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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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jedoch so gut wie nie.
    Königin Tatiana folgte ihren Wachen; sie trug ein rotes Seidenkleid und eine dazu passende Jacke. Sie war Anfang sechzig, hatte dunkelgraues Haar und trug eine Tiara ähnlich der einer Miss Amerika. Sie kam langsam herein, hinter ihr folgten vier weitere Wächter.
    Bei den Novizen hielt sie sich nicht weiter auf, obwohl sie durchaus hier und da nickte und lächelte. Dhampire mochten nur die ha menschlichen, unehelichen Kinder der Moroi sein, aber wir widmete unser Leben dem Dienst an ihnen und ihrem Schutz. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass viele von uns, die hier versammelt wäre jung sterben würden. Und dafür war uns die Königin ihren Respekt schuldig.
    Als sie zu den Moroi kam, verweilte sie länger und sprach sogar mit einigen Schülern. Es war eine große Sache, auf diese Weise zur Kenntnis genommen zu werden, meistens ein Zeichen dafür, dass sich die Eltern des Betreffenden gut mit ihr standen. Natürlich bekamen die Sprösslinge königlicher Häuser die meiste Aufmerksamkeit. Sie sagte im Grunde nicht viel zu ihnen, das wirklich interessant gewesen wäre, meistens handelte es sich nur um einige hochtrabende Worte.
    „Vasilisa Dragomir. ʺ
    Mein Kopf schoss hoch. Beim Klang ihres Namens floss Erschrecken durch das Band. Ich verletzte das Protokoll, als ich mich aus meiner knienden Position aufrichtete und zappelte, um besser sehen zu können, wohl wissend, dass niemand auf mich achten würde, nachdem die Königin persönlich die Letzte der Dragomirs mit ihrer Aufmerksamkeit ausgezeichnet hatte. Alle brannten darauf zu hören, was die Monarchin der entlaufenen Prinzessin Lissa zu sagen hatte.
    „Wir haben gehört, dass Sie zurückgekommen sind. Wir sind froh, die Dragomirs wieder bei uns zu haben, auch wenn nur noch eine von ihnen übrig ist. Wir bedauern zutiefst den Verlust Ihrer Eltern und Ihres Bruders; sie gehörten zu den Besten der Moroi. Ihr Tod ist eine wahre Tragödie. ʺ
    Ich hatte diese königliche „Wir ʺ ‐ Geschichte nie wirklich verstanden, aber davon abgesehen hörte sich alles ganz gut an.
    „Sie haben einen interessanten Namen ʺ , fuhr sie fort. „Viele Heldinnen in russischen Märchen heißen Vasilisa. Vasilisa die Mutige, Vasilisa die Schöne. Es sind unterschiedliche junge Frauen, die alle denselben Namen tragen und über dieselben hervorragenden Eigenschaften verfügen: Stärke, Intelligenz, Disziplin und Tugend. Alle vollbringen große Dinge und triumphieren über ihre Widersacher.
    Gleichermaßen gebietet der Name Dragomir seinen eigenen Respekt. Könige und Königinnen der Dragomirs haben im Laufe unserer Geschichte weise und gerecht regiert. Sie haben ihre Kräfte zu wundersamen Zwecken eingesetzt. Sie haben Strigoi erschlagen, haben Seite an Seite mit ihren Wächtern gekämpft. Sie waren aus gutem Grund königlich. ʺ
    Sie wartete einen Moment, damit wir anderen das Gewicht ihrer Worte spüren konnten. Ich fühlte, dass sich die Stimmung im Raum veränderte, ebenso wie ich die Überraschung wahrnahm und die scheue Freude, die sich in Lissa ausbreitete.
    Dies würde das gesellschaftliche Gleichgewicht erschüttern. Morgen konnten wir wahrscheinlich mit einigen Möchtegernadligen rechnen, die versuchen würden, sich gut mit Lissa zu stellen.
    „Ja ʺ , fuhr Tatiana fort, „Sie sind doppelt mit Macht benannt worden. Ihre Namen stehen für die herausragendsten Eigenschaften, die jemand zu bieten hat, und reichen in eine Zeit von Taten der Große und des Heldenmuts zurück. ʺ Sie hielt wieder einen Moment lang inne. „Aber wie Sie demonstriert haben, Namen machen keine Person. Noch haben sie irgendeinen Einfluss darauf, wie diese Person sich entwickelt. ʺ
    Und nach dieser verbalen Ohrfeige wandte sie sich ab und setzte ihren Weg fort.
    Kollektives Erschrecken erfüllte den Raum. Ich erwog kurz, in den Gang zu springen und die Königin anzugreifen, verwarf diesen Gedanken dann jedoch. Ein halbes Dutzend Wächter hätten mich zu Boden geworfen, bevor ich auch nur fünf Schritte weit gekommen wäre. Also ertrug ich ungeduldig das Essen und spürte die ganze Zeit über Lissas Gefühl abgrundtiefer Demütigung.
    Beim Empfang nach dem Dinner hielt Lissa schnurstracks auf die Türen zu, die in den Innenhof hinausführten. Ich folgte ihr, wurde aber aufgehalten, weil ich einen Bogen um die große Schar miteinander redender Leute machen musste.
    Lissa war draußen auf einen angrenzenden Hof gegangen, einen, der zu dem prächtigen Stil der äußeren

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