Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern
sie berühmt. Sie berät tatsächlich Königliche und andere Adelige. Und räumt nicht hinter ihnen her. ʺ
Ich hörte eine ihrer Freundinnen hinter ihrem Rücken kichern. Mia öffnete den Mund, zweifellos um zu einer der vielen Erwiderungen auszuholen, die sie hatte ansammeln müssen, seit die Geschichte die Runde machte. Doch in diesem Moment leuchtete plötzlich die Glühbirne in ihrem Kopf auf.
„Du warst es ʺ , sagte sie mit weit aufgerissenen Augen. Jemand hat mir erzählt, Jesse habe damit angefangen, aber er kann nichts über mich gewusst haben. Er hat es von dir. Als du mit ihm geschlafen hast. ʺ
Jetzt machte sie mich langsam wirklich sauer. „Ich habe nicht mit ihm geschlafen. ʺ
Mia deutete auf Lissa und funkelte dann wieder mich an. „Das ist es also, hm? Du machst ihre Schmutzarbeit, weil sie zu jämmerlich ist, es selbst zu tun. Du wirst aber nicht immer in der Lage sein, sie zu beschützen ʺ , fügte sie warnend hinzu.
„Du bist auch nicht sicher. ʺ
Leere Drohungen. Ich beugte mich vor und ließ meine Stimme so beängstigend wie möglich klingen. In meiner gegenwärtigen Stimmung war das gar nicht so schwierig. „Ach ja? Versuch, mich jetzt anzufassen, und finde es heraus. ʺ
Ich hoffte, dass sie es tun würde. Ich wollte, dass sie es tat. Wir konnten ihre verkorkste Vendetta gerade jetzt nicht in unserem Leben gebrauchen. Sie war eine Ablenkung ‐ eine, der ich in diesem Augenblick mit Freuden einen Boxhieb versetzt hätte.
Als ich an ihr vorbeischaute, sah ich Dimitri in den Garten hinaustreten. Er hielt nach etwas Ausschau ‐ oder nach jemandem. Ich hatte eine ziemlich klare Vorstellung davon, um wen es ging. Als er mich sah, kam er näher, wandte seine Aufmerksamkeit jedoch von mir ab, als er die Gruppe bemerkte, die sich um uns herum versammelt hatte. Wächter riechen einen Kampf aus einer Meile Entfernung. Natürlich hatte selbst ein Sechsjähriger diesen Streit riechen können.
Dimitri stellte sich neben mich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Alles in Ordnung? ʺ
„Aber klar doch, Wächter Belikov. ʺ Ich lächelte, als ich das sagte, aber in Wahrheit war ich fuchsteufelswild. Rasend vor Wut sogar. Diese ganze Geschichte mit Mia hatte Lissa nur noch mehr zugesetzt. „Wir tauschen lediglich Familiengeschichten aus. Haben Sie je die Geschichte von Mias Familie gehört? Sie ist faszinierend. ʺ
„Lasst uns gehen ʺ , sagte Mia zu ihren Gefolgsleuten. Sie führte sie davon, aber nicht, bevor sie mir einen letzten, frostigen Blick zugeworfen hatte. Ich brauchte ihre Gedanken gar nicht lesen zu können, um zu wissen, was dieser Blick besagte.
Diese Sache war noch nicht vorüber. Sie würde versuchen, sich an einer von uns oder an uns beiden zu rächen. Schön. Dann nur zu, Mia.
„Ich soll Sie in Ihr Wohnheim zurückbringen ʺ , eröffnete mir Dimitri trocken. „Sie waren doch nicht etwa gerade im Begriff, einen Streit vom Zaun zu brechen, oder? ʺ
„Natürlich nicht ʺ , entgegnete ich, den Blick noch immer auf die leere Tür geheftet, durch die Mia verschwunden war. „Ich fange keine Streitereien an, wenn jemand zusieht. ʺ
„Rose ʺ , stöhnte Lissa.
„Gehen wir. Gute Nacht, Prinzessin. ʺ
Er drehte sich um, aber ich rührte mich nicht vom Fleck. „Kommst du klar, Liss? ʺ
Sie nickte. „Mir geht es gut. ʺ
Es war eine solche Lüge, ich konnte nicht fassen, dass sie den Nerv hatte, das bei mir zu versuchen. Ich brauchte das Band nicht, um Tränen in ihren Augen glitzern zu sehen. Wir hätten niemals hierher zurückkehren dürfen, dachte ich trostlos.
„Liss.... ʺ
Sie schenkte mir ein kleines, trauriges Lächeln und deutete mit dem Kopf auf Dimitri. „Ich habe es dir doch gesagt, mir geht es gut Du musst gehen. ʺ
Widerstrebend folgte ich ihm. Er führte mich auf die andere Seite des Gartens.
„Wir werden vielleicht ein zusätzliches Training in Sachen Selbstbeherrschung mit ins Programm aufnehmen müssen ʺ , bemerkte er.
„Ich habe jede Menge Selbstbeherr.... he! ʺ
Ich brach ab, als ich Christian an uns vorbeischlüpfen sah; er ging den Pfad hinunter, über den wir soeben gekommen waren. Ich hatte ihn beim Empfang nicht bemerkt, aber wenn Kirova mir heute Abend gestattet hatte hinzugehen, hatte sie in seinem Fall wahrscheinlich dasselbe getan.
„Gehst du zu Lissa? ʺ , fragte ich scharf und übertrug die Wut, die ich Mia gegenüber empfand, auf ihn.
Er stopfte die Hände in die Taschen und bedachte mich mit dem ungerührten Blick
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