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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Kelch war leer.
    „Ihre Angst“, antwortete die alte Frau mit funkelnden Augen. „Ihre sämtlichen Ängste, säuberlich in einer Reihe angeordnet.“
    Mit zitternden Händen setzte Lissa den Kelch auf den Tisch. „Es war schrecklich. Es war zwar Geist, aber es war .... es war nichts, was ich je zuvor erlebt habe. Er ist in mein Bewusstsein eingedrungen und hat es durchforscht. Es war so wirklich. Oder es gab jedenfalls Momente, da habe ich geglaubt, es sei wirklich.“
    „Aber Sie haben dem nicht Einhalt geboten.“
    Lissa runzelte die Stirn und dachte daran, wie nahe sie daran gewesen war, genau das zu tun. „Nein.“
    Die alte Frau lächelte und sagte nichts.
    „Bin ich .... bin ich jetzt fertig?“, fragte Lissa verwirrt. „Kann ich wieder gehen?“
    Die alte Frau nickte. Lissa stand auf und blickte zwischen den beiden Türen hin und her, der einen, durch die sie eingetreten war, und der schlichten Tür im hinteren Teil des Raums. Immer noch unter Schock stehend wandte sie sich automatisch der Tür zu, durch die sie gekommen war. Sie wollte diese Leute im Flur eigentlich nicht wiedersehen, schwor sich jedoch, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und die Prinzessin zu geben. Außerdem waren hier viel weniger Leute versammelt als nach ihrer letzten Prüfung. Dann hielt sie jedoch inne, als die alte Frau wieder das Wort ergriff und auf den hinteren Teil des Raums zeigte.
    „Nein. Das ist die Tür für jene, die gescheitert sind. Sie gehen durch diese Tür dort hinaus.“
    Lissa drehte sich um und näherte sich der schlichten Tür. Sie sah so aus, als führte sie nach draußen, was wahrscheinlich nur gut war. Ruhe und Frieden. Sie hatte das Gefühl, dass sie noch etwas zu der Frau sagen sollte, aber ihr fiel nichts weiter ein. Also drehte sie lediglich den Knauf und trat hinaus ....
    Und hinein in eine Menge von Leuten, die den Drachen mit lautem Jubel begrüßten.
    22
    „Du bist ja schrecklich glücklich.“
    Ich blinzelte und entdeckte, dass Sonya mich anstarrte. Der CR-V summte über die glatte I-75, und draußen war wenig mehr zu sehen als die Ebenen und Bäume des mittleren Westens. Sonya wirkte nicht ganz so unheimlich und verrückt wie damals in der Schule oder selbst vor Kurzem noch in ihrem Haus. Im Wesentlichen erschien sie einfach nur etwas verwirrt und unkonzentriert, was ja auch zu erwarten gewesen war. Ich zögerte, bevor ich antwortete, befand aber schließlich, dass es keinen Grund gab, etwas zu verschweigen.
    „Lissa hat ihre zweite Prüfung bestanden.“
    „Natürlich“, sagte Victor. Er sah aus dem anderen Fenster. Sein Tonfall deutete an, dass ich gerade seine Zeit verschwendet hatte, weil ich etwas vollkommen Selbstverständliches ausgesprochen hatte.
    „Geht es ihr denn gut?“, fragte Dimitri. „Oder ist sie verletzt?“
    Früher einmal wäre ich bei diesen Worten eifersüchtig geworden. Jetzt aber zeigten sie bloß, dass wir uns beide um Lissa sorgten.
    „Mit ihr ist alles in Ordnung“, erwiderte ich und fragte mich, ob das wohl auch ganz der Wahrheit entsprach. Körperlich war sie sicher unversehrt geblieben, aber nach dem, was sie gesehen hatte .... na ja, das musste Narben anderer Art hinterlassen. Auch die Hintertür war eine Überraschung gewesen. Angesichts der nur kleinen Menge an der ersten Tür war sie davon ausgegangen, dass lediglich wenige Personen aufgeblieben waren, um die Kandidaten zu sehen. Aber nein. Wie sich herausstellte, warteten alle auf der Rückseite darauf, die Sieger begrüßen zu können. Ihrem Versprechen getreu hatte sich Lissa davon nicht beirren lassen. Sie ging mit hoch erhobenem Kopf hinaus und lächelte ihre Zuschauer und Fans an, als gehörte die Krone bereits ihr.
    Allmählich wurde ich schläfrig, aber Lissas Triumph ließ mich lange Zeit weiterlächeln. Ein endloser, unbekannter Highway hat etwas Ermüdendes. Victor hatte die Augen geschlossen und lehnte an der Fensterscheibe. Ich konnte Sydney nicht sehen, als ich mich umdrehte, um nach ihr zu schauen, also hatte sie wohl ebenfalls beschlossen, ein Nickerchen zu machen, oder sich einfach hingelegt. Ich gähnte und fragte mich, ob ich es wohl riskieren konnte zu schlafen. Dimitri hatte mich dazu gedrängt, als wir von Sonyas Haus aus losgefahren waren; ihm war klar, dass ich mehr brauchen konnte als die paar Stunden, die mir Sydney zugestanden hatte.
    Ich lehnte den Kopf gegen den Sitz, schloss die Augen und schlief sofort ein. Die Schwärze dieses Schlafs wich erneut dem Gefühl eines

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