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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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herrlich. Ich hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie so wunderbar gefühlt. Es erinnerte mich ein wenig an die Zeit, als Lissa von mir getrunken hatte. Das war schon umwerfend gewesen, aber dies hier … dies war zehnmal besser. Hundertmal besser. Das Hochgefühl, das der Biss eines Strigoi einem bescherte, war viel größer als bei einem Moroi. Es war, als verliebe man sich zum ersten Mal, erfüllt von einer alles verzehrenden Glückseligkeit.
    Als er sich zurückzog, fühlte es sich an, als seien alles Glück und alles Staunen aus der Welt verschwunden. Er fuhr sich mit der Hand über den Mund, und ich starrte ihn mit großen Augen an. Mein erster Impuls war, ihn zu fragen, warum er aufgehört hatte, doch dann kam ich langsam wieder zu mir, drängte mich an der seligen Benommenheit vorbei, in die sein Biss mich gestürzt hatte.
    „Warum … was …“ Meine Worte klangen ein wenig vernuschelt. „Du hast gesagt, es sei meine Entscheidung …“
    „Das ist es auch“, erwiderte er. Seine eigenen Augen waren groß, und auch sein Atem ging schwer. Die letzten Minuten hatten auf ihn die gleiche Wirkung gehabt wie auf mich. „Ich tue das nicht, um dich zu erwecken, Roza. Ein solcher Biss wird dich nicht verwandeln. Das hier … nun, das hier ist einfach nur Spaß …“
    Dann kehrte sein Mund zu meinem Hals zurück, um abermals zu trinken, und ich verlor jegliches Gefühl für die Welt um mich herum.

 
    20
    Die Tage danach kamen mir vor wie ein Traum. Ehrlich gesagt, kann ich nicht einmal sagen, wie viele Tage eigentlich verstrichen waren. Vielleicht nur ein einziger. Vielleicht Hunderte.
    Ich hatte auch das Gefühl für Tag und Nacht verloren. Meine Zeit teilte sich nur noch ein in die mit Dimitri und die ohne ihn. Er war meine Welt. Wenn er nicht da war, wurde jede Sekunde zur Qual. Ich verbrachte die Zeit, so gut ich konnte, aber sie schien sich ewig hinzuziehen. Während dieser Zeiten war der Fernseher mein bester Freund. Ich lag dann stundenlang auf dem Sofa und verfolgte nur mit halber Aufmerksamkeit, was vor sich ging. Passend zu all dem Luxus der Suite hatte ich Zugang zum Satellitenfernsehen, was bedeutete, dass wir tatsächlich einige amerikanische Sendungen empfangen konnten. Doch im Grunde war ich mir gar nicht so sicher, ob es für mich überhaupt einen Unterschied machte, ob Russisch oder Englisch gesprochen wurde.
    Inna schaute weiterhin regelmäßig nach mir. Sie brachte mir meine Mahlzeiten und erledigte meine Wäsche – ich trug die Kleider jetzt doch – und wartete jedes Mal auf diese für sie so typische schweigende Art, ob ich sonst noch etwas benötigte. Ich brauchte jedoch nie etwas – zumindest nicht von ihr. Ich wollte nur Dimitri. Wann immer sie die Wohnung verließ, erinnerte sich ein winziger Teil von mir daran, dass ich doch eigentlich noch etwas tun sollte … genau, ihr folgen, das war es. Ich hatte irgendeinen Plan gehabt, den Ausgang genauer unter die Lupe zu nehmen und ihn als Fluchtweg zu benutzen, richtig? Mittlerweile hatte dieses Vorhaben jedoch seinen Reiz für mich verloren. Der Aufwand erschien mir einfach zu groß.
    Und dann, endlich, besuchte Dimitri mich, und die Monotonie wurde durchbrochen. Eng umschlungen lagen wir auf meinem Bett. Wir schliefen zwar nicht miteinander, aber wir küssten uns und berührten uns und verloren uns in dem Wunder, das der Körper des anderen für uns darstellte – manchmal nur sehr spärlich bekleidet. Nach einiger Zeit fiel es mir schwer zu glauben, dass ich einst vor seiner neuen Erscheinung Angst gehabt hatte. Sicher, die Augen waren ein wenig erschreckend, aber er war immer noch umwerfend … immer noch unglaublich sexy. Und nachdem wir eine Weile geredet und geknutscht hatten – manchmal stundenlang –, ließ ich mich von ihm beißen. Dann durchströmte mich dieses Glücksgefühl … diese wundervolle, kostbare Chemikalienflut, die mich von all meinen Problemen befreite. Was ich je an Zweifeln in Bezug auf die Existenz Gottes gehabt hatte, verschwand in diesen Augenblicken, denn ganz gewiss berührte ich Gott, wenn ich mich in seinem Biss verlor. Das war der Himmel auf Erden.
    „Lass mich deinen Hals sehen“, sagte er eines Tages.
    Wir lagen wie gewöhnlich auf dem Bett – ich auf der Seite und er an meinen Rücken gekuschelt, mit einem Arm um meine Taille. Ich rollte mich herum und strich mein Haar beiseite, das mir über den Hals und über das Dekolleté gefallen war. Das Kleid, das ich heute trug, war ein dunkelblaues,

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