Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
Vom Netzwerk:
einige grundlegende Abwehrmanöver üben.“ Er richtete sich auf, ging in die Mitte des Raums und zog einen Tisch aus dem Weg.
    Ich schwöre, wäre da nicht dieser ernste Hintergrund gewesen, es hätte zum Schreien komisch sein können, die beiden zu beobachten, wie sie sich am Kampftraining erprobten.
    „Okay“, sagte er. „Du weißt also schon mal, wie man einen Boxhieb landet.“
    „Was? Das weiß ich nicht!“
    Er runzelte die Stirn. „Du hast doch aber Reed Lazar k.o. geschlagen. Rose hat es bestimmt hundertmal erwähnt. Ich habe sie noch nie so stolz erlebt.“
    „Ich habe einmal in meinem Leben eine einzige Person geschlagen“, bemerkte sie. „Und Rose hat mich dabei geleitet. Ich weiß auch nicht, ob ich es noch einmal tun könnte.“
    Christian nickte ein wenig enttäuscht – nicht enttäuscht wegen ihres Mangels an kämpferischen Fähigkeiten; er war einfach von Hause aus ungeduldig und wollte gleich zum Kern des Kampfgeschäfts vordringen. Nichtsdestoweniger erwies er sich als ein überraschend geduldiger Lehrer, während er die feine Kunst des Boxens und Schlagens umriss. Viele seiner Bewegungen und Aktionen hatte er bei mir abgeschaut.
    Er war ein anständiger Schüler gewesen. Kämpfte er auf Wächterniveau? Nein. Bei weitem nicht. Und Lissa? Sie war zwar klug und tüchtig, aber sie war nicht für eine solche Art Kampf geschaffen, ganz gleich, wie sehr sie bei dieser Sache auch helfen wollte. Es war etwas Wunderschönes gewesen, Reed Lazar diesen Hieb zu verpassen, aber es schien nichts zu sein, das für sie jemals natürlich werden würde. Glücklicherweise begann Christian mit einfachen Ausweichmanövern und der Beobachtung des Gegners. Lissa war zwar nur Anfängerin, aber sie wirkte immerhin vielversprechend. Christian schien das seinen Fähigkeiten als Lehrer zuzuschreiben, aber ich hatte schon immer gedacht, dass Geistbenutzer eine Art übernatürlichen Instinkt hätten, wenn es darum ging, was andere vielleicht als Nächstes tun würden. Ich bezweifelte jedoch, dass es bei Strigoi funktionieren könnte. Nachdem das ein Weilchen so gegangen war, kehrte Christian schließlich wieder zur Offensive zurück, und das war genau der Punkt, an dem es bergab ging.
    Lissas sanfte, heilende Natur kam damit nicht zurecht, und sie weigerte sich, wirklich mit voller Kraft zuzuschlagen, einfach aus Angst, ihm wehzutun. Als er begriff, was da geschah, regte sich sein bissiges Temperament wieder.
    „Komm schon! Halt dich nicht zurück.“
    „Das tu ich doch gar nicht“, protestierte sie und versetzte ihm einen Hieb gegen die Brust, der ihn nicht einmal annähernd aus dem Gleichgewicht brachte.
    Gereizt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Tust du doch! Ich hab dich schon mit mehr Kraft gegen eine Tür klopfen sehen, als du jetzt anwendest, um mich zu schlagen.“
    „Das ist eine lächerliche Metapher.“
    „Und“, fügte er hinzu, „du zielst nicht auf mein Gesicht.“
    „Ich will ja auch keine blauen Flecken hinterlassen!“
    „Also, wenn wir so weitermachen, besteht diese Gefahr bestimmt nicht“, murrte er. „Außerdem könntest du sie gleich wieder heilen.“
    Ihr Gezänk erheiterte mich, aber sein lässiger Hinweis auf Geistbenutzung gefiel mir gar nicht. Ich hatte meine Schuldgefühle wegen des langfristigen Schadens, den der Gefängnisausbruch verursacht haben konnte, noch immer nicht abgeschüttelt.
    Im nächsten Augenblick beugte sich Christian vor, packte sie am Handgelenk und riss sie an sich. Mit der anderen Hand ballte er ihre Finger zur Faust, dann demonstrierte er langsam, wie sie einen Schwinger landen konnte, indem er ihre Faust verzögert zu seinem Gesicht zog. Ihm ging es aber vor allem um die Technik und den Bewegungsablauf, so dass ihre Faust ihn schließlich nur leicht streifte.
    „So einfach ist das nicht …“
    Ihr Protest erstarb, und plötzlich schienen sie beide zu bemerken, in welcher Situation sie sich befanden. Es war kaum Raum mehr zwischen ihnen … er hielt noch immer ihr Handgelenk fest. Seine Finger fühlten sich auf ihrer Haut warm an und sandten Elektrizität durch den Rest ihres Körpers. Die Luft zwischen ihnen schien dick und schwer zu sein, als könnte sie sie einfach einhüllen und zueinander hinziehen. Christians Augen weiteten sich, plötzlich schnappte er nach Luft, und ich hätte gewettet, dass er auf die Nähe zu ihrem Körper ganz ähnlich reagierte.
    Als er wieder zu sich kam, ließ er ihre Hand abrupt los und trat zurück. „Nun“, sagte

Weitere Kostenlose Bücher