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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Ihnen für den Rest des Lebens ergehen.“
    Ich hatte ihn gerade damit aufziehen wollen, dass er immer und überall dazu neigte, profunde Lebensweisheiten zu verkünden, doch dann fiel mir auf, dass er recht hatte. Als ich damals erst anfing, mich in Dimitri zu verlieben, ließen diese Gefühle keinen Raum für irgendetwas anderes. Noch nie zuvor hatte ich etwas Derartiges empfunden. Ich war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass ich ihn unmöglich noch mehr lieben könnte. Aber jetzt, nachdem ich die Sache mit Mason und den Strigoi erlebt hatte, war alles anders. Ich liebte Dimitri sogar noch intensiver. Ich liebte ihn auf andere Art, auf eine tiefere Art. Vermutlich wusste ich ihn nur noch mehr zu schätzen, weil ich so schmerzlich erfahren hatte, wie zerbrechlich das Leben war. Mir war klar geworden, wie viel er mir bedeutete und wie traurig ich sein würde, sollte ich ihn jemals verlieren.
    „Meinen Sie, es wäre nett, dort oben eine Hütte zu haben?“, fragte ich und deutete auf einen nahen Gipfel. „Draußen im Wald, da wo niemand Sie finden könnte?“
    „ Ich würde es bestimmt nett finden. Aber ich denke, Sie würden sich langweilen.“
    Ich versuchte, mir auszumalen, wie es wohl wäre, mit ihm irgendwo in der Wildnis festzusitzen. Ein kleiner Raum, ein Kamin, ein Bett … ich konnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es jemals langweilig werden würde. „Es wäre bestimmt gar nicht so übel, wenn wir Kabelfernsehen hätten. Und Internet.“ Und Körperwärme.
    „Oh, Rose.“ Er lachte zwar nicht, aber ich konnte erkennen, dass er lächelte. „Ich glaube nicht, dass Sie jemals an einem ruhigen Ort glücklich wären. Sie brauchen immer eine Beschäftigung.“
    „Wollen Sie damit etwa sagen, ich hätte eine kurze Aufmerksamkeitsspanne?“
    „Ganz und gar nicht. Ich will damit sagen, dass in Ihnen ein Feuer brennt, das alles antreibt, was Sie tun, das in Ihnen ein Verlangen weckt, die Welt zu verbessern und auch jene, die Sie lieben. Und sogar für diejenigen einzutreten, die Sie nicht besser machen können. Das ist nur eine Ihrer wunderbaren Eigenschaften.“
    „Nur eine, hm?“ Ich sprach in unbekümmertem Tonfall, aber seine Worte hatten mich wahnsinnig gefreut. Es war ihm ernst damit gewesen, als er sagte, er halte diese Eigenschaften für wunderbar, und zu spüren, dass er stolz auf mich war, bedeutete mir in diesem Moment mehr als alles andere.
    „Eine von vielen“, sagte er. Dann richtete er sich auf und sah mich an. „Also, keine friedliche Hütte für Sie. Jedenfalls nicht, bevor Sie eine sehr, sehr alte Frau sind.“
    „So um die vierzig etwa?“
    Er schüttelte resignierend den Kopf und stand auf, ohne meinen Scherz mit einer Reaktion zu würdigen. Trotzdem betrachtete er mich noch immer mit der gleichen Zuneigung, die ich in seiner Stimme gehört hatte. Es lag auch Bewunderung in seinem Blick, und ich glaubte, ich könne niemals unglücklich sein, solange Dimitri mich für wunderbar und schön hielt. Dann beugte er sich vor und reichte mir die Hand. „Es ist Zeit.“
    Ich nahm seine Hand und ließ mich von ihm hochziehen. Als wir beide standen, hielten wir uns einen Herzschlag länger fest als nötig gewesen wäre. Doch dann ließen wir wieder los und betrachteten unser Werk. Zwei perfekte Schneeengel – einer viel, viel größer als der andere. Vorsichtig darauf bedacht, mich innerhalb der Konturen zu bewegen, bückte ich mich und stocherte über jeden Kopf sorgfältig eine kurze horizontale Linie in den Schnee.
    „Was soll das denn sein?“, fragte er, als ich wieder neben ihn trat.
    „Heiligenscheine“, antwortete ich mit einem Grinsen. „Für himmlische Geschöpfe wie uns.“
    „Das scheint mir doch ein bisschen übertrieben zu sein.“
    Wir betrachteten unsere Engel noch ein wenig länger, aber im Grunde eben die Stelle, an der wir in diesem süßen, stillen Augenblick Seite an Seite gelegen hatten. Ich wünschte, das, was ich gesagt hatte, wäre wirklich wahr, dass wir tatsächlich unsere Spuren auf diesem Berg hinterlassen konnten. Aber ich wusste natürlich, dass unsere Engel nach dem nächsten Schneefall im Weiß verschwinden und somit nicht mehr sein würden als eine schöne Erinnerung.
    Dimitri berührte mich sanft am Arm, und ohne ein weiteres Wort drehten wir uns um und kehrten zum Wagen zurück.
    Verglichen mit dieser Erinnerung an Dimitri und der Art und Weise, wie er mich dort draußen auf dem Berg angesehen hatte, wirkte der Engel, der mich in dieser

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