Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
Vom Netzwerk:
er rau, obwohl ihn ihre Nähe immer noch eindeutig aus dem Gleichgewicht brachte, „ich glaube, es ist dir wirklich nicht ganz ernst damit, Rose helfen zu wollen.“
    Das genügte. Ungeachtet der sexuellen Spannung flammte Ärger in Lissa auf. Sie ballte die Faust und erwischte Christian mit einem satten Schwinger mitten ins Gesicht. Der Schlag hatte zwar nicht die Anmut wie der Hieb, den sie seinerzeit Reed versetzt hatte, aber er zeigte immerhin Wirkung. Bedauerlicherweise verlor sie bei dem Manöver das Gleichgewicht und stolperte auf ihn zu. Die beiden gingen zusammen zu Boden und rissen dabei einen kleinen Tisch und eine Lampe in der Nähe um. Die Lampe schlug auf der Ecke des Tisches auf und zerbrach.
    In der Zwischenzeit war Lissa auf Christian gelandet. Instinktiv legte er die Arme um sie, und wenn der Abstand zwischen ihnen zuvor klein gewesen war, so war er jetzt gar nicht mehr existent. Sie sahen einander in die Augen, und Lissas Herz hämmerte wild in ihrer Brust. Diese verlockende Elektrizität knisterte abermals um sie herum, und die Welt schien jetzt nur noch aus seinen Lippen zu bestehen. Sowohl Lissa als auch ich fragten uns später, ob sie sich vielleicht noch geküsst hätten, aber genau in diesem Moment kam Serena aus dem Schlafzimmer hereingestürzt.
    Sie war in höchster Alarmbereitschaft, der Körper angespannt und bereit, sich mit ihrem Pflock in der Hand einer Armee von Strigoi in den Weg zu stellen. Als sie allerdings sah, womit sie es zu tun hatte, blieb sie abrupt stehen. Alles deutete auf den Taumel der Leidenschaft hin. Zugegeben, die zerbrochene Lampe und die rote Schwellung auf Christians Gesicht passten nicht ganz in dieses Bild. Es war für alle Beteiligten ziemlich peinlich, und Serenas Bereitschaft zum Kampf wich einer Verwirrung.
    „Oh“, sagte sie unsicher. „Entschuldigung.“
    Eine Woge der Verlegenheit schlug über Lissa zusammen, und dazu kam noch ein gewisser Abscheu vor sich selbst, weil Christian eine solche Wirkung auf sie gehabt hatte. Alles in allem war sie wütend auf ihn. Hastig zog sie sich zurück und richtete sich auf. In ihrer Verlegenheit verspürte sie den Drang klarzustellen, dass da nichts Romantisches im Gange war.
    „Es … es ist nicht das, was Sie denken“, stotterte sie und schaute überallhin, nur nicht zu Christian, der sich hochrappelte und genauso gedemütigt zu sein schien wie Lissa. „Wir haben gekämpft. Ich meine, wir haben das Kämpfen trainiert. Ich will lernen, mich gegen Strigoi zu verteidigen. Und sie anzugreifen. Und sie zu pfählen. Also hat Christian mir irgendwie geholfen, das ist alles.“ Ihr Gefasel hatte etwas Niedliches, und es erinnerte mich auf liebenswerte Weise an Jill.
    Serena entspannte sich sichtlich, und während sie diesen leeren Gesichtsausdruck gemeistert hatte, auf den sich alle Wächter so hervorragend verstanden, war offenkundig, dass sie erheitert war. „Nun“, sagte sie, „es sieht nicht so aus, als hätten Sie Ihre Sache sehr gut gemacht.“
    Christian strich sich entrüstet über seine verletzte Wange. „He! Wir waren ziemlich gut. Immerhin habe ich ihr dies hier beigebracht.“
    Serena fand das Ganze immer zwar noch absolut komisch, aber in ihren Augen begann sich nun ein ernstes, nachdenkliches Glitzern zu formen. „Das scheint mir eher ein Glückstreffer gewesen zu sein als irgendetwas sonst.“ Sie zögerte, als stünde sie kurz vor einer großen Entscheidung. Schließlich fuhr sie fort: „Hören Sie, wenn Sie beide es wirklich ernst meinen, dann müssen Sie mal lernen, es richtig zu machen. Ich werde Ihnen das zeigen.“
    Auf. Keinen. Fall.
    Ich war tatsächlich drauf und dran, vom Hof zu fliehen und per Anhalter nach Lehigh zu fahren, um ihnen wirklich zu zeigen, wie man einen Boxhieb landete – mit Serena als meinem Opfer. Doch da riss mich etwas von Lissa fort und in meine eigene Realität zurück. Hans.
    Mir lag schon eine sarkastische Begrüßung auf den Lippen, aber er gab mir keine Chance. „Vergessen Sie die Akten und folgen Sie mir. Man hat Sie gerufen.“
    „Man – was?“ Höchst unerwartet. „Wohin hat man mich gerufen?“
    Seine Miene war grimmig. „Zur Königin.“

 
    14
    Als Tatiana mich das letzte Mal hatte anbrüllen wollen, hatte sie mich einfach in eins ihrer privaten Wohnzimmer geführt. Es war eine seltsame Atmosphäre entstanden, so als tränken wir miteinander Tee – nur dass Leute einander beim Tee für gewöhnlich nicht anschreien. Ich hatte keinen Grund zu

Weitere Kostenlose Bücher