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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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und die anderen kamen recht schnell darüber hinweg, dass ich den Strigoi hatte laufen lassen, nachdem uns in dieser Woche noch einige andere Tötungen gelungen waren. Wir verfielen in einen Trott, in dem wir tagtäglich die Klubs und gefährlichen Stadtteile überwachten und darauf vertrauten, dass meine Sinne uns warnen würden, sobald Gefahr drohte. Es war schon komisch, wie sehr sich die Gruppe auf mich als Anführerin verließ. Einerseits behaupteten sie, sich auf keinen Fall den Regeln und der Autorität der Wächter unterordnen zu wollen, andererseits kamen sie erstaunlich gut damit klar, dass ich ihnen sagte, was sie tun sollten.
    Na ja, mehr oder weniger. Gelegentlich bekam ich doch ein wenig von ihrer idiotischen Tollkühnheit zu sehen. Dann versuchte einer von ihnen, den Helden zu spielen, unterschätzte einen Strigoi oder zog ohne den Rest der Gruppe los. Auf diese Weise hätte Artur sich um ein Haar eine Gehirnerschütterung eingehandelt. Als der Größte von uns war er ein wenig übermütig geworden und wurde daher von einem Strigoi überrascht, der ihn gegen eine Mauer schleuderte. Das war für uns alle ein ziemlich ernüchternder Augenblick. Einige quälende Sekunden lang hatte ich sogar befürchtet, Artur sei tot – und dass ich als Anführerin dafür verantwortlich sei. Einer von Sydneys Alchemisten war gekommen und hatte Artur behandelt – ich trat lieber nicht in Erscheinung, damit Abe mich nicht fand. Der Mann sagte, Artur würde nach ein paar Tagen Bettruhe wieder vollkommen gesund sein, was allerdings bedeutete, dass er sich für eine Weile nicht an der Jagd beteiligen konnte. Es fiel ihm unglaublich schwer – und als er uns eines Abends zu folgen versuchte, musste ich ihn richtig anschreien und ihn an all seine Freunde erinnern, die wegen solcher Dummheiten ihr Leben gelassen hatten.
    Draußen in der Menschenwelt neigten Dhampire meist dazu, sich dem menschlichen Tagesrhythmus anzupassen. Jetzt verordnete ich mir jedoch einen nächtlichen Rhythmus, genau wie in der Akademie. Die anderen folgten meinem Beispiel, bis auf Tamara, da sie tagsüber arbeiten musste. Ich wollte nicht ausgerechnet dann schlafen, wenn Strigoi durch die Straßen streiften. Wann immer wir einen von ihnen erledigt hatten, rief ich Sydney an, und mittlerweile sprach sich auch unter den Strigoi herum, dass irgendjemand eine Menge Schaden anrichtete. Und falls meine Nachricht von diesem Strigoi, den wir freigelassen hatten, tatsächlich übermittelt worden war, würden einige von denen insbesondere nach mir Ausschau halten.
    Nach ein paar Tagen begegneten wir immer weniger Strigoi, was mich auf den Gedanken brachte, dass sie jetzt in der Tat vorsichtiger waren. Ich konnte nicht sagen, ob das gut oder schlecht war, aber ich drängte die anderen, doppelt auf der Hut zu sein. Langsam fingen sie an, mich wie eine Göttin zu verehren, doch ihre Bewunderung machte mich auch nicht froh. Mein Herz trauerte noch immer um Lissa und Dimitri. Also stürzte ich mich in meine Aufgabe und versuchte, einzig und allein daran zu denken, die Strigoi-Gemeinschaft zu bearbeiten, um an Dimitri heranzukommen. Sobald wir nicht draußen waren und Jagd auf Strigoi machten, hatte ich sehr viel freie Zeit, in der es für mich nichts zu tun gab.
    Also stattete ich Lissa weitere Besuche ab.
    Ich hatte zwar gewusst, dass am königlichen Hof sehr viele Jugendliche wie Mia lebten, eben weil deren Eltern dort arbeiteten. Ich hatte jedoch keine Vorstellung davon, wie viele es tatsächlich waren. Avery kannte sie natürlich alle, und niemanden überraschte es (zumindest mich nicht), dass die meisten von ihnen reich und verwöhnt waren.
    Lissas Aufenthalt bei Hofe hatte aus einer Abfolge von weiteren Empfängen und formellen Feierlichkeiten bestanden. Je häufiger sie die königlichen Moroi über geschäftliche Dinge reden hörte, desto ärgerlicher wurde sie. Lissa erkannte den gleichen Machtmissbrauch, der ihr schon früher aufgefallen war, die gleiche unfaire Verteilung von Wächtern, als seien sie Besitztümer. Die kontroverse Frage, ob Moroi lernen sollten, neben den Wächtern zu kämpfen, war auch immer noch ein heißes Thema. Die meisten Leute, denen Lissa bei Hof begegnete, gehörten noch zur alten Schule, ganz nach dem Motto: Wächter kämpfen, Moroi werden beschützt. Nachdem sie gesehen hatte, was bei so einer Einstellung herauskam – und wie viel mehr Erfolg es versprach, wenn Leute wie Christian und ich versuchten, etwas daran zu ändern –,

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