Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern
die andere, Sie müssen mir also verzeihen» wenn ich irgendetwas falsch verstehe. ʺ Er räusperte sich. ʺ Also, ich habe J. gestern Abend gesehen....beginnt die Person mit der schlechten Handschrift, worauf die Antwort lautet: ,Was ist passiert ʹ , gefolgt von nicht weniger als fünf Fragezeichen. Verständlich, da manchmal ein einziges ‐ geschweige denn vier ‐ die Botschaft einfach nicht rüberbringt, wie? ʺ Die Küsse lachten, und ich bemerkte, dass Mia mich mit einem besonders gemeinen Lächeln ansah. „Die erste Sprecherin erwidert: ‚Was denkst du was passiert ist? Wir haben in einem der leeren Salons rumgemacht. ʹʺ
Mr Nagy blickte auf, nachdem er ein weiteres Kichern im Raum gehört hatte. Sein britischer Akzent trug noch zu der allgemeinen Erheiterung bei.
„Darf ich aus dieser Reaktion schließen, dass die Verwendung von ‚rummachen ʹ sich auf die jüngere, sollen wir sagen, sterblichere Bedeutung des Ausdrucks bezieht und nicht auf die neutralere, mit der ich aufgewachsen bin? ʺ
Weiteres Gekicher war die Folge. Ich richtete mich auf und sagte kühn: „Ja, Sir, Mr Nagy. Das ist korrekt, Sir. ʺ Einige Leute in der Klasse lachten unverhohlen auf
„Danke für diese Bestätigung, Miss Hathaway. Also, wo war ich? Ah, ja, die andere Sprecherin fragt daraufhin: ‚Wie war es? ʹ Die Antwort lautet: „Gut begleitet von einem lächelnden Gesicht, um besagtes Adjektiv zu unterstreichen. Nun. Ich nehme an, es wäre eine Gratulation für den mysteriösen J. angebracht, hmmm?
Also, wie weit seid ihr denn gegangen? ʹ Uh, Ladies ʺ , sagte Mr Nagy, „ich hoffe doch, dass wir es hier nicht mit jugendgefährdenden Textbeständen zu tun bekommen werden, „Nicht weit. Wir sind erwischt worden. ʹʹ Und abermals wird uns die Schwere der Situation vor Augen geführt, diesmal durch die Verwendung eines nicht lächelnden Gesichtes. „Was ist passiert? ʹ „Dimitri ist aufgetaucht. Er hat Jesse rausgeworfen und mich dann angezickt. ʺʹ
Die Klasse verlor die Fassung, weil sie Mr Nagy „angezickt ʺ hatte sagen hören und weil sie endlich den Namen eines der Teilnehmer erfahren hatte.
„Ah, Mr Zeklos, sind Sie der zuvor erwähnte J.? Der, der sich ein lächelndes Gesicht von der nachlässigen Schreiberin verdient hat? ʺ Jesses Gesicht wurde dunkelrot, aber es schien ihm nicht gänzlich unrecht zu sein, dass seine Taten vor seinen Freunden aufgedeckt wurden. Bisher hatte er geheim gehalten, was geschehen war ‐ einschließlich des Geredes über Blut ‐ , weil ich vermutete, dass Dimitri ihn zu Tode erschreckt hatte. „Nun, während ich einem guten Missgeschick ebenso Beifall zolle wie jeder andere Lehrer, dessen Zeit restlos vergeudet wird, erinnern Sie Ihre ‚Freunde ʹ in Zukunft doch bitte daran, dass meine Klasse kein Chatroom ist. ʺ Er warf das Blatt Papier wieder auf Lissas Schreibtisch. „Miss Hathaway, es scheint, dass es keine durchführbare Bestrafung mehr für Sie gibt, da Sie es hier bereits zu einem Maximum an Strafen gebracht haben. Ergo werden Sie, Miss Dragomir, anstelle Ihrer Freundin zwei Stunden nachsitzen statt nur einer. Bleiben Sie bitte hier, wenn es läutet. ʺ
Nach der Stunde kam Jesse auf mich zu, einen unbehaglichen Ausdruck auf dem Gesicht. „He, ähm, wegen dieses Briefes....du weißt, ich hatte nichts damit zu tun. Wenn Belikov davon erfährt.... wirst du es ihm erzählen? Ich meine, du wirst ihn doch wissen lassen, dass ich nicht.... ʺ
„Ja, ja ʺ , unterbrach ich ihn. „Keine Sorge, dir droht keine Gefahr. ʺ
Lissa, die neben mir stand, beobachtete, wie er den Raum verließ. Bei dem Gedanken daran, wie mühelos Dimitri ihn herumgeschubst hatte ‐ und an seine offenkundige Feigheit konnte ich es mir nicht verkneifen zu bemerken: „Weißt du Jesse ist plötzlich nicht mehr ganz so heiß, wie er mir früher mal erschien. ʺ
Sie lachte nur. „Du solltest besser gehen. Ich muss Schreibpulte schrubben. ʺ
Ich ließ sie allein und machte mich auf den Rückweg zu meinem Wohnheim. Dabei kam ich an einer Reihe von Schülern vorbei, die sich in kleinen Grüppchen vor dem Gebäude versammelt hatten. Ich betrachtete sie sehnsüchtig und wünschte, ich hätte freie Zeit gehabt, um mich unter die anderen zu mischen.
„Nein, es ist wahr ʺ , hörte ich eine selbstbewusste Stimme sagen. Camille Conta.
Schön und beliebt, aus einer der angesehensten Familien des Conta-Clans. Sie und Lissa waren vor unserem Weggang irgendwie befreundet gewesen, auf jene befangene
Weitere Kostenlose Bücher