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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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aus dunkelblauer Seide, und auf ihrem kunstvoll geflochtenen Haar prangte eine glänzende Krone aus blauen und weißen Steinen. Bei einem Schönheitswettbewerb hätte ich solche Steine als Zirkonias abgetan. Bei ihr zweifelte ich jedoch keinen Moment lang daran, dass es echte Saphire und Diamanten waren.
    „Danke“, sagte sie. Sie sprach auch mit ihrer königlichen Stimme, volltönend und beeindruckend, so dass sie den Raum ganz ausfüllte. „Wir werden unser Gespräch vom gestrigen Tag fortsetzen.“
    Moment mal … was? Sie hatten auch gestern schon über mich gesprochen? Dann fiel mir auf, dass ich in einer Art schützenden Haltung die Arme um mich geschlungen hatte, und ich ließ sie sofort sinken. Ich wollte nicht schwach wirken, ganz gleich, was sie für mich in petto haben mochten.
    „Heute werden wir die Aussage einer frisch ernannten Wächterin hören.“ Tatianas scharfer Blick fiel auf mich. Der ganze Raum schaute zu mir herüber. „Rosemarie Hathaway, würden Sie bitte vortreten?“
    Ich tat es, wobei ich den Kopf hoch erhoben hielt und eine selbstbewusste Haltung einnahm. Ich wusste nicht genau, wo ich mich hinstellen sollte, daher entschied ich mich für die Mitte des Raums, direkt vor Tatiana. Wenn ich schon in der Öffentlichkeit vorgeführt werden sollte, dann, wünschte ich, hätte mir auch jemand einen Tipp geben können, die schwarzweiße Montur eines Wächters zu tragen. Wie auch immer. Ich würde keine Furcht zeigen, nicht einmal in Jeans und T-Shirt. Ich machte eine kleine, geziemende Verbeugung, dann sah ich ihr direkt in die Augen und wappnete mich für das, was kommen würde.
    „Würden Sie bitte Ihren Namen nennen?“, fragte sie.
    Sie hatte das zwar bereits für mich erledigt, aber ich sagte trotzdem: „Rosemarie Hathaway.“
    „Wie alt sind Sie?“
    „Achtzehn.“
    „Und seit wann sind Sie schon achtzehn?“
    „Seit einigen Monaten.“
    Sie wartete kurz ab, um dieser Bemerkung Bedeutung zu verleihen, als sei es eine wichtige Information. „Miss Hathaway, man hat uns zu verstehen gegeben, dass Sie ungefähr zu dieser Zeit von der Akademie St. Vladimir abgegangen sind. Ist das korrekt?“
    Darum ging es hier? Also gar nicht um den Vegas-Trip mit Lissa?
    „Ja.“ Ich lieferte keine weiteren Informationen. O Gott. Ich hoffte, dass sie nicht auf Dimitri zu sprechen käme. Sie hätte nichts über meine Beziehung zu ihm wissen sollen, aber es ließ sich nicht mit Gewissheit sagen, welche Gerüchte sich hier verbreiteten.
    „Sie sind nach Russland gegangen, um Strigoi zu jagen.“
    „Ja.“
    „Als eine Art persönliche Rache nach dem Angriff auf St. Vladimir?“
    „Ähm … ja.“
    Niemand sagte irgendetwas, aber bei meiner Antwort kam definitiv Bewegung in den Raum. Die Leute rutschten unbehaglich auf ihren Plätzen umher und sahen ihre Nachbarn an. Strigoi weckten immer Furcht, und jemand, der aktiv nach ihnen suchte, war in unserer Welt immer noch eine ungewöhnliche Erscheinung. Seltsamerweise schien Tatiana sehr erfreut über diese Bestätigung zu sein. Wollte sie sie vielleicht später als weitere Munition gegen mich nutzen?
    „Wir würden dann also davon ausgehen“, fuhr sie fort, „dass Sie eine von jenen sind, die direkte Angriffe gegen die Strigoi befürworten?“
    „Ja.“
    „Es gab viele andersartige Reaktionen auf den schrecklichen Angriff auf St. Vladimir“, sprach sie weiter. „Sie sind nicht der einzige Dhampir, der gegen die Strigoi zurückschlagen wollte – obwohl Sie gewiss der Jüngste waren.“
    Ich hatte nichts von anderen gewusst, die auf eigene Faust auf Strigoi-Jagd gingen – na ja, abgesehen von einigen verwegenen Dhampiren in Russland. Wenn das, was meine Reise betraf, die Geschichte war, die sie zu glauben bereit war, dann sollte es mir recht sein.
    „Wir haben sowohl von Wächtern als auch von Alchemisten in Russland Berichte erhalten, nach denen Sie erfolgreich waren.“ Dies war das erste Mal, dass ich die Alchemisten in der Öffentlichkeit erwähnt hörte, aber natürlich waren sie im Rat ein alltägliches Gesprächsthema. „Können Sie mir sagen, wie viele Sie getötet haben?“
    „Ich …“ Ich starrte sie überrascht an. „Ich bin mir nicht sicher, Euer Majestät. Mindestens …“ Ich zermarterte mir das Gehirn. „Sieben.“ Es waren vielleicht mehr gewesen. Sie dachte das Gleiche.
    „Das mag verglichen mit dem, was unsere Quellen sagen, eine bescheidene Schätzung sein“, bemerkte sie großzügig. „Wie dem auch sei, immer

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