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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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und gab durch nichts zu erkennen, was erst Sekunden zuvor geschehen war.
    „Nicht soweit ich sehen konnte“, antwortete sie und setzte sich im Schneidersitz hin. „In dem Wohnviertel sind mir zwei Wächter gefolgt, aber die habe ich schon vor einer ganzen Weile abgeschüttelt. Die meisten von ihnen waren offensichtlich mehr an euch beiden interessiert.“
    „Na so was“, murmelte ich. „Zu schade, dass Victor schon lange verschwunden war – sonst hätte er vielleicht Priorität gehabt.“
    „Er hat keine Königin getötet“, sagte sie kläglich. Wir würden ihr irgendwann erzählen müssen, warum Victor gesucht wurde und dass er derjenige gewesen war, den Sonya in St. Vladimir gespürt hatte, derjenige, der es auf Lissa abgesehen hatte. „Aber die gute Neuigkeit ist, dass ich weiß, wo sie jetzt sind.“
    „Wo denn?“, fragten Dimitri und ich wie aus einem Mund.
    Ein wissendes kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. „West Michigan“, antwortete sie. „Sie haben die entgegengesetzte Richtung zum Hof genommen.“
    „Verdammt“, murmelte ich. Dimitri und ich waren von Ann Arbour aus nach Südosten gefahren, hatten rasch die Vorstädte von Detroit durchquert und waren dann über die Grenze nach Ohio rein. Wir hatten also die falsche Richtung gewählt. „Aber Sie haben Jill gesehen? Geht es ihr gut?“
    Sonya nickte. „Ja. Sie hat zwar Angst, aber es geht ihr gut. Sie hat ihre Umgebung so gut beschrieben, dass wir ihr Motel wahrscheinlich aufspüren können. Ich habe sie vor einigen Stunden in einem Traum gefunden; sie mussten sich ausruhen. Victor ging es nicht gut. Vielleicht sind sie ja noch dort.“
    „Dann müssen wir sofort aufbrechen“, sagte Dimitri, der augenblicklich aktiv zu werden schien. „Sobald sie unterwegs sind, wird Jill wach und für uns unerreichbar sein.“
    Wir räumten mit erstaunlicher Geschwindigkeit alles zusammen. Meinem Knöchel ging es besser, obwohl er immer noch schmerzte. Sonya fiel mein Humpeln auf, dann sagte sie, wir sollten kurz warten, bevor wir in ihren Wagen stiegen.
    „Einen Moment mal.“
    Sie kniete sich vor mich hin und untersuchte den geschwollenen Knöchel, den mein zerrissenes Kleid kaum bedeckte. Dann holte sie tief Luft, legte beide Hände auf mein Bein, und so etwas wie ein elektrischer Schlag durchzuckte mich, gefolgt von heißen und kalten Wellen. Als es vorüber war und Sonya aufstand, waren der Schmerz und die Schwellung verschwunden, ebenso wie die Kratzer auf meinen Beinen. Wahrscheinlich auch die Schnitte an meinem Kopf. Geistbenutzer hatten mich so oft schon geheilt, dass man meinen sollte, ich wäre daran gewöhnt gewesen. Aber es war immer noch ein wenig erschreckend.
    „Danke“, sagte ich. „Aber Sie hätten das nicht tun sollen .... Sie hätten nicht Magie einsetzen sollen .... “
    „Sie müssen in bester Verfassung sein“, erwiderte sie. Ihr Blick wanderte von mir weg zu den Bäumen hinüber. „Und die Magie .... also, es fällt schon schwer, sich von ihr fernzuhalten.“
    Allerdings. Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie für mich Magie eingesetzt hatte – und damit dem Wahnsinn näher rückte. Dank der Wiedererweckung durch Robert war ihr Geist etwas geheilt, und das musste sie sich zunutze machen. Allerdings war jetzt keine Zeit für eine Predigt, und Dimitris Gesicht sagte mir, dass auch er es für das Beste hielt, mich zunächst wieder in Form zu bringen.
    Wir brachen auf und folgten Sonyas Wegbeschreibungen. Diesmal waren ihre Anweisungen denkbar konkret. Keine vagen Andeutungen oder bindenden Versprechen. Wir hielten einmal an, um einen neuen Wagen zu erwerben und eine Karte zu kaufen. Die Informationen, die Sonya von Jill bekommen hatte, führten uns in eine Stadt namens Sturgis. Obwohl in West-Michigan gelegen, befand sie sich auch im Süden – also war die Entfernung nicht ganz so groß, wie wir erwartet hatten. Trotzdem fuhr Dimitri die ganze Zeit über mindestens fünfzehn Meilen die Stunde schneller als erlaubt.
    „Da“, sagte Sonya, als wir ins Stadtzentrum von Sturgis rollten – oder was man halt so nennen konnte. Wir befanden uns in der Nähe eines bescheidenen Motels in einer Nebenstraße. „Das hat sie mir beschrieben. Das Sunshine-Motel.“
    Dimitri bog auf den Parkplatz hinter dem Gebäude ein. Wir saßen alle im Wagen und starrten das Motel an, das keineswegs so fröhlich aussah, wie sein Name andeutete. Genauso wie ich überlegten meine Gefährten vermutlich, wie sie weiter vorgehen sollten.

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