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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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von Erheiterung. „Er war einer von denen, die sie mitgenommen haben.”
    Christian seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Dann ist er so gut wie tot.”
    Die Cafeteria verschwand. Ich hörte auf, auch nur noch einen von ihnen zu sehen. Alles, was ich in diesem Augenblick sehen konnte, war der Raum in Spokane, der Raum, in dem wir gefangen gehalten worden waren. Dort hatten sie Eddie gefoltert und beinahe getötet.
    Diese Erfahrung hatte ihn für immer verändert und sich auf die Art niedergeschlagen, wie er sich jetzt als Wächter benahm. In der Folge hatte er eine ungeheure Hingabe für seine Arbeit entwickelt, aber es hatte ihn etwas von dem Licht und dem Lachen gekostet, die ihm früher zu eigen gewesen waren.
    Und jetzt geschah es wieder. Eddie war gefangen. Er hatte so hart gearbeitet, um Lissa und andere zu beschützen, und hatte dabei sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt. Ich war zu dem Zeitpunkt nicht einmal in der Nähe des Moroi-Wohnheims gewesen, aber ich fühlte mich verantwortlich — als hätte ich über ihn wachen sollen. Gewiss war ich das Mason schuldig. Mason. Mason, der vor meinen Augen gestorben war und dessen Geist ich nicht mehr gesehen hatte, seit er mich einige Zeit zuvor gewarnt hatte. Ich hatte ihn nicht retten können, und jetzt hatte ich auch noch seinen besten Freund verloren.
    Ich schoss von meinem Stuhl hoch und stieß mein Tablett weg. Der dunkle Zorn, gegen den ich angekämpft hatte, durchloderte mich. Wenn Strigoi in der Nähe gewesen wären, hätte ich sie damit verbrennen können, ohne Christians Magie zu brauchen.
    „Was ist los?”, fragte Lissa.
    Ich starrte sie ungläubig an. „Was los ist? Was los ist? Musst du das ernsthaft fragen?” In der stillen Cafeteria hallte meine Stimme wider. Die Leute schauten her.
    „Rose, du weißt, was sie meint”, sagte Adrian mit ungewöhnlich gelassener Stimme. „Wir sind alle erregt. Setz dich wieder. Es wird schon gut werden.”
    Einen Augenblick lang hörte ich beinahe auf ihn. Dann schüttelte ich die Regung wieder ab. Er versuchte, Zwang zu benutzen, um mich zu beruhigen. Ich funkelte ihn an. „Es wird nicht gut werden - nicht wenn wir deswegen nicht etwas unternehmen.”
    „Man kann nichts tun”, meinte Christian. Lissa, die neben ihm saß, schwieg, immer noch gekränkt, weil ich sie so angefahren hatte.
    „Das werden wir ja sehen”, erwiderte ich.
    „Rose, warte”, rief sie. Sie machte sich Sorgen um mich - und sie hatte auch Angst um mich. Es war ein winziger und selbstsüchtiger Grund, aber sie wollte nicht, dass ich sie verließ. Sie war es gewohnt, dass ich für sie da war. Ich gab ihr ein Gefühl von Sicherheit. Aber ich konnte nicht bleiben, nicht jetzt.
    Ich stürmte aus der Mensa hinaus in das helle Licht nach draußen.
    Die Zusammenkunft der Wächter würde erst in einigen Stunden stattfinden, aber das spielte keine Rolle. Ich musste jetzt mit jemandem sprechen. Ich sprintete zum Gebäude der Wächter. Als ich hineinlief, kam jemand heraus, und ich stieß in meiner Eile mit einer Frau zusammen.
    „Rose?”
    Mein Zorn verwandelte sich in Überraschung. „Mom?”
    Meine berühmte Mutter, die Wächterin Janine Hathaway, stand in der Tür. Sie sah genauso aus wie an Neujahr, als ich sie das letzte Mal gesehen hatte, das lockige rote Haar noch immer kurz geschoren und das Gesicht von der Sonne gegerbt. Ihre braunen Augen wirkten jedoch grimmiger als beim letzten Mal, was einiges heißen wollte.
    „Was tust du denn hier?”, fragte ich.
    Wie ich Deirdre schon erzählt hatte, war die Beziehung zwischen meiner Mutter und mir während des größten Teils meines Lebens schwierig gewesen, im Wesentlichen wegen der Entfernung, die unausweichlich entstand, wenn man einen Vater oder eine Mutter hatte, die Wächter waren. Ich hatte ihr jahrelang gegrollt, und wir standen uns immer noch nicht besonders nah, aber nach Masons Tod war sie immerhin für mich da gewesen, und ich denke, wir beide hofften zaghaft, dass die Dinge sich in den kommenden Jahren vielleicht noch weiter verbessern würden. Sie war nach Neujahr aufgebrochen, und nach meinen letzten Informationen war sie mit dem Zelski, den sie bewachte, nach Europa zurückgekehrt.
    Sie öffnete die Tür, und ich folgte ihr hindurch. Ihr Verhalten war so schroff und geschäftsmäßig wie immer. „Die Reihen wieder auffüllen. Man hat Verstärkung für den Campus angefordert.”
    Die Reihen wieder auffüllen. Um die Wächter zu ersetzen, die ums Leben gekommen

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