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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Opfer nicht einfach ein Opfer – zumal jede Menge Strigoi früher königliche Moroi waren?“
    „Das bedarf einer komplizierten Antwort. Ein wichtiger Grund für die Jagd auf königliche Moroi ist Furcht. In deiner alten Welt stehen die Royals über allen anderen. Sie bekommen die besten Wächter, den besten Schutz.“ Ja, das entsprach zweifellos der Wahrheit. Diese Entdeckung hatte Lissa bei Hofe auch schon gemacht. „Wenn wir sie trotz allem dennoch erwischen können, was bedeutet das dann? Es bedeutet, dass absolut niemand sicher ist. Es schafft Furcht, und Furcht bringt die Leute dazu, törichte Dinge zu tun. So werden sie zu einer leichteren Beute.“
    „Das ist abscheulich.“
    „Jäger oder …“
    „Ja, ja, ich weiß. Jäger oder Gejagter.“
    Er kniff die Augen ein wenig zusammen. Die Unterbrechung gefiel ihm anscheinend nicht. Er ließ es jedoch auf sich beruhen. „Außerdem ist es von Nutzen, die Führung der Moroi zu untergraben. Auch das schafft Instabilität.“
    „Aber vielleicht wären die Moroi mit einem Führungswechsel sogar besser dran“, meinte ich. Er warf mir abermals einen merkwürdigen Blick zu, und ich war selbst ein wenig erschrocken. Es fing schon wieder an, ich dachte wie Victor Dashkov. Mir wurde klar, dass ich besser den Mund halten sollte. Ich benahm mich nicht wie sonst, wenn ich umnebelt und high war. „Was ist mit dem Rest?“
    „Der Rest …“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Der Rest ist Prestige. Wir tun es um des Ruhmes willen. Es verbessert unseren Ruf, und es ist äußerst befriedigend zu wissen, für die Vernichtung von etwas verantwortlich zu sein, das andere im Lauf von Jahrhunderten nicht haben zerstören können.“
    Simple Strigoi-Denkweise. Bosheit, Jagd und Tod. Andere Gründe brauchten sie nicht.
    Dimitris Blick wanderte an mir vorbei zu meinem Nachttisch. Dort legte ich abends meinen Schmuck ab. All seine Geschenke waren dort ausgebreitet und glitzerten wie ein Piratenschatz. Er griff über mich hinweg und hob das Nazar an seiner Kette hoch. „Du hast das immer noch.“
    „Jep. Obwohl er nicht so hübsch ist wie deine Sachen.“ Der Anblick des blauen Auges erinnerte mich an meine Mutter. Ich hatte seit sehr langer Zeit nicht mehr an sie gedacht. In Baja hatte ich Olena zunehmend als eine zweite Mutter angesehen, aber jetzt … jetzt sehnte ich mich irgendwie nach meiner eigenen. Janine Hathaway mochte weder kochen noch putzen, doch sie war klug und kompetent. Und in mancher Hinsicht, so wurde mir schlagartig bewusst, dachten wir ganz ähnlich. Ich hatte meine Charakterzüge von ihr geerbt, und ich war mir absolut sicher, dass sie in dieser Situation nicht aufgehört hätte, Fluchtpläne zu schmieden.
    „Das hier habe ich noch nie gesehen“, bemerkte Dimitri. Er legte das Nazar beiseite und griff nach dem schlichten Silberring, den Mark mir geschenkt hatte. Seit ich das letzte Mal im Haus der Belikovs gewesen war, hatte ich ihn nicht mehr getragen und einfach neben das Nazar auf den Tisch gelegt.
    „Ich habe ihn bekommen, als ich …“ Ich brach ab, denn mir wurde klar, dass ich ihm von meinen Reisen vor Nowosibirsk noch nie erzählt hatte.
    „Während du was?“
    „Während ich in deiner Heimatstadt war. In Baja.“
    Dimitri spielte mit dem Ring, pflanzte ihn von einer Fingerspitze auf die nächste, aber als ich den Namen aussprach, hielt er inne und sah mich an. „Du warst dort?“ Seltsamerweise hatten wir nicht viel über meine Zeit in Russland geredet. Ich hatte Nowosibirsk einige Male erwähnt, aber das war auch schon alles gewesen.
    „Ich dachte, dass du dort sein würdest“, erklärte ich. „Ich wusste nicht, dass die Strigoi in den Städten hier auf die Jagd gehen. Ich habe bei deiner Familie gewohnt.“
    Sein Blick kehrte zu dem Ring zurück. Er spielte weiter damit herum, ließ ihn kreiseln und rollte ihn umher. „Und?“
    „Und … sie waren nett. Ich mochte sie. Ich habe viel mit Viktoria unternommen.“
    „Warum war sie nicht in der Schule?“
    „Es war Ostern.“
    „Ah, richtig. Wie ging es ihr?“
    „Gut“, antwortete ich schnell. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, ihm von jenem letzten Abend mit ihr und Rolan zu erzählen. „Karolina geht es ebenfalls gut. Sie erinnert mich an dich. Einmal hat sie ein paar Dhampir-Typen, die Ärger machen wollten, ziemlich hart angefahren.“
    Er lächelte abermals, und es war … nett. Ich meine, die Reißzähne machten sein Lächeln nach wie vor unheimlich, aber diesmal

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