „Hast du etwas Neues gesehen? ʺ
    Hastig erklärte ich es ihm. Außerdem stieg ich, während ich sprach, aus dem Wagen. Er folgte mir. „Sie weiß nicht, dass unsere Leute bereits auf dem Weg zu ihr sind. Ich werde sie holen gehen, bevor sie sich noch vor Erschöpfung umbringt. ʺ
    „Was ist mit den Wächtern? Den Wächtern der Schule, meine ich. Wirst du ihnen erzählen, dass sie weg ist? ʺ
    Ich schüttelte den Kopf. „Sie brechen wahrscheinlich gerade die Tür der Hütte auf. Ich werde ihr nachlaufen. ʺ Sie befand sich irgendwo rechts von der Hütte. Ich konnte höchstens grob in diese Richtung gehen können, bis ich ihr viel näher war.
    Trotzdem, es spielte keine Rolle. Ich musste sie finden. Als ich Christians Gesicht sah, konnte ich mir ein trockenes Lächeln nicht verkneifen. „Ja, ich weiß. Du begleitest mich. ʺ
    Ich hatte noch nie solche Probleme gehabt, mich aus Lissas Kopf herauszuhalten, aber andererseits hatten wir auch noch nie etwas Derartiges gemeinsam durchgemacht. Die Stärke ihrer Gedanken und Gefühle zog mich immer wieder in ihren Kopf hinein, während ich durch den Wald eilte.
    Christian und ich rannten durch Büsche und Unterholz und entfernten uns dabei immer weiter von der Hütte. Mann, wie sehr ich mir wünschte, Lissa wäre dort geblieben. Ich hätte den Überfall liebend gern durch ihre Augen beobachtet. Aber das lag jetzt hinter uns, und während ich rannte, zahlte sich das harte Lauftraining aus, zu dem Dimitri mich regelmäßig zwang. Sie bewegte sich nicht sehr schnell, und ich konnte spüren, wie sich die Lücke zwischen uns schloss, sodass ich eine genauere Vorstellung davon bekam, wo sie sich befand. Christian konnte nicht mit mir Schritt halten. Ich verlangsamte um seinetwillen das Tempo, begriff aber bald, wie töricht das war.
    Er begriff es ebenfalls. „Lauf, stieß er hervor und bedeutete mir weiterzueilen.
    Als ich ihr so nahe war, dass ich glaubte, sie könne mich vielleicht hören, rief ich nach ihr und hoffte, sie dazu zu bewegen, sich umzudrehen. Stattdessen antwortete mir ein mehrstimmiges Heulen ‐ ein leises Hundegejaul.
    Psi-Hunde. Natürlich. Victor hatte erzählt, dass er mit ihnen jagte; er konnte diese Bestien beherrschen. Plötzlich verstand ich, warum sich niemand in der Schule daran erinnern konnte, in Chicago Psi-Hunde auf Lissas und meine Spur gesetzt zu haben. Die Akademie hatte das gar nicht veranlasst, es war Victor gewesen.
    Eine Minute später erreichte ich die Lichtung, auf der Lissa an einen Baum gelehnt kauerte. Nach ihrem Aussehen und den Gefühlen durch das Band zu schließen, hätte sie schon vor langer Zeit das Bewusstsein verloren haben müssen. Nur die letzten Funken Willenskraft hinderten sie am Aufgeben. Mit großen Augen und bleich starrte sie voller Entsetzen auf die vier Psi-Hunde, die sie umzingelten. Ich bemerkte, dass die Sonne inzwischen hoch am Himmel stand, und mir kam der Gedanke, dass sie und Christian hier draußen noch ein weiteres Hindernis zu überwinden hatten.
    „He! ʺ , brüllte ich die Hunde an und versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Victor musste sie ausgeschickt haben, damit sie sie aufspürten, aber ich hoffte, dass sie so vernünftig waren, auf eine andere Bedrohung zu reagieren ‐ vor allem wenn diese von einem Dhampir kam. Psi-Hunde mochten uns genauso wenig wie andere Tiere.
    Und wirklich, sie drehten sich zu mir um, mit gebleckten Zähnen und Sabber vor der Schnauze. Sie ähnelten Wölfen, nur dass ihr Fell braun war und ihre Augen wie orangefarbene Feuer leuchteten.

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