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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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noch irgendwelchen Wächtern unterstellt waren. Eigentlich hätte ich mich gar nicht über sie aufregen dürfen, nicht wirklich jedenfalls. Denn in gewisser Hinsicht hatte Denis sogar recht. Wenn man die Angelegenheit auf die denkbar einfachste Art betrachtete, war ich tatsächlich wie sie. Und doch … diese jungen Männer strahlten etwas aus, das mir gehörig gegen den Strich ging.
    „Warum bist du denn dann in Russland?“, fragte einer von Denis’ Freunden. Ich konnte mich schon nicht mehr an seinen Namen erinnern. „Das ist eine ziemlich lange Reise für dich. Du wärst doch nicht ohne guten Grund hierhergekommen.“
    Viktoria wurde langsam genauso wütend wie ihre Schwester. „Sie ist hergekommen, um uns von Dimka zu erzählen.“
    Denis musterte mich. „Ich glaube vielmehr, dass sie hier ist, um Jagd auf Strigoi zu machen. Russland bietet einfach eine größere Auswahl als die Staaten.“
    „Sie wäre wohl kaum in Baja, wenn sie Strigoi jagen wollte, du Idiot“, gab Viktoria gelassen zurück. „Sie wäre in Wladiwostok oder Nowosibirsk oder einer ähnlichen Stadt.“
    Nowosibirsk. Dieser Name kam mir bekannt vor. Aber wo hatte ich ihn schon mal gehört? Einen Moment später fiel mir die Antwort ein. Sydney hatte ihn erwähnt. Nowosibirsk war die größte Stadt in Sibirien.
    Denis fuhr fort. „Vielleicht ist sie ja nur auf der Durchreise. Vielleicht wird sie sich uns anschließen, wenn wir morgen nach Nowosibirsk gehen.“
    „Gott im Himmel“, rief ich aus. „Ich stehe direkt vor euch. Hört gefälligst auf, über mich zu reden, als sei ich nicht da. Und warum sollte ich überhaupt mit euch gehen wollen?“
    In Denis’ Augen leuchtete ein leidenschaftliches Fieber. „Es ist ein guter Jagdgrund. Jede Menge Strigoi. Komm mit, und du kannst uns helfen, sie zu jagen.“
    „Und wie viele von euch werden beim nächsten Mal zurückkehren?“, fragte Karolina mit harter Stimme. „Wo ist Timoscha? Wo ist Wassili? Euer Jagdtrupp wird jedes Mal kleiner, wenn ihr wieder hierher zurückkommt. Welcher von euch wird der Nächste sein? Wessen Familie wird als Nächstes trauern?“
    „Du hast gut reden“, gab der Freund zurück. Lew, glaubte ich, war sein Name. „Du bleibst schön hier und tust nichts, während wir losziehen und für deine Sicherheit sorgen.“
    Karolina bedachte ihn mit einem angewiderten Blick, und mir fiel ein, dass sie mit einem Wächter ausging. „Ihr zieht einfach los und stürzt euch, ohne nachzudenken, in irgendwelche gefährliche Situationen. Falls ihr wirklich unsere Sicherheit gewährleisten wollt, dann bleibt hier und verteidigt eure Familien, wenn sie dessen wirklich bedürfen. Wenn ihr Jagd auf Strigoi machen wollt, tretet den Wächtern bei und arbeitet mit jenen, die wenigstens bei Verstand sind.“
    „Die Wächter jagen keine Strigoi!“, rief Denis. „Sie sitzen herum und warten und kriechen vor den Moroi im Staub.“
    Das Bedauerliche daran war, dass er gewissermaßen sogar recht hatte. Aber nicht voll und ganz.
    „Das verändert sich gerade“, sagte ich. „Es gibt eine Bewegung, die sich dafür einsetzt, gegen die Strigoi in die Offensive zu gehen. Außerdem wird darüber gesprochen, dass die Moroi lernen sollten, zusammen mit uns zu kämpfen. Ihr könntet helfen, ein Teil davon zu sein.“
    „So wie du, was?“, lachte er. „Du hast uns immer noch nicht verraten, warum du hier bist und nicht bei ihnen. Dem Rest dieser Gruppe kannst du gerne erzählen, was du willst, aber ich weiß, warum du hier bist. Ich kann es in dir sehen.“ Der verrückte, unheimliche Blick, den er mir zuwarf, brachte mich beinahe auf den Gedanken, dass er das tatsächlich vermochte. „Du weißt, dass es nur eine einzige Methode gibt, um die Welt von dem Bösen zu befreien: Wir müssen es allein tun. Wir müssen uns selbst auf die Suche nach den Strigoi machen und sie einen nach dem anderen töten.“
    „Ohne einen Plan“, ergänzte Karolina. „Ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Konsequenzen.“
    „Wir sind stark, und wir können kämpfen. Das ist alles, was wir wissen müssen, wenn es darum geht, Strigoi zu vernichten.“
    Und das war der Moment, in dem ich begriff. Ich kam endlich dahinter, was Mark mir zu verstehen geben wollte. Denis sprach genau das aus, was ich dachte, seit ich St. Vladimir verlassen hatte. Ich war ohne einen Plan einfach davongelaufen und wollte mich der Gefahr entgegenstürzen, weil ich das Gefühl hatte, eine Mission zu haben, die ich nur allein

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