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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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das Band. Ich spürte keine Gefahr oder Bedrohung, aber die Neugier veranlasste mich, trotzdem nach Lissa zu schauen. Selbst wenn ich in ihrem Kopf war, wusste ich, dass mein Körper wachsam bliebe, und ich wollte wissen, wie Lissas Prüfung ausgegangen war.
    Natürlich war sie wunderbar ausgegangen. Lissa fuhr zum Hof zurück, erschöpft, aber stolz auf sich selbst. Sie war nicht die Einzige. Ihre restlichen Gefährten zeigten alle einen ähnlichen Ausdruck .... alle bis auf Ava Drozdov. Sie war die Einzige gewesen, die unter dem Druck zusammengebrochen war und über das Handy Hilfe herbeigerufen hatte. Es überraschte Lissa, dass Ava versagt hatte. Nach seinem Gezeter hätte sie am ehesten von Marcus Lazar erwartet, dass er kneifen werde. Aber nein, der alte Mann hatte es irgendwie geschafft, was bedeutete, dass er bei den Prüfungen weiter mitmachen würde. Ava weigerte sich, Blickkontakt mit irgendjemandem herzustellen, sondern starrte stattdessen nur trostlos aus dem Fenster, während sie zum Hof zurückfuhren. Sie würde zwar nach wie vor einen Platz im Rat haben, aber ihre Hoffnung darauf, Königin zu werden, war zunichtegemacht worden.
    Lissa hatte Mitleid mit ihr, konnte aber keine allzu große Sorge für sie erübrigen. So waren die Prüfungen eben, so wurden die besten Kandidaten ermittelt. Außerdem hatte Lissa ihre eigenen Probleme. Da sie tagsüber draußen gewesen war, hatte sie gegen den üblichen vampirischen Zeitplan gelebt. Jetzt wollte sie einfach zurück an den Hof, in ihr Zimmer und einige Stunden lang schlafen. Sie brauchte ein wenig Ruhe und Frieden.
    Stattdessen erwartete sie eine Menschenmenge.
    19
    Die Vans hielten in einem ziemlich abgelegenen Teil des Hofes, daher war es für Lissa ein großer Schock, dass sich aufgeregte Moroi dort drängten. Wächter bewegten sich wie Geister durch die Leute hindurch, genau wie bei der Nominierungsversammlung, und hielten die Ordnung aufrecht, so gut es gehen wollte. Auf dem Weg in die Garagen kam die Menge den Vans immer wieder in die Quere, und einzelne Personen versuchten, durch die Fenster einen Blick auf die königlichen Kandidaten zu erhaschen.
    Lissa starrte erschrocken auf die Masse und fürchtete sich fast vor dem Aussteigen. Ariana warf ihr ein beruhigendes Lächeln zu. „Das ist völlig normal. Sie wollen wissen, wer es geschafft hat und wer nicht. Vor allem sie wollen es wissen.“ Sie deutete mit dem Kopf auf das Gedränge vor dem Van. Lissa erspähte durch die Windschutzscheibe die anderen sechs Kandidaten. Weil im Wald nur für eine gewisse Anzahl von Personen Platz war, musste die Gruppe geteilt werden. Die anderen Kandidaten würden morgen die gleiche Prüfung ablegen und waren zweifellos neugierig, wer von ihren Rivalen heute bestanden hatte.
    Lissa war von den Royals Ordnung und Anstand gewöhnt, daher erstaunte es sie jetzt, so viel Eifer und Hektik unter ihnen zu erleben. Und natürlich mischten sich auch die gemeinen Moroi, die bei Hofe eingetroffen waren, unter die Menge. Alle schoben und drängelten und spähten über die Köpfe hinweg, um herauszufinden, was geschehen war. Manche Leute riefen die Namen einzelner Kandidaten, und beinahe war ich überrascht, dass sie keine Lieder sangen und Fähnchen schwenkten.
    Als Lissa und ihre Gefährten dem Van entstiegen, empfing sie eine Welle des Jubels. Ziemlich schnell war offensichtlich, wer bestanden hatte und wer nicht. Daraufhin geriet die Menge noch weiter außer sich. Lissa stand wie angewurzelt da, sah sich um und kam sich verloren vor. Es war eine Sache, mit ihren Freunden ganz vernünftig über die Vorteile einer Kandidatur für den Thron zu diskutieren. Etwas ganz anderes aber war es, plötzlich in das hineingestoßen zu werden, was die Wahlen wirklich bedeuteten.
    Bislang hatte sie sich nur auf eine beschränkte Anzahl von Dingen konzentriert: meine Sicherheit, das Auffinden des Mörders und das Überstehen der Prüfungen. Als sie die Menge jetzt betrachtete, wurde ihr klar, dass die Wahl größer war als alles, was sie sich hätte vorstellen können. Für diese Leute war es kein Witz, keine Masche, um das Gesetz zu verdrehen und Zeit zu schinden. Hier ging es buchstäblich um ihr Leben. Moroi und Dhampire lebten in verschiedenen Ländern und befolgten deren Gesetze, aber sie gehorchten auch dieser Regierung, derjenigen, die vom königlichen Hof aus operierte. Sie umspannte die ganze Welt und betraf jeden Dhampir und Moroi, der sich entschieden hatte, in unserer Gesellschaft

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