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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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stärken.
    Und ohne jedes weitere Zögern wendete sich Lissa Christian zu, ohne sich um die Konsequenzen für ihren Ruf zu scheren. Ich konnte es zuerst gar nicht glauben, als ich sie in der Öffentlichkeit Händchen halten sah. Er schien es selbst nicht glauben zu können. Unsere Klassenkameraden waren beinahe zu verblüfft, um es begreifen zu können. Sie waren ja kaum imstande, auch nur seine bloße Existenz zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn, dass er mit jemandem wie ihr zusammen war.
    Mein eigenes Liebesleben sah weniger rosig aus als ihres ‐ wenn man es überhaupt ein Liebesleben nennen konnte. Dimitri hatte mich während der Zeit meiner Genesung nicht besucht, und unsere Trainings stunden waren auf unbegrenzte Zeit ausgesetzt worden. Erst am vierten Tag nach Lissas Entführung lief ich ihm in der Turnhalle über den Weg. Wir waren allein.
    Ich war zurückgekehrt, um meinen Turnbeutel zu holen, und erstarrte, als ich ihn sah, vollkommen außerstande zu sprechen. Er wollte schon an mir vorbeigehen, dann blieb er jedoch stehen.
    „Rose ʺ , begann er nach einigen unbehaglichen Augenblicken. „Sie müssen melden, was geschehen ist. Mit uns. ʺ
    Ich hatte lange darauf gewartet, mit ihm zu reden, aber dies war nicht das Gespräch, das ich mir vorgestellt hatte. „Das kann ich nicht tun. Man wird Sie feuern. Oder Schlimmeres. ʺ
    „Sie sollten mich auch feuern. Was ich getan habe, war falsch. ʺ
    „Sie konnten doch nichts dagegen tun. Es war der Zauber.... ʺ
    „Das spielt keine Rolle. Es war falsch. Und dumm. ʺ
    Falsch? Dumm? Ich biss mir auf die Unterlippe, Tränen drohten mir in die Augen zu steigen. Hastig versuchte ich mich zu fassen. „Hören Sie, es ist ja keine große Sache. ʺ
    „Es ist eine große Sache! Ich habe Sie ausgenutzt. ʺ
    „Nein ʺ , sagte ich gelassen. „Das haben Sie keineswegs. ʺ
    In meiner Stimme musste ein verräterischer Unterton gelegen haben, denn er sah mir mit ernster Eindringlichkeit in die Augen. „Rose, ich bin sieben Jahre älter als Sie. In zehn Jahren wird das keine so große Rolle mehr spielen, aber im Augenblick ist der Altersunterschied gewaltig. Ich bin ein Erwachsener. Sie sind ein Kind. ʺ
    Autsch. Ich zuckte zusammen. Leichter wäre es gewesen, wenn er mir einfach einen Boxhieb verpasst hätte. „Als Sie auf mir lagen, schienen Sie mich nicht für ein Kind zu halten. ʺ
    Jetzt zuckte er zusammen. „Nur weil Ihr Körper....nun, das macht Sie noch nicht zur Erwachsenen. Wir befinden uns in zwei vollkommen unterschiedlichen Positionen. Ich bin draußen in der Welt gewesen. Ich bin allein gewesen. Ich habe getötet, Rose ‐ Menschen, nicht Tiere. Und Sie....Sie stehen noch ganz am Anfang. Ihr Leben dreht sich um Hausaufgaben und Kleider und Bälle. ʺ
    „Und Sie glauben, das ist alles, was mir wichtig ist? ʺ
    „Nein, natürlich nicht. Nicht ganz. Aber das sind doch alles Teile Ihrer Welt. Sie sind noch dabei, erwachsen zu werden und herauszufinden, wer Sie sind und was wichtig ist. Sie müssen das auch in Zukunft tun. Sie müssen mit Jungen Ihres eigenen Alters zusammen sein. ʺ
    Ich wollte keine Jungen meines eigenen Alters. Aber das sagte ich nicht. Ich sagte gar nichts.
    „Selbst wenn Sie sich dafür entscheiden, den Vorfall nicht zur Sprache zu bringen, müssen Sie begreifen, dass es ein Fehler war. Und es wird nie wieder vorkommen ʺ , fügte er hinzu.
    „Weil Sie zu alt für mich sind? Weil das nicht verantwortungsbewusst wäre? ʺ
    Sein Gesicht wirkte vollkommen ausdruckslos. „Nein. Weil ich mich nicht auf diese Weise für Sie interessiere. ʺ
    Ich starrte ihn an. Die Botschaft ‐ die Zurückweisung ‐ war laut und deutlich. Alles in jener Nacht, alles, was ich für so schön und bedeutungsvoll gehalten hatte, wurde vor meinen Augen zu Staub.
    „Es ist nur wegen des Zaubers geschehen. Verstehen Sie? ʺ
    Gedemütigt und wütend weigerte ich mich, mich zur Närrin zu machen, indem ich Einwände erhob oder bettelte. Ich zuckte nur die Achseln. „Klar. Verstanden. ʺ
    Den Rest des Tages verbrachte ich damit zu schmollen und sowohl Lissas als auch Masons Versuche zu ignorieren, mich aus meinem Zimmer zu locken. Es war paradox, dass ich den Wunsch verspürte, dort zubleiben. Meine Rolle bei der Rettung Lissas hatte Kirova nämlich hinreichend beeindruckt, um meinen Zimmerarrest zu beenden.
    Am nächsten Tag ging ich vor der Schule dorthin, wo Victor festgehalten wurde.
    Die Akademie verfügte über waschechte Zellen mitsamt Gitterstäben,

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