Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern
wirre Haar hinters Ohr. „Hm....ich sollte mich wohl mal auf die Suche nach Daddy machen. Wir sehen uns dann wieder in der Mensa. ʺ
„Bis später ʺ , erwiderte Lissa. „Und vielen Dank. ʺ Natalie eilte davon.
„Nennt sie ihn wirklich Daddy? ʺ
Lissa warf mir einen ärgerlichen Blick zu. „Lass sie in Ruhe. Sie ist nett. ʺ
„Das ist sie tatsächlich. Ich habe gehört, was sie gesagt hat, und so sehr es mir auch gegen den Strich geht, es zuzugeben, aber ich habe nichts gefunden, worüber ich mich wirklich lustig machen könnte. Es war alles wahr. ʺ Ich hielt inne. „Ich werde sie umbringen, weißt du. Die Königin, nicht Natalie. Zum Teufel mit den Wächtern. Ich werde es tun. Sie darf damit nicht durchkommen. ʺ
„Gott, Rose! Sag so etwas nicht. Sie werden dich wegen Hochverrats verhaften. Lass es einfach gut sein. ʺ
„Es gut sein lassen? Nach dem, was sie zu dir gesagt hat? Vor allen anderen? ʺ
Sie antwortete nicht und sah mich nicht einmal an. Stattdessen spielte sie geistesabwesend mit den Zweigen eines verkümmerten Busches, der bereits den Winterschlaf angetreten hatte. Sie hatte etwas Verletzbares, das ich erkannte ‐ und fürchtete.
„He. ʺ Ich senkte die Stimme, „Mach nicht so ein Gesicht. Sie weiß nicht, wovon sie redet, okay? Lass dich davon nicht fertig machen. Tu nichts, das du nicht tun solltest. ʺ
Sie blickte wieder zu mir auf. „Es wird wieder geschehen, nicht wahr? ʺ , flüsterte sie. Ihre Hand, die noch immer den Baum umklammert hielt, zitterte.
„Nicht wenn du es nicht zulässt. ʺ Ich versuchte, ihre Handgelenke zu betrachten, ohne es zu auffällig zu tun. „Du hast doch nicht.... ʺ
„Nein. ʺ Sie schüttelte den Kopf und blinzelte gegen die Tränen an. „Ich hatte gar nicht das Bedürfnis danach. Nach dem Fuchs war ich ziemlich außer mir, aber es ist in Ordnung. Mir gefällt die Sache mit dem goldenen Mittelweg. Ich vermisse es, dich zu sehen, aber es war alles okay. Ich mag.... ʺ Sie hielt inne.
Ich konnte hören, wie sich das Wort in ihrem Geist bildete. „Christian. ʺ
„Ich wünschte, du könntest das nicht tun. Oder würdest es nicht tun. ʺ
„Entschuldige. Muss ich dir noch einmal den Christian-ist ‐ ein -psychopatischer-Loser-Vortrag halten? ʺ
„Ich denke, nach den letzten zehn Malen kenne ich ihn auswendig ʺ , murrte sie.
Ich wollte mich gerade in Nummer elf stürzen, als ich Gelächter hörte und das Klappern von hohen Absätzen auf Stein. Mia kam mit ein paar Freunden im Schlepptau auf uns zu, Aaron war jedoch nicht bei ihnen.
Sofort ging ich in Abwehrhaltung.
Innerlich war Lissa wegen der Bemerkungen der Königin noch immer schwer erschüttert. Gram und Demütigung nagten an ihr. Ihr war peinlich, was die anderen jetzt von ihr denken mussten, und sie grübelte noch immer darüber nach, dass ihre Familie sie dafür gehasst hätte, dass sie weggelaufen war. Ich glaubte das nicht, aber für sie war es real, und ihre düsteren Gefühle brodelten und brodelten.
Es ging ihr nicht gut, ganz gleich, wie lässig sie sich zu benehmen versuchte. Ich machte mir Sorgen, dass sie etwas Unvorsichtiges tun könnte. Mia war die letzte Person, die sie jetzt brauchte.
„Was willst du? ʺ , fragte ich scharf.
Sie lächelte Lissa hochmütig an und ignorierte mich. Dann machte sie einige Schritte vorwärts. „Ich wollte nur wissen, wie es ist, so wichtig zu sein und so königlich. Du musst ja ganz aus dem Häuschen sein, dass die Königin mit dir gesprochen hat. ʺ Die größer werdende Gruppe brach in Gekicher aus.
„Du hältst zu wenig Abstand. ʺ Ich trat zwischen sie. Mia zuckte ein wenig zusammen, wahrscheinlich weil sie sich Sorgen machte, dass ich ihr den Arm brechen könnte. „Und, he, zumindest kennt die Königin ihren Namen, was mehr ist, als man von dir oder deinem Möchtegernköniglichen-Gehabe sagen kann. Oder von deinen Eltern. ʺ
Ich konnte den Schmerz erkennen, den ich ihr mit diesen Worten zufügte. Mann, sie wollte so verzweifelt zu den Königlichen gehören. „Zumindest bekomme ich meine Eltern zu sehen ʺ , gab sie zurück. „Zumindest weiß ich, wer sie sind. Gott allein weiß, wer dein Vater ist. Und deine Mutter ist eine der berühmtesten Wächterinnen überhaupt, aber du könntest ihr nicht gleichgültiger sein. Jeder weiß, dass sie nie zu Besuch kommt. Wahrscheinlich war sie froh, als du verschwunden warst. Falls sie es überhaupt bemerkt hat. ʺ
Das tat weh. Ich biss die Zähne zusammen. „Ja, hm, zumindest ist.
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