Vampire Academy 05
noch eine beeindruckende Zahl. Haben Sie die Strigoi ganz allein getötet?“
„Manchmal ja. Manchmal hatte ich auch Hilfe. Es gab … einige andere Dhampire, mit denen ich eine Weile zusammengearbeitet hatte.“ Technisch gesehen hatte ich auch Hilfe von Strigoi gehabt, aber das würde ich nicht erwähnen.
„Sie waren etwa in Ihrem Alter?“
„Ja.“
Tatiana sagte jetzt nichts mehr, und als habe sie ein Stichwort erhalten, ergriff eine Frau neben ihr das Wort. Ich glaubte, es war die Prinzessin der Familie Conta.
„Wann haben Sie Ihren ersten Strigoi getötet?“
Ich runzelte die Stirn. „Im letzten Dezember.“
„Und Sie waren siebzehn?“
„Ja.“
„Haben Sie diesen Strigoi selbst getötet?“
„Nun … im Wesentlichen schon. Einige Freunde haben geholfen, indem sie ihn ablenkten.“ Ich hoffte, sie würden nicht auf weitere Details drängen. Meinen ersten Strigoi hatte ich getötet, nachdem Mason gestorben war, und abgesehen von den Ereignissen rund um Dimitri quälte mich diese Erinnerung am meisten.
Aber Prinzessin Conta wollte nicht allzu viele weitere Details hören. Sie und andere – die sich dem Verhör bald anschlossen – wollten hauptsächlich etwas über die Anzahl der von mir getöteten Strigoi wissen. Sie hatten aber ein geringes Interesse daran zu erfahren, wann mir andere Dhampire geholfen hatten – wollten jedoch nicht über die Gelegenheiten sprechen, da mir Hilfe von Moroi zuteilgeworden war. Sie gingen auch über meine Strafakte hinweg, was mich verwirrte. Der Rest meiner akademischen Leistungen wurde erwähnt – meine außerordentlichen Zensuren in den Kampfkünsten, dass ich eine der Besten gewesen war, als Lissa und ich in unserem ersten Jahr davongelaufen waren, und wie schnell ich die verlorene Zeit wettgemacht hatte, um mich wieder an die Spitze meiner Klasse zu setzen (zumindest was das Kämpfen betraf). Sie redeten auch darüber, dass ich Lissa beschützt hatte, wann immer wir allein in der Welt gewesen waren, und kamen schließlich noch auf meine außerordentlichen Punktzahlen bei der Prüfung zu sprechen.
„Danke, Wächterin Hathaway. Sie dürfen gehen.“
Tatianas geringschätziger Tonfall ließ keinen Raum für Zweifel. Sie wollte, dass ich verschwand. Ich war auch nur zu gern bereit, mich ihr zu fügen, machte eine weitere Verneigung und eilte dann aus dem Raum. Während ich das tat, warf ich einen schnellen Blick auf Tasha und Adrian, und die Stimme der Königin erklang gerade in dem Moment, als ich durch die Tür trat: „Damit wäre unsere Sitzung für heute beendet. Wir werden morgen wieder zusammenkommen.“
Es überraschte mich nicht, als Adrian mich kurz darauf einholte. Hans hatte mir nicht befohlen, nach der Sitzung zurückzukommen und meine Arbeit wieder aufzunehmen, daher hatte ich beschlossen, dies als freie Zeit zu verstehen.
„Okay“, sagte ich und schob meine Hand in Adrians. „Erleuchte mich mit deiner königlichen politischen Weisheit. Was sollte das eben gerade?“
„Keine Ahnung. Ich bin der Letzte, den du in politischen Belangen fragen solltest“, erwiderte er. „Ich geh ja nicht einmal zu diesen Versammlungen, aber Tasha hat mich im letzten Moment aufgespürt und gesagt, ich solle sie begleiten. Ich vermute, jemand hatte ihr einen Tipp gegeben, dass du dort sein würdest – aber sie war genauso verwirrt wie ich.“
Keiner von uns hatte etwas gesagt, aber mir wurde bewusst, dass ich ihn zu einem der Gebäude führte, die kommerzielle Einrichtungen beherbergten – Restaurants, Geschäfte etc. Plötzlich hatte ich einen entsetzlichen Hunger.
„Ich habe den Eindruck gehabt, dass dies Teil von etwas war, über das sie bereits gesprochen hatten – sie hat ihre letzte Sitzung erwähnt.“
„Die fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wie die von morgen auch. Niemand weiß, worüber sie da reden.“
„Warum haben sie diese dann öffentlich abgehalten?“ Es schien mir nicht fair, dass die Königin und der Rat nach Belieben aussuchen durften, was sie mit anderen teilten. Alles hätte öffentlich sein sollen.
Er runzelte die Stirn. „Wahrscheinlich, weil sie bald eine Abstimmung abhalten werden, und die wird dann öffentlich sein. Wenn deine Aussage irgendeine Rolle spielt, dann möchte der Rat vielleicht dafür sorgen, dass andere Moroi sie bezeugen können – damit jeder die Entscheidung versteht, wenn sie getroffen wird.“ Er hielt inne. „Aber was weiß ich schon? Ich bin ja schließlich kein
Weitere Kostenlose Bücher