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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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also nicht im Haus, was schon mal ganz gut war. Er war draußen, anscheinend auf der Seite des Hauses, wo auch mein Zimmer lag. Lautlos trat ich durch die Vordertür des Hauses und schlich so leise wie die Nacht um die Ecke.
    Die Übelkeit nahm wieder zu, als ich mich der Scheune näherte, und ich konnte mich einer gewissen Selbstgefälligkeit nicht erwehren. Ich würde diesen Strigoi überraschen, der geglaubt hatte, er könne sich zum Abendessen in ein winziges Menschendorf schleichen. Da. Direkt neben dem Eingang der Scheune erkannte ich einen langen Schatten, der sich bewegte. Erwischt, dachte ich. Ich hielt den Pflock bereit und machte Anstalten, den Strigoi anzuspringen …
    … doch dann traf mich etwas an der Schulter.
    Ich stolperte, war völlig perplex und blickte in das Gesicht eines Strigoi. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Schatten neben der Scheune sich als weiterer Strigoi entpuppte, der direkt auf uns zumarschierte. Panik fuhr mir durch die Glieder. Es waren zwei, und mein geheimes Warnsystem hatte den Unterschied nicht bemerkt. Schlimmer noch, sie waren im Vorteil.
    Sofort durchzuckte mich ein Gedanke: Was, wenn einer von ihnen Dimitri ist?
    Dem war aber nicht so. Zumindest war der Strigoi direkt neben mir nicht Dimitri. Sondern eine Frau. Für den zweiten Strigoi musste ich erst noch ein Gefühl bekommen. Dieser näherte sich mir von der anderen Seite, und er war schnell. Doch ich musste mich zunächst der unmittelbaren Bedrohung widmen und stieß mit meinem Pflock nach der Frau, in der Hoffnung, sie wenigstens zu verletzen, aber sie wich blitzschnell aus, sodass ich kaum mitbekam, wie sie sich bewegte. Fast beiläufig schlug sie nach mir. Ich war zu langsam und sauste auf den anderen Strigoi zu – einen Typen, der nicht Dimitri war.
    Ich reagierte sofort, sprang auf und trat nach ihm. Ich streckte den Pflock aus und schuf auf diese Weise etwas Abstand zwischen uns, aber das nützte mir ziemlich wenig, da die Frau nun von hinten kam, mich packte und an sich riss. Ich stieß einen gedämpften Schrei aus und spürte ihre Hände an meiner Kehle. Mir war sofort klar, dass sie wahrscheinlich vorhatte, mir das Genick zu brechen. Für Strigoi war das eine schnelle und einfache Technik, die es ihnen ermöglichte, das Opfer zunächst wegzuschleifen, um anschließend in Ruhe zu trinken.
    Ich setzte mich heftig zur Wehr, und ihre Hände verrutschten auch leicht, aber als der andere Strigoi sich über uns beugte, wusste ich, dass es sinnlos war. Sie hatten mich überrascht. Sie waren zu zweit. Sie waren stark.
    Wieder stieg Panik in mir auf, ein überwältigendes Gefühl von Furcht und Verzweiflung. Angst verspürte ich jedes Mal, wenn ich gegen einen Strigoi kämpfte, aber diese Furcht erreichte mittlerweile die Grenze meiner Belastbarkeit. Sie war diffus und außer Kontrolle, und ich vermutete, dass sich ein wenig von dem Wahnsinn und der Dunkelheit hineinmischte, die ich von Lissa aufgenommen hatte. Gefühle explodierten in mir, und ich fragte mich, ob diese Regungen mich umbringen würden, noch bevor die Strigoi es taten. Die Gefahr, jetzt zu sterben, war jedenfalls nicht von der Hand zu weisen – und das bedeutete, dass Sydney und die anderen getötet werden würden. Der Zorn und der Kummer, die mit diesem Gedanken einhergingen, raubten mir die Sinne.
    Dann schien plötzlich die Erde aufzubrechen. Überall schossen durchscheinende Gestalten aus dem Boden, die matt in der Dunkelheit schimmerten. Einige sahen aus wie normale Leute. Andere waren einfach grauenhaft, mit ausgezehrten Gesichtern wie Totenschädel. Geister. Phantome. Sie umringten uns, und ihre Gegenwart ließ mir die Haare zu Berge stehen und bescherte mir so heftige Kopfschmerzen, dass ich glaubte, mein Schädel würde platzen.
    Die Geister wandten sich alle in meine Richtung. So etwas war mir schon einmal passiert, in einem Flugzeug, als derartige Erscheinungen mich umschwärmt hatten und drohten, mich zu aufzuzehren. Ich riss mich zusammen und versuchte verzweifelt, jene Kraft heraufzubeschwören, die Barrieren aufbauen konnte, um mich gegen die Geisterwelt abzuschirmen. Diese Fähigkeit hatte ich zwar erst lernen müssen, sie bereitete mir aber normalerweise keine Probleme. Doch die Verzweiflung und Panik in dieser Situation hatten meine Kontrolle geknackt. In diesem furchtbaren Moment, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ, wünschte ich mir selbstsüchtig, Mason hätte keinen Frieden gefunden und diese Welt verlassen. Ich

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