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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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meines Verstoßes gegen die Regeln lief der Herold leuchtend rot an.
    „Sie verletzen das Protokoll des Rates! Setzen Sie sich sofort hin, bevor man Sie aus dem Saal entfernt.“ Er sah zu den Wächtern hinüber, als erwarte er, dass sie auf der Stelle herbeigestürzt kämen. Keiner von ihnen bewegte sich. Entweder betrachteten sie mich nicht als eine Bedrohung, oder sie fragten sich, was ich wohl vorhatte. Ich stellte mir die gleiche Frage.
    Mit einer kleinen, anmutigen Handbewegung brachte Tatiana ihren Herold zum Schweigen. „Ich schätze, es hat heute so viele Verstöße gegen das Protokoll gegeben, dass ein weiterer Zwischenfall keinen Unterschied mehr machen wird.“ Sie fixierte mich mit einem freundlichen Lächeln, einem, das es anscheinend so aussehen lassen sollte, als seien wir Freunde. „Außerdem ist Wächterin Hathaway einer unserer wertvollsten Aktivposten. Es interessiert mich, was sie zu sagen hat.“
    Interessierte es sie wirklich? Es war längst Zeit, das herauszufinden. Ich richtete meine Worte an den Rat.
    „Der Erlass, den Sie soeben verabschiedet haben, ist absolut und vollkommen … wahnsinnig.“ Ich betrachtete es als eine große Leistung meinerseits, dass ich keine Schimpfworte benutzte, denn ich hatte einige Adjektive im Sinn, die erheblich passender gewesen wären. Wer sagte denn, dass ich die Etikette des Rates nicht verstand? „Wie kann einer von Ihnen dort sitzen und denken, es sei in Ordnung, Sechzehnjährige hinauszuschicken, damit sie ihr Leben aufs Spiel setzen?“
    „Es ist doch nur ein Unterschied von zwei Jahren“, sagte der Tarus-Prinz. „Es ist ja nicht so, als schickten wir Zehnjährige aus.“
    „Zwei Jahre sind aber eine lange Zeit.“ Ich dachte einen Moment an mein sechzehntes Jahr. Was war in diesen beiden Jahren geschehen? Ich war mit Lissa davongelaufen, hatte Freunde sterben sehen, war um die Welt gereist, hatte mich verliebt … „Sie können in zwei Jahren ein ganzes Leben leben. Und wenn Sie wollen, dass wir weiter an die Frontlinien gehen – was die meisten von uns bereitwillig tun, wenn wir unseren Abschluss machen –, dann schulden Sie uns diese beiden Jahre.“ Diesmal schaute ich mich nach dem Publikum um. Die Reaktionen waren durchmischt. Einige Leute gaben mir sichtlich recht und nickten. Andere sahen so aus, als könne nichts auf der Welt ihre Meinung ändern, dass der Erlass gerecht war. Wieder andere wollten mir nicht in die Augen sehen … hatte ich sie überzeugt? Waren sie unentschieden? War ihre eigene Selbstsucht ihnen peinlich? Sie mochten der Schlüssel sein.
    „Glauben Sie mir, ich würde es liebend gern sehen, dass Ihre Leute ihre Jugend genießen.“ Nathan Ivashkov hatte das Wort ergriffen. „Aber im Augenblick haben wir diese Option gar nicht. Die Strigoi kommen näher. Wir verlieren mit jedem Tag mehr Moroi und Wächter. Wenn wir mehr Kämpfer hinausschicken, wird das jedoch aufhören, und wirklich, wir vergeuden diese Dhampirfähigkeiten einfach, indem wir zwei Jahre länger warten. Dieser Plan wird unsere beiden Rassen schützen.“
    „Er wird meine Rasse schneller töten!“, sagte ich. Als ich begriff, dass ich womöglich noch anfinge zu schreien, wenn ich die Beherrschung verlor, holte ich tief Luft, bevor ich weitersprach. „Sie werden noch nicht bereit sein. Sie werden nicht über das Ausmaß an Ausbildung verfügen, das sie benötigen.“
    Und das war der Punkt, da Tatiana ihren Meisterstreich tat. „Dennoch waren Sie Ihrem eigenen Eingeständnis nach gewiss in einem so jungen Alter bereit. Sie haben vor ihrem achtzehnten Geburtstag mehr Strigoi getötet, als manche Wächter in ihrem ganzen Leben töten.“
    Ich musterte sie mit schmalen Augen. „Ich“, sagte ich kalt, „hatte einen hervorragenden Lehrer. Einen, den Sie gegenwärtig eingesperrt haben. Wenn Sie über vergeudete Fähigkeiten sprechen wollen, dann gehen Sie und schauen Sie in Ihr eigenes Gefängnis.“
    Eine leichte Unruhe überkam das Publikum, und Tatianas Wir-sind-Kumpel -Gesicht wurde ein wenig kalt. „Das ist kein Thema, über das wir heute reden. Heute geht es um die Verbesserung unseres Schutzes. Ich glaube, Sie haben in der Vergangenheit sogar selbst bemerkt, dass die Wächter Verstärkung benötigen.“ Es waren meine eigenen Worte von gestern Nacht, die mir da ins Gesicht geschleudert wurden. „Verstärkung tut gewiss not. Sie – und viele Ihrer Kameraden – haben bewiesen, dass Sie in der Lage sind, uns zu verteidigen.“
    „Wir waren

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