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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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hatten das gleiche bronzefarbene Haar und den gleichen mageren Körperbau. Brüder, wie es schien.
    Der Blick von Nikolais Bruder fiel auf mich, und seine Miene hellte sich auf. „Und du musst dann wohl das unversprochene amerikanische Mädchen sein.“ Es überraschte mich nicht, dass er wusste, wer ich war. Nach der Gedenkzeremonie wussten die meisten Dhampire aus dem Ort jede Menge Geschichten über die junge Amerikanerin zu erzählen, die Schlachten gegen die Strigoi ausgefochten hatte, die aber weder eine Versprechensmarkierung noch ein Abschlusstattoo trug.
    „Ich bin Rose“, sagte ich. Zwar wusste ich noch nicht, was es mit diesen jungen Burschen auf sich hatte, aber ich würde ihnen gegenüber gewiss keine Furcht zeigen. Nikolais Bruder schien mein Selbstbewusstsein sehr zu schätzen und schüttelte mir die Hand.
    „Ich bin Denis.“ Er zeigte auf seine Freunde. „Artur und Lew.“
    „Seit wann seid ihr wieder in der Stadt?“, fragte Nikolai, der noch immer keineswegs glücklich über dieses Wiedersehen zu sein schien.
    „Erst seit heute Morgen.“ Denis wandte sich an Viktoria. „Ich habe das mit deinem Bruder gehört. Es tut mir leid.“
    Viktorias Züge waren wie versteinert, aber sie nickte höflich. „Danke.“
    „Ist es wahr, dass er bei der Verteidigung von Moroi gefallen ist?“
    Der höhnische Unterton in Denis’ Stimme gefiel mir absolut nicht, doch es war Karolina, die meine wütenden Gedanken in Worte fasste. Mir war nicht einmal aufgefallen, dass sie sich unserer Gruppe genähert hatte. Sie wirkte ganz und gar nicht glücklich darüber, Denis hier zu sehen.
    „Er ist im Kampf gegen Strigoi gefallen. Er starb als Held.“
    Denis zuckte, unberührt von der Wut in ihrer Stimme, die Achseln. „Tot ist er trotzdem. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Moroi ihn noch jahrelang besingen werden.“
    „Das werden sie“, erwiderte ich. „Er hat eine ganze Menge von ihnen gerettet. Und auch Dhampire.“
    Denis’ Aufmerksamkeit fiel wieder auf mich, und einen Moment lang musterte er mich mit nachdenklichem Blick. „Ich habe gehört, dass du auch dabei warst. Dass man euch beide in eine aussichtslose Schlacht geschickt hat.“
    „Sie war nicht aussichtslos. Wir haben gesiegt.“
    „Würde Dimitri das auch behaupten, wenn er noch lebte?“
    Karolina verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du nur hier bist, um Ärger zu machen, dann solltest du besser von hier verschwinden. Dies ist eine Kirche.“ Es war schon witzig. Als ich Karolina kennenlernte, hatte ich sie für sanft und freundlich gehalten, für eine ganz normale junge Mutter, die jeden Tag arbeiten ging, um ihre Familie zu ernähren. Doch in diesem Moment ähnelte sie Dimitri mehr denn je. Ich erkannte die gleiche Stärke in ihr, diese Wildheit, die sie dazu trieb, all jene zu beschützen, die sie liebte, und ihren Feinden mutig die Stirn zu bieten. Auch wenn diese Männer nicht direkt ihre Feinde waren. Ich verstand, ehrlich gesagt, auch noch nicht, wer sie eigentlich waren.
    „Wir unterhalten uns nur“, sagte Denis. „Ich will doch bloß verstehen, was deinem Bruder zugestoßen ist. Glaub mir, ich halte seinen Tod für eine Tragödie.“
    „Er hätte es nicht bereut“, erklärte ich ihnen. „Er ist im Kampf für das gestorben, woran er geglaubt hat.“
    „Bei der Verteidigung anderer, die ihn nicht mal wirklich zu schätzen wussten.“
    „Das ist nicht wahr.“
    „Ach, nein?“ Denis bedachte mich mit einem schiefen Lächeln. „Warum arbeitest du dann nicht für die Wächter? Du hast Strigoi getötet, aber du hast keine Versprechensmarkierung. Nicht einmal ein Abschlusstattoo, wie ich gehört habe. Warum bist du nicht da draußen und wirfst dich vor die Moroi, um sie zu beschützen?“
    „Denis“, sagte Nikolai gequält, „bitte, geh einfach.“
    „Wer redet denn mit dir, Kolja?“ Denis’ Blick ruhte nach wie vor auf mir. „Ich versuche lediglich, Rose zu verstehen. Sie tötet Strigoi, arbeitet aber nicht für die Wächter. Sie ist offensichtlich anders als der Rest von euch verweichlichten Leuten in dieser Stadt. Vielleicht ist sie mehr so wie wir.“
    „Sie ist ganz und gar nicht wie ihr“, blaffte Viktoria.
    Jetzt erst kapierte ich, und ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken. Das war also die Art von Dhampiren, von denen Mark mir erzählt hatte. Die sogenannten Unversprochenen. Die Einzelkämpfer, die sich allein auf die Jagd nach Strigoi begaben, diejenigen, die sich weder niederließen

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