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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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gestaltete sich beinahe als ein Spiegelbild des vergangenen Abends, als er gekommen war, um mich zu der Totenwache einzuladen. Nur dass sein Gesicht diesmal viel grimmiger wirkte. Eine Sekunde lang dachte ich, er hätte von meinem Besuch bei Dimitri gehört. Oder dass er wegen der Gedenkzeremonie vielleicht schlimmere Schwierigkeiten als erwartet bekommen hatte.
    „Adrian … das ist aber früh für deine Verhältnisse …“ Ich sah zu einer Uhr hinüber und stellte fest, dass ich tatsächlich ziemlich lange geschlafen hatte.
    „Ganz und gar nicht früh“, bestätigte er, immer noch ernst. „Es ist viel los. Ich musste herkommen, um dir die Neuigkeiten zu überbringen, bevor du es von einer anderen Quelle hörst.“
    „Welche Neuigkeiten?“
    „Das Urteil des Rates. Sie haben endlich diesen großen Entschluss gefasst, über den sie debattiert hatten, den, für den sie deine Aussage brauchten.“
    „Moment mal. Sie sind fertig?“ Ich erinnerte mich an das, was Mikhail gesagt hatte: dass der Rat mit einem mysteriösen Thema beschäftigt sei. Wenn er fertig war, dann konnte er sich anderen Dingen zuwenden – sagen wir zum Beispiel der offiziellen Erklärung, dass Dimitri wieder ein Dhampir war. „Das sind großartige Neuigkeiten.“ Und wenn dies wirklich damit zusammenhing, dass mich Tatiana aufgefordert hatte, meine Fähigkeiten zu beschreiben … Nun, bestand wirklich eine Chance, dass man mich doch noch zu Lissas Wächterin ernannte? Konnte die Königin sich wirklich dazu durchgerungen haben? Sie hatte ja gestern Nacht durchaus freundlich gewirkt.
    Adrian betrachtete mich mit einem Ausdruck, den ich noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte: Mitleid. „Du hast keine Ahnung, nicht wahr?“
    „Keine Ahnung wovon?“
    „Rose …“ Er legte mir sanft eine Hand auf die Schulter. „Der Rat hat gerade einen Erlass verabschiedet, nach dem das Mindestalter für Wächter auf sechzehn Jahre herabgesetzt wurde. Dhampire werden in ihrem zweiten Highschooljahr ihren Abschluss machen.“
    „Was?“ Ich musste mich verhört haben.
    „Du weißt doch, wie panisch sie gewesen sind, dass sie nicht genug Wächter haben könnten, oder?“ Er seufzte. „Dies war ihre Lösung, um eure Zahlen zu vergrößern.“
    „Aber sie sind viel zu jung!“, rief ich. „Wie kann denn irgendjemand denken, Sechzehnjährige seien schon bereit, hinauszugehen und zu kämpfen?“
    „Na ja“, antwortete Adrian, „weil du ausgesagt hast, dass sie dazu bereit seien.“
    Mir klappte der Unterkiefer herunter, und alles um mich herum erstarrte. Du hast ausgesagt, dass sie es seien … Nein. Das konnte nicht möglich sein.
    Adrian berührte mich sanft am Arm und versuchte, mich aus meiner Benommenheit zu reißen. „Komm schon. Sie sind noch dabei, es unter Dach und Fach zu bringen. Sie haben die Ankündigung in einer öffentlichen Sitzung gemacht, und einige Leute sind … ein wenig aufgebracht.“
    „Ja, das möchte ich meinen.“ Er brauchte mir das nicht zweimal zu sagen. Ich machte sofort Anstalten, ihm zu folgen, dann aber begriff ich, dass ich noch meinen Schlafanzug trug. Ich zog mich hastig um und bürstete mir das Haar, wobei ich noch immer kaum glauben konnte, was er mir gerade gesagt hatte. Meine Vorbereitung dauerte nur fünf Minuten, dann waren wir auch schon unterwegs. Adrian war zwar nicht übermäßig sportlich, aber er legte ein ziemlich zügiges Tempo vor, während wir auf die Halle des Rates zusteuerten.
    „Wie ist das passiert?“, fragte ich. „Du meinst doch nicht wirklich, dass … dass das, was ich gesagt habe, eine Rolle spielte?“ Ich hatte energisch klingen wollen, aber meine Worte klangen eher flehentlich.
    Er zündete sich eine Zigarette an, ohne stehen zu bleiben, und ich machte mir gar nicht erst die Mühe, ihn dafür zu tadeln. „Es ist offenbar schon seit einer ganzen Weile ein heiß diskutiertes Thema. Die Abstimmung jetzt war ziemlich knapp. Die Leute, die dafür sind, wussten, dass sie eine Menge Beweise vorlegen mussten, um zu gewinnen. Du warst ihr großer Preis: ein halbwüchsiger Dhampir, der lange vor seinem Abschluss links und rechts Strigoi niedermetzelt.“
    „Nicht so lange“, murmelte ich, während sich mein Zorn regte. Sechzehn? Meinten sie das ernst? Es war doch lächerlich. Die Tatsache, dass ich unwissentlich benutzt worden war, um diesen Erlass erst möglich zu machen, verursachte mir Übelkeit. Ich war eine Närrin gewesen zu denken, sie hätten alle meine zahlreichen Verstöße gegen

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