Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
Vom Netzwerk:
Ich hätte es nicht von jemand anderem hören dürfen.“
    „Jill …“
    „… ist nicht das Problem. Du bist es.“
    Für einen Moment war Lissa vor Schreck wie gelähmt. „Worauf willst du hinaus?“
    „Ich …“ Christian wirkte plötzlich erschöpft. Er rieb sich die Augen. „Ich weiß nicht. Es ist nur … die Dinge waren in letzter Zeit ziemlich schwierig. Ich kann einfach … ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich mit alldem umgehen kann. Schon bevor du weggegangen bist, hast du ständig Streit mit mir gesucht, und jetzt das!“
    „Warum willst du mir nicht zuhören? Es war nichts! Sogar Avery hat mir recht gegeben.“
    „Oh“, sagte Christian sarkastisch, „wenn Avery dir recht gegeben hat, muss es ja wohl okay gewesen sein.“
    Lissas Gereiztheit reckte ihr hässliches Haupt. „Was soll das jetzt wieder heißen? Ich dachte, du magst sie.“
    „Tue ich auch. Aber es gefällt mir nicht, dass du dich in letzter Zeit eher ihr anvertraust als mir.“
    „Du hattest kein Problem damit, dass ich mich Rose anvertraut habe.“
    „Avery ist nicht Rose.“
    „Christian …“
    Er schüttelte den Kopf. „Hör zu, ich will eigentlich nicht mehr zum Abendessen gehen. Ich muss einfach nachdenken.“
    „Wann sehe ich dich wieder?“, fragte sie verzweifelt. Ihre Wut war durch Furcht verdrängt worden.
    „Keine Ahnung. Später.“
    Er ging ohne ein weiteres Wort. Lissa starrte ihm entsetzt nach, als er die Lobby verließ. Sie wollte sich an seine Brust werfen, ihn anflehen, zurückzukommen und ihr zu verzeihen. Es waren jedoch zu viele Leute in der Nähe, und sie weigerte sich, eine Szene zu machen – oder ihm seinen Freiraum zu nehmen. Stattdessen wandte sie sich an die einzige Hilfsquelle, die ihr verblieben war: Avery.
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dich heute noch wiederzusehen“, sagte Avery, als sie ihr die Tür öffnete. „Was hast du – Himmelherrgott! Was ist passiert?“
    Sie führte Lissa in ihr Zimmer und verlangte, die ganze Geschichte zu hören. Unter reichlich Tränen und in einem beinahe hysterischen Durcheinander von Worten berichtete Lissa, was mit Christian vorgefallen war. „Und ich weiß nicht, was er gemeint hat. Will er sich von mir trennen? Wird er später zu mir kommen, um zu reden? Soll ich zu ihm gehen?“ Lissa vergrub das Gesicht in den Händen. „O Gott. Du glaubst doch nicht, dass da etwas zwischen ihm und Jill läuft, oder?“
    „Dem Küken? Nein!“ rief Avery aus. „Natürlich nicht. Hör mal, du musst dich beruhigen. Du machst mir Angst. Es wird schon alles wieder gut werden.“ In Averys Gesicht zeigten sich Sorgenfalten, und sie ging los, um Lissa ein Glas Wasser zu holen. Dann überlegte sie es sich anders und schenkte ihr stattdessen ein Glas Wein ein.
    Während Lissa allein dasaß, wurde sie von einem Gefühlschaos heimgesucht. Sie verabscheute sich für das, was sie getan hatte. Sie hatte das Gefühl, als stimme etwas nicht mit ihr. Zuerst entfremdete sie sich von mir und jetzt auch noch von Christian. Warum konnte sie ihre Freunde nicht halten? Was war dazu notwendig? Wurde sie wirklich verrückt? Sie war verzweifelt und hatte den Eindruck, sich selbst nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Und sie …
    Peng!
    Plötzlich und ohne Vorwarnung wurde ich aus Lissas Wahrnehmung hinausgestoßen.
    Ihr ganzes Denken und Fühlen war plötzlich restlos verschwunden. Ich hatte mich weder aus freien Stücken daraus zurückgezogen, noch hatte mich etwas in meinem eigenen Körper zurückgerissen. Ich stand einfach ganz allein im Raum. Noch nie, niemals war mir etwas Derartiges widerfahren. Dies war wie … nun, wie rohe Gewalt gewesen. Als sei eine Glaswand oder ein Kraftfeld vor mir heruntergekracht und hätte mich zurückgedrängt. Diese Macht war von außerhalb gekommen. Von mir selbst kam sie jedenfalls nicht.
    Aber was konnte es gewesen sein? War es Lissa selbst gewesen? Meines Wissens hatte sie mich noch nie in ihrem Kopf spüren können. Hatte sich das womöglich verändert? Hatte sie mich hinausgeworfen? Waren ihre aufgewühlten Gefühle so stark geworden, dass für mich kein Platz mehr blieb?
    Ich hatte keine Ahnung, und das Ganze gefiel mir nicht. Als es geschah, hatte ich nicht nur den Eindruck gehabt, weggestoßen zu werden, da war auch noch ein anderes seltsames Gefühl gewesen. So etwas wie ein Flattern, als hätte jemand in mich hineingegriffen und meinen Geist gekitzelt. Dann wurde mir abwechselnd heiß und kalt, und sobald ich aus ihrem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher