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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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blieb, für den unwahrscheinlichen Fall, dass mir eine Flucht vielleicht doch noch gelingen würde.
    Sobald die Entscheidung getroffen war, verschlang ich das ganze Essen in ungefähr drei Minuten. Ich hatte keine Ahnung, wo Strigoi ihre Mahlzeiten herbekamen – Teufel noch eins, im Gegensatz zu den Moroi konnten sie nicht mal gewöhnliche Nahrung zu sich nehmen –, aber dies hier war fantastisch. Mit einem schiefen Grinsen stellte ich fest, dass sie mir eine Mahlzeit ausgesucht hatten, die kein Besteck erforderte. Sie hatten wirklich an jede Möglichkeit gedacht, wie ich an eine Waffe kommen könnte. Noch bevor ich den letzten riesigen Bissen von meinem Brownie hinunterschlucken konnte, ging plötzlich die Tür auf. Geschickt schlüpfte Inna hinein, und die Tür fiel fast unverzüglich hinter ihr ins Schloss.
    „Verfluchter Mist!“ Na ja, zumindest versuchte ich, das mit vollem Mund zu sagen. Während ich noch mit mir gerungen hatte, ob ich nun essen wollte oder nicht, hätte ich mich besser an der Tür postieren sollen. Dimitri hatte schließlich gesagt, dass Inna sich um mich kümmern würde, also hätte ich darauf warten sollen, sie zu überwältigen. Stattdessen kam sie herein, als ich gerade abgelenkt war. Wieder einmal hatte ich alles verpatzt.
    Genau wie zuvor, als sie mit Dimitri und Nathan hier gewesen war, vermied Inna möglichst jeden Blickkontakt. Sie hielt einen Stapel Kleider in den Armen, blieb vor mir stehen und hielt sie mir hin. Unsicher nahm ich ihr die Sachen ab und legte sie neben mich auf das Sofa.
    „Äh, danke“, sagte ich.
    Sie deutete auf das leere Tablett und blickte mich tatsächlich für einen Moment schüchtern an, in ihren braunen Augen stand eine Frage. Als ich sie jetzt genauer betrachtete, war ich überrascht, wie hübsch sie aussah. Sie konnte sogar noch jünger sein als ich, und ich fragte mich, wie es dazu gekommen war, dass man sie zwang, hier zu arbeiten. Ich verstand ihre Frage und nickte.
    „Danke.“
    Sie griff nach dem Tablett und wartete einen Augenblick. Zuerst wusste ich nicht, warum, doch dann kam mir der Gedanke, dass sie vermutlich abwartete, ob ich wohl noch etwas anderes wollte. Ich war mir ziemlich sicher, dass sich „die Kombination für das Schloss“ nicht sonderlich gut übersetzen lassen würde. Also zuckte ich die Achseln und winkte mit einer knappen Handbewegung ab. Meine Gedanken überschlugen sich förmlich, als ich beobachtete, wie sie sich der Tür näherte. Ich sollte abwarten, bis sie die Tür öffnet, und sie dann anspringen, dachte ich. Sofort schwappte ein tief in mir verwurzelter Instinkt an die Oberfläche, das Zögern, einen Unschuldigen anzugreifen. Doch dieses Zögern wurde von einem anderen Gedanken verdrängt: Entweder sie oder ich. Ich spannte mich an.
    Inna stellte sich so dicht vor die Tür, dass sie mir geschickt die Sicht versperrte, als sie die Kombination eintippte. Angesichts der Tatsache, dass sie recht lange brauchte, um alle Zahlen einzugeben, musste der Code ziemlich lang sein. Die Tür öffnete sich mit einem Klicken, und ich machte mich bereit zu handeln. Dann – entschied ich mich im letzten Moment doch dagegen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass dort draußen eine ganze Armee von Strigoi wartete. Wenn ich Inna benutzte, um zu fliehen, hatte ich wahrscheinlich nur eine einzige Chance. Und ich musste dafür sorgen, diese Chance auch zu nutzen. Also rutschte ich, anstatt aufzuspringen, nur ein wenig zur Seite, sodass ich an ihr vorbeischauen konnte. Sie war genauso schnell wie zuvor und schlüpfte hinaus, sobald sich die Tür öffnen ließ. Aber in diesem Moment erhaschte ich einen Blick auf einen kurzen Flur und auf etwas, das aussah wie eine weitere schwere Tür.
    Interessant. Doppeltüren in meinem Gefängnis. Wenn ich ihr also folgte, würde mich diese Tür an einer unmittelbaren Flucht hindern. Inna konnte einfach an der anderen verschlossenen Tür warten, bis Strigoi-Verstärkung auftauchte. Das erschwerte die Dinge zwar, aber dieses neue Verständnis der Szenerie bescherte mir zumindest einen Funken Hoffnung. Ich musste nur noch herausfinden, was ich mit dieser Information anfangen sollte, vorausgesetzt, ich hatte meine einzige Chance nicht bereits vertan, weil ich jetzt nicht gehandelt hatte. Nach allem, was ich wusste, konnte Dimitri jederzeit hereinspazieren und mich zu einem Strigoi machen.
    Ich seufzte. Dimitri, Dimitri, Dimitri.
    Mein Blick fiel auf den Stapel Kleidung, den Inna mir gebracht hatte, und ich

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