Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
Vom Netzwerk:
Lage einen gewissen Reiz auf sie aus. Wenn sie gewusst hätten, wie gefährlich es wirklich war! Ich hatte Dimitri oft damit aufgezogen, dass Russland und Osteuropa in puncto Musik zehn Jahre hinterherhinkten, doch als wir eintraten, hörte ich denselben wummernden Technosound, den ich kurz vor meiner Abreise in den Staaten gehört hatte. Der Klub war überfüllt und dunkel, mit Flackerlicht, das für Dhampir-Augen allerdings ein wenig lästig ist. Unsere Nachtsicht passte sich immer sofort der Dunkelheit an, und jedes Mal, wenn ein Lichtblitz durch den Raum zuckte, waren wir so gut wie blind. In diesem Fall brauchte ich meine Nachtsicht jedoch nicht. Meine schattengeküssten Sinne spürten in dem Laden zurzeit keine Strigoi auf.
    „Kommt weiter“, sagte ich zu den anderen. „Lasst uns ein Weilchen tanzen und abwarten. Noch sind keine Strigoi hier.“
    „Woher weißt du das?“, fragte Denis und starrte mich erstaunt an.
    „Ich weiß es einfach. Bleibt zusammen.“
    Unsere kleine Clique betrat die Tanzfläche. Es war so lange her, seit ich das letzte Mal getanzt hatte, und es überraschte mich ein wenig, wie schnell ich mich in den Rhythmus fügte. Ein Teil von mir riet mir, mit allen Sinnen auf der Hut zu bleiben, doch mein Strigoi-Alarmsystem würde mich sofort aus meiner Versunkenheit herausreißen, sollte Gefahr im Verzug sein. Diese Sorte Übelkeit war nur schwer zu ignorieren.
    Aber nachdem wir eine Stunde getanzt hatten, waren noch immer keine Strigoi aufgetaucht. Wir verließen die Tanzfläche und schlenderten durch den Klub, dann gingen wir nach draußen, um auch dort alles abzusuchen. Nichts.
    „Gibt es noch einen anderen Klub in der Nähe?“, fragte ich.
    „Klar“, antwortete Artur. Er war leicht untersetzt, hatte kurz rasiertes Haar und lächelte gern. „Zwei Häuserblocks weiter.“
    Wir folgten ihm und fanden eine ähnliche Szenerie vor: ein weiterer geheimer, in einem heruntergekommenen Gebäude versteckter Klub. Noch mehr blitzende Lichter. Noch mehr Menschenmengen. Noch mehr stampfende Musik. Beunruhigenderweise war das Erste, was mir unangenehm auffiel, der Geruch. Die vielen Leute produzierten eine Menge Schweiß. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass selbst Menschen das riechen konnten. Für uns war der Geruch absolut widerwärtig. Tamara und ich tauschten einen Blick und rümpften die Nase; wir brauchten keine Worte, um unseren Ekel auszudrücken.
    Wieder gingen wir auf die Tanzfläche, und Lew machte Anstalten, sich einen Drink zu holen. Ich boxte ihn gegen den Arm.
    Er rief etwas auf Russisch, und diesen Fluch hatte ich sogar schon mal gehört. „Wofür war das denn jetzt?“, fragte er.
    „Für deine Dummheit! Oder wie stellst du dir das vor? Du glaubst doch nicht im Ernst, etwas töten zu können, das sowieso schon doppelt so schnell ist wie du, wenn du auch noch betrunken bist.“
    Er zuckte sorglos die Achseln, und ich widerstand dem Drang, ihm ins Gesicht zu schlagen. Diesmal jedenfalls. „Einer wird nicht schaden. Außerdem sind nicht mal welche …“
    „Sei still!“
    Das unheimliche Gefühl im Magen kroch mir in alle Glieder. Ich vergaß meine Tarnung, hörte auf zu tanzen und suchte in der Menge nach der Quelle. Während ich mich völlig auf meine Sinne verließ, um Strigoi zu spüren, war es doch ein wenig schwieriger, sie in der Menge tatsächlich auszumachen. Ich ging einige Schritte auf den Eingang zu, und meine Übelkeit ließ nach. Ich bewegte mich in Richtung des Tresens, und das Gefühl wurde stärker.
    „Hier entlang“, sagte ich. „Tut einfach so, als würdet ihr euch ganz der Musik hingeben.“
    Meine Anspannung war ansteckend, und ich sah in ihren Gesichtern, dass sie sogleich von Erregung gepackt wurden – und ein wenig auch von Furcht. Gut so. Vielleicht würden sie diese Angelegenheit jetzt ernst nehmen. Während wir zur Bar gingen, versuchte ich, durch meine Körpersprache den Eindruck zu vermitteln, mir nur einen Drink besorgen zu wollen. Dabei ließ ich meinen Blick beiläufig über den Rand der Menge gleiten.
    Da. Ich hatte ihn. Ein männlicher Strigoi stand in einer Ecke, im Arm ein Mädchen etwa in meinem Alter. In diesem schwachen Licht wirkte er sogar fast attraktiv. Aber ich wusste, dass eine nähere Betrachtung wie bei allen Strigoi die tödliche Blässe seiner Haut und die roten Augen offenbaren würde. Das Mädchen konnte sie in dem verdunkelten Klub vielleicht nicht richtig sehen, oder sie stand unter dem Zwang des Strigoi. Ihrem Lächeln

Weitere Kostenlose Bücher