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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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nach zu urteilen wahrscheinlich beides. Strigoi verstanden sich genauso gut wie Geistbenutzer darauf, anderen ihren Willen aufzuzwingen. Noch besser sogar. Vor unseren Augen führte der Strigoi das Mädchen in einen kleinen, unbeachteten Flur. Am Ende des Ganges konnte ich aber nur noch ein leuchtendes Ausgangsschild erkennen. Zumindest vermutete ich, dass es ein Ausgangsschild war. Kyrillische Buchstaben.
    „Irgendeine Ahnung, wohin diese Tür führt?“, fragte ich die anderen.
    Die Jungen zuckten die Achseln, und Denis wiederholte meine Frage für Tamara auf Russisch. Sie antwortete, und er übersetzte. „Da hinten ist eine kleine Gasse, wo sie den Müll rausstellen. Sie liegt zwischen diesem Gebäude und einer Fabrik. Normalerweise hält sich dort niemand auf.“
    „Kommen wir da hin, wenn wir um den Klub herumgehen?“
    Denis wartete auf Tamaras Antwort. „Ja. Die Gasse ist auf beiden Seiten offen.“
    „Perfekt.“
    Wir eilten durch die Vordertür aus dem Klub hinaus, und ich teilte unsere Gruppe. Der Plan sah vor, dass wir uns dem Strigoi von beiden Seiten näherten und er so in der Falle saß – vorausgesetzt, er und sein Opfer waren immer noch dort hinten. Möglicherweise hatte er sie schon woanders hingebracht, aber ich hielt es für wahrscheinlicher, dass er sie gleich an Ort und Stelle in seine Gewalt bringen und ihr Blut trinken wollte, vor allem, wenn die Gasse wirklich so verlassen war, wie Tamara gesagt hatte.
    Ich hatte recht. Sobald wir hinter dem Klub um die Ecke bogen, sah ich den Strigoi und das Mädchen im Schatten einer Mülltonne. Er beugte sich über sie, den Mund schon fast an ihrem Hals, und im Stillen verfluchte ich alle Strigoi. Sie verschwendeten keine Zeit. In der Hoffnung, dass sie noch lebte, stürmte ich, dicht gefolgt von den anderen, die Gasse hinunter. Vom anderen Ende der Gasse kamen auch Denis und Lew angerannt. Der Strigoi reagierte, kaum dass er den ersten Schritt gehört hatte, und offenbarte seine umwerfend schnellen Reflexe. Er ließ das Mädchen einfach fallen, und binnen eines Herzschlags entschied er sich für Denis und Lew statt für Artur, Tamara und mich. Eigentlich keine schlechte Taktik. Denn sie waren nur zu zweit. Und weil er so schnell war, hoffte er wahrscheinlich, erst sie erledigen und sich dann uns vorzuknöpfen zu können, bevor wir ihn in die Zange nehmen würden.
    Und das hätte auch beinahe funktioniert. Ein mächtiger Schlag schleuderte Lew durch die Luft. Zu meiner Erleichterung standen zwischen ihm und der Fabrikwand einige Mülltonnen, die seinen Aufprall etwas dämpften. Vermutlich fühlte es sich nicht besonders gut an, gegen diese Tonnen zu krachen, aber wenn ich die Wahl gehabt hätte, würde ich doch lieber gegen große Blecheimer prallen als gegen massive Steinmauern. Als Nächstes stürzte sich der Strigoi auf Denis, doch der erwies sich als bemerkenswert schnell. Unfairerweise hatte ich angenommen, dass keiner dieser Unversprochenen echte kämpferische Fähigkeiten besaß. Ich hätte es besser wissen sollen. Immerhin hatten sie die gleiche Ausbildung genossen wie ich; es fehlte ihnen lediglich an Disziplin.
    Denis wich dem Schlag aus und griff ihn weiter unten an, zielte auf die Beine des Strigoi. Er landete auch einen Treffer, doch der war nicht kraftvoll genug, um den Strigoi umzuhauen. Etwas Silbernes blitzte in Denis’ Händen auf, und es gelang ihm gerade noch, den Strigoi an der Wange zu streifen, bevor dieser ihn mit einer gekonnten Rückhand in meine Richtung beförderte. Eine solche Schnittwunde war für den Strigoi zwar nicht tödlich, aber das Silber würde ihm wehtun, und ich hörte ihn knurren. Auf seinen Reißzähnen glänzte Speichel.
    Mit einem schnellen Schritt zur Seite wich ich Denis gerade noch rechtzeitig aus, bevor er mich umwerfen konnte. Tamara packte ihn sofort am Arm, fing seinen Schwung etwas ab, damit auch er nicht stürzte. Sie war sehr schnell, und kaum dass Denis sicher auf den Beinen stand, attackierte sie auch schon den Strigoi. Doch der stieß sie einfach weg, traf sie aber nicht mit voller Wucht und schaffte es dadurch nicht, sie weit genug wegzuschleudern. An diesem Punkt hatten Artur und ich den Strigoi erreicht und warfen ihn mit vereinten Kräften gegen die Mauer. Doch er war stärker, und es dauerte nicht lange, bis er sich losriss. Eine verantwortungsbewusste Stimme in meinem Kopf – die verdächtig nach Dimitri klang – ermahnte mich, dass dies vielleicht meine einzige Chance gewesen war, den

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